Ich gebe es zu: Ich bin ein Fan von Nico Rosberg. Der junge Kerl ist authentisch, er ist verdammt schnell und er ist bei allem Respekt vor Nick Heidfeld die größte deutsche Formel-1-Hoffnung.
Ich behaupte, Rosberg könnte in einem McLaren genauso schnell fahren wie Lewis Hamilton.
Leider hat er dieses schnelle Auto im Moment aber nicht. Mit einem Williams kann man eben nicht mehr feiern als Achtungserfolge. Ganz oben anzusiedeln ist dabei der berühmte Sieg über den Teamkollegen. Der zeichnet sich nun endlich auch offiziell für Rosberg ab. Mit den drei Punkten aus Spa zieht er in der Fahrerwertung an Alex Wurz vorbei - und das viel zu spät. Kaum ein Fahrer steckt im Moment seinen Teamkollegen so in die Tasche wie Rosberg. Auch wenn die Österreicher mich jetzt wahrscheinlich steinigen: Dass Wurz bis zum 14. Rennen vor Rosberg lag, war ein Witz. Rosberg war im Qualifying so gut wie immer schneller, meistens sogar deutlich. In einigen Rennen hatte der Junge dann aber Pech. Und Wurz: Er war in zwei Rennen zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Klar ist es sein Verdienst, in Kanada und am Nürburgring satt in die Punkte gefahren zu sein, immerhin hat er im Gegensatz zu vielen anderen keine Fehler gemacht. Aber dass die Plätze drei und vier sein Leistungspotenzial widergespiegelt hätten, kann man nicht gerade behaupten.
Rosberg ist jetzt da, wo er hingehört. Er ist die Zukunft, Wurz ist die Vergangenheit und bei Williams gut aufgehoben. Ein Mittelklasse-Fahrer in einem Mittelklasse-Team.
Rosberg sollte sich aber möglichst schon für das kommende Jahr einen anderen Arbeitgeber suchen. Vielleicht geht ja doch bei McLaren noch was.