24.11.2007 um 18:39 Uhr
Den Champ von der Piste gerammt
Eins kann ich euch sagen: Setzt einen Rennfahrer vor eine Spielkonsole mit einem Rennspiel und er wird sofort zum Kind.
Da treffe ich mich in Valencia nichts Böses ahnend mit Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx zum netten Plausch mit anschließendem Duell am Simulator (eine echt witzige Geschichte, unglaublich, was für einen Lebenslauf der Kerl hat! Darüber schreibe ich für SPOX in den nächsten Tagen noch eine Geschichte). Plötzlich stürzen sich zwei junge Kerle auf die zwei noch freien Plätze und melden lautstark ihren Wunsch an mitzudaddeln. Erst bei genauerem Hinsehen stelle ich fest: Mensch, die zwei herumalbernden Vögel sind Sebastian Vettel und Timo Glock. Hier ein paar Bilder von der Fahrgemeinschaft BMW)
Na herzlichen Glückwunsch! Ich, ahnungslos, im Vergleich zu den drei anderen talentlos, ohne irgendeine Kenntnis der zu fahrenden Strecke in Macau (ausgerechnet der Stadtkurs in Macau, gegen den ist Monaco Kindergeburtstag!!!) gegen drei der besten Rennfahrer der Welt. Kurz überlegt, ob ich wegrenne, mich übergebe oder zu weinen anfange – doch dann der Entschluss: Passt schon, dann werde ich eben auch zum Kind und habe meinen Spaß. Augen zu - und durch! Vielleicht habe ich ja Glück und komme mit einer mittelschweren Demütigung davon.
Start klappt, noch ist alles gut. Ich kann sogar mit den drei Profis mithalten - bis zur ersten Kurve natürlich nur. Man sollte halt auch ein bisschen bremsen, wenn man auf eine Leitplanke zufährt. Für mich ist eh schon alles zu spät, mich wird es zerreißen, so viel ist sicher.
Aber dann der angenehme Nebeneffekt: Da Priaulx wie durch ein Wunder bis zur ersten Kurve hinter mir liegt, räume ich ihn gleich mit ab und schicke ihn in die Leitplanken.
Ich habe gerade den dreimaligen Weltmeister aus dem Rennen gekickt - irre! Und irgendwie sogar ein geiles Gefühl!
Zu unser beider Glück sind Autos in so einem Computerspiel mitunter unzerstörbar, dass heißt: straight ahead, full throttle! Wer bremst, verliert!
Ich halte unter kräftiger Einbeziehung sämtlicher Leitplanken (merke: unzerstörbar) den Champ sogar noch für ein paar Kurven hinter mir, bis ich mich dann in einer Spitzkehre so in die Streckenbegrenzung verkeile, dass ich in gefühlten 28 Zügen wenden muss - wie die Oma beim Einparken - peinlich, peinlich…
Da die Profis mittlerweile in einer anderen Dimension ihr Rennen fahren, versuche ich nur noch, die Sache mit wenigstens etwas Würde im Leib zu überstehen. Immerhin ist die Runde in Macau so ellenlang, dass mich keiner überrundet (allerdings sind wir auch nur drei Runden gefahren).
Glock gewinnt am Ende die Kiste und fragt mich danach ernsthaft, ob ich überhaupt mitgefahren bin. Frechheit, denke ich erst. Aber dann freue ich mich nur noch, dass ihm wenigstens nicht unangenehm aufgefallen bin. Im Gegensatz zu Vettel, der feststellt, dass ich dann wohl doch das eine oder andere Problem mit den Leitplanken hatte. Der Mann hat es erfasst.
Andy Priaulx sagt gar nichts mehr, außer nett "Goodbye". Eine große Geste, denn immerhin habe ich ihm sein Rennen versaut.
Das nächste Mal fahre ich gegen einen Kumpel, von dem ich weiß, dass er mir in Sachen Stümperei in nicht viel nachsteht.
Das ist besser für alle Beteiligten.
Da treffe ich mich in Valencia nichts Böses ahnend mit Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx zum netten Plausch mit anschließendem Duell am Simulator (eine echt witzige Geschichte, unglaublich, was für einen Lebenslauf der Kerl hat! Darüber schreibe ich für SPOX in den nächsten Tagen noch eine Geschichte). Plötzlich stürzen sich zwei junge Kerle auf die zwei noch freien Plätze und melden lautstark ihren Wunsch an mitzudaddeln. Erst bei genauerem Hinsehen stelle ich fest: Mensch, die zwei herumalbernden Vögel sind Sebastian Vettel und Timo Glock. Hier ein paar Bilder von der Fahrgemeinschaft BMW)
Na herzlichen Glückwunsch! Ich, ahnungslos, im Vergleich zu den drei anderen talentlos, ohne irgendeine Kenntnis der zu fahrenden Strecke in Macau (ausgerechnet der Stadtkurs in Macau, gegen den ist Monaco Kindergeburtstag!!!) gegen drei der besten Rennfahrer der Welt. Kurz überlegt, ob ich wegrenne, mich übergebe oder zu weinen anfange – doch dann der Entschluss: Passt schon, dann werde ich eben auch zum Kind und habe meinen Spaß. Augen zu - und durch! Vielleicht habe ich ja Glück und komme mit einer mittelschweren Demütigung davon.
Start klappt, noch ist alles gut. Ich kann sogar mit den drei Profis mithalten - bis zur ersten Kurve natürlich nur. Man sollte halt auch ein bisschen bremsen, wenn man auf eine Leitplanke zufährt. Für mich ist eh schon alles zu spät, mich wird es zerreißen, so viel ist sicher.
Aber dann der angenehme Nebeneffekt: Da Priaulx wie durch ein Wunder bis zur ersten Kurve hinter mir liegt, räume ich ihn gleich mit ab und schicke ihn in die Leitplanken.
Ich habe gerade den dreimaligen Weltmeister aus dem Rennen gekickt - irre! Und irgendwie sogar ein geiles Gefühl!
Zu unser beider Glück sind Autos in so einem Computerspiel mitunter unzerstörbar, dass heißt: straight ahead, full throttle! Wer bremst, verliert!
Ich halte unter kräftiger Einbeziehung sämtlicher Leitplanken (merke: unzerstörbar) den Champ sogar noch für ein paar Kurven hinter mir, bis ich mich dann in einer Spitzkehre so in die Streckenbegrenzung verkeile, dass ich in gefühlten 28 Zügen wenden muss - wie die Oma beim Einparken - peinlich, peinlich…
Da die Profis mittlerweile in einer anderen Dimension ihr Rennen fahren, versuche ich nur noch, die Sache mit wenigstens etwas Würde im Leib zu überstehen. Immerhin ist die Runde in Macau so ellenlang, dass mich keiner überrundet (allerdings sind wir auch nur drei Runden gefahren).
Glock gewinnt am Ende die Kiste und fragt mich danach ernsthaft, ob ich überhaupt mitgefahren bin. Frechheit, denke ich erst. Aber dann freue ich mich nur noch, dass ihm wenigstens nicht unangenehm aufgefallen bin. Im Gegensatz zu Vettel, der feststellt, dass ich dann wohl doch das eine oder andere Problem mit den Leitplanken hatte. Der Mann hat es erfasst.
Andy Priaulx sagt gar nichts mehr, außer nett "Goodbye". Eine große Geste, denn immerhin habe ich ihm sein Rennen versaut.
Das nächste Mal fahre ich gegen einen Kumpel, von dem ich weiß, dass er mir in Sachen Stümperei in nicht viel nachsteht.
Das ist besser für alle Beteiligten.
Aufrufe: 1724 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 7 | Erstellt:24.11.2007
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KOMMENTARE
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26.11.2007 | 14:25 Uhr
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oliver : wenn gewinnen ...
... nicht drin ist, dann kann es nur eins geben: mutwillige, bösartige, destruktive, blinde zerstörung und konsequent alles von der piste rammen, um den anderen so den spaß zu verderben. von daher: meine höchste anerkennung! :)
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