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07.09.2011 um 22:22 Uhr
Das moderne Deutschland
Den Anstoß zu diesem Blog habe ich durch die Analyse von Spox über Löws 4-1-4-1 und der anschließenden Diskussion erhalten. Großer Denkansatz war dabei ein System welches der User ikaros beschrieb, vielen Dank an dieser Stelle dafür!

https://www.spox.com/de/sport/fussball/dfb-team/1109/Artikel/daten-analyse-staerken-und-schwaechen-das-4-1-4-1-systems-von-jogi-loew.html

Zu Beginn will ich das grobe System wiedergeben und anschließend meine persönliche Taktik dazu schildern.

System (4-3-3) von ikaros:

.......................Neuer..........................
..Reus...Boateng...Hummels...Lahm..
......................Khedira.........................
..........Kroos............Schweini..............
....Müller.........Götze............Özil.........

Wenn man das Grundgerüst von ikaros nimmt und zwei Spielerpersonalien abändert erhält man folgendes System, mit dem meine Taktik besser erläutert werden kann:

System (4-3-3) von Nasiniho:

.......................Neuer..........................
..Reus...Boateng...Hummels...Lahm..
......................Schweini........................
..........Kroos.................Özil..................
....Müller.........Götze..........Schürrle....

Erläuterung der Taktik:

Das Stichwort des System nennt sich Variabilität. Diese ist im modernen Fußball fast schon überlebenswichtig um bei den Top-Teams mithalten zu können. Ständig für neue überraschende Momente und Verwirrung sorgen, dabei unberechenbar bleiben und dem Gegner keine Chance lassen sich auf einen einzuspielen, das ist der Schlüssel zum Erfolg.

In diesem Fall erhalten wir unsere Variabilität durch diese einfache Umstellung im System. in der heutigen Zeit müssen wir uns langsam von Begriffen wie "6er", "8er" oder "10er" verabschieden. Ein moderner ZM muss in der Lage sein alle drei Modelle anwenden zu können. Es kommt in diesem Fall also nicht auf das Spielermaterial an, sondern eher auf die taktischer Ausrichtung des jeweiligen Spielers. So können Özil und Kroos ihre Positionen während des Spiels tauschen um so für neue Spieleinflüsse zu sorgen. Weiterhin müssen Özil und Kroos in der Lage sein, auf Absprache mit Schweinsteiger, diesen nach vorne rücken zu lassen und selbst hinten abzusichern. Das würd folgende Szenarien freigeben:

---------Schweini---------- -----------Schweini---------- ------------Schweini----------
---Kroos <-----> Özil----- -- ^ Kroos ^ -------Özil------ ------Kroos-------- ^ Özil ^ -

Natürlich fordert dies höchste defensive Diziplin von Spielern wie Kroos oder Özil, dennoch ist dies ausführbar und kann dafür für den entscheidenden Tick mehr Kreativität im Spielaufbau sein.

Im Falle eines Ballverlustes wechselt das Mittelfeld von einer 1-2 Formation zu einem 2-1 bei dem Kroos und Schweinsteiger nebeneinander agieren und Özil davor, beschränkt auf die Rolle, Kroos oder Schweinsteiger zum Doppeln zur Hilfe zu kommen.

Im offensiven Bereich wird nominell eine flache Dreierkette aufgeboten, in meinem Beispiel mit Müller, Götze und Schürrle. In diesem Beispiel gilt auch großes Engagement und Laufbereitschaft. Vorwiegend sind hier Schürrle und Müller darauf bedacht die Positionen zu wechseln, können aber genauso auch mit Götze die Rolle tauschen. In offensiver Ausrichtung und defensiver Ausrichtung kommen dann zwei verschiedene Modelle der dreierkette zum Vorschein, hier verdeutlicht:

................--Müller <---------> Schürrle---.................-----------Götze--------------
Offensiv: --------------Götze---------------- Defensiv: --Müller-----------Schürrle-

Bei der offensiven Formation versuchen Müller und Schürrle die Wege zu kreuzen um nicht vom Gegner festgebunden zu werden und Räume zu schaffen. Die Bälle können dann direkt von Özil und Kroos oder auch von Müller und Schürrle auf Götze gesteckt werden. Dieser ist mit seiner Übersicht dann der Richtige um zu entscheiden ob er schießt oder in den Rücken der Abwehr auf Schürrle und Müller ablegt.

Mit der defensiven Ausrichtung lässt sich Götze fallen. Schürrle und Müller sind aufgrund körperlicher Vorteile gegenüber Götze dabei auf Pressing und Zustellen der Passwege beschränkt. Götze steht hinter den beiden und unterstützt, wenn nötig, einen der beiden beim Zustellen der Passwege.
Wenn dies nicht benötigt ist oder der Gegner durchdringt, lässt sich Götze noch weiter zurückfallen und unterstützt Özil beim Doppeln, sodass dieser sich stärker auf eine Seite konzentrieren kann, Götze übernimmt die Andere. Für diesen Moment entsteht also ein 4-2-2-2.

Der große Vorteil ist das man im Offensivspiel mit 5 Spielern agieren kann und trotzdem im Defensivverhalten mit 3 bzw. 4 Spielern vor der Abwehr viel Raum deckt und so den Gegner weniger zur Entfaltung kommen lassen.

Die Nachteile sind das man dann auf Hochkarätige Spieler wie Gomez und Khedira verzichten muss, weil diese nicht die nötige Variabilität bieten. Außerdem benötigt das System wie schon genannt hohe Disziplin, vor allem defensiv und eine hohe Laufbereitschaft. Eine lange Einführungs- und Einspielphase muss auch eingeplant werden, nichts womit man ein jahr vor einem Turnier aufkreuzen kann.

Dennoch: Wenn alles glatt läuft, bietet das Spiel eine unglaubliche Variabilität und bietet vor allem Offensiv und Defensiv großen Halt.



Danke fürs Lesen!
Aufrufe: 4041 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 8 | Erstellt:07.09.2011
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KOMMENTARE
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Zidane_Headbutt
07.09.2011 | 22:32 Uhr
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07.09.2011 | 22:32 Uhr
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Nimm Kroos raus und ersetze ihn durch Schweinsteiger...Khedira dann auf die 6 setzen. Stabilität in der Abwehr hat vorrang.

Die Aufstellung kann sich sehen lassen, auch wenn ich persönlich eine andere für besser halte
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Nasiniho
07.09.2011 | 22:41 Uhr
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Nasiniho : 
07.09.2011 | 22:41 Uhr
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Nasiniho : 
@Zidane:

Khedira finde ich, trotz all seiner Klasse, für nicht Variabel genug für die Position, da er nicht derjenige ist, der für einen guten Spielaufbau sorgt. Alternativ könnte man ihn in der IV neben Hummels setzen. Damit hat man immernoch den Zerstörer und Hummels übernimmt die Spieleröffnung.

In Barcelona spielen auch Spieler wie Busquets schonmal in der IV.
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ikaros
07.09.2011 | 22:52 Uhr
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ikaros : 
07.09.2011 | 22:52 Uhr
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ikaros : 
Danke erstmal für die Blumen.

Reus auf RV ist natürlich ein wenig provokativ für einen seriösen Block, man sollte jedoch nicht vergessen, dass viele Außenverteidiger erst im Laufe der Jahre ihren Weg nach hinten in die Viererkette fanden. Reus hat m.E. gute defensiven Anlagen. Ein Experminet wäre es wert - schlimmer als Träsch gegen Polen könnte es ja auch nicht enden.

Zitat:

"Im Falle eines Ballverlustes wechselt das Mittelfeld von einer 1-2 Formation zu einem 2-1 bei dem Kroos und Schweinsteiger nebeneinander agieren und Özil davor, beschränkt auf die Rolle, Kroos oder Schweinsteiger zum Doppeln zur Hilfe zu kommen."

Hauptvorteil des 4-3-3 ist doch gerade die kompakte Grundausrichtung ohne Ball. Im Gegenteil zu einer doppel-6 kann bei 3 MF-Spielern der äußere schon den Außenspieler doppeln. Hierzu braucht man dann nicht den Flügelspieler. Das sieht man bei Barca sehr gut - Xavi und Iniesta bei gegenerischem Ballbesitz bei ballorientiertem Verschieben auch den Außenspieler. Hierdurch werden die Flügelspieler entlastet. Dies ist m.E. auch das häufigste Problem gerade bei Podolski, der einfach zu wenig für die Defensive tut.

Özil wäre als MF-Spieler bei mir somit zu oft mit defensiver Laufarbeit in die Grundausrichtung beschäftigt. Da mein 4-3-3 sehr kompakt ist, aber auch gerade durch die Entlastung der Flügelspieler sehr offensiv und auch die Außenverteidgiger durch Unterstützung des Mittelfelds sehr ofensiv spielen können, braucht es schon einen Khedira in der Mitte, der wie Busquets den Abräumer gibt. Zudem ist Khedira bei Standards gefährlich, was umso wichtiger ist, da kein klassischer Stoßstürmer auf dem Feld ist.

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Nasiniho
07.09.2011 | 23:03 Uhr
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Nasiniho : 
07.09.2011 | 23:03 Uhr
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Nasiniho : 
@ikaros:

Das ist korrekt. Ich sehe bei dem System das 3er-Mittelfeld aber nicht als reinen Defensivbund und deshalb Kroos und Özil als zwei Kreative die die Bälle aus der Tiefe heraus spielen können. Zudem halte ich Özil nicht für den geeigneten Flügelstürmer im Sturm, so wie Schürrle und Müller. Sieht man ja bei Madrid.

Wie gesagt, bei meinem System wäre leider kein Platz für Khedira, da ich denke, bei einem kompakten 3er-Mittelfeld, das im Defensivverhalten eventuell noch von Götze unterstützt wird, kein Zerstörer gebraucht wird.
Deswegen auch mein Vorschlag Khedira neben Hummels zu testen, zu verliert man seine Qualitäten nicht. Ich will mit diesem Blog ja auch nicht sagen: So müssen wir spielen, sondern ich will für revolutionäre und neue Grunddenkansätze schaffen.

Meiner Meinung mal einen Versuch wert.
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ikaros
07.09.2011 | 23:14 Uhr
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ikaros : 
07.09.2011 | 23:14 Uhr
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ikaros : 
Für mich ist das dann aber eher ein 4-2-3-1 mit rotierender Doppel-6 und hat mit meinem System nur noch wenig zu tun. Das führt dazu, dass du auch Götze nicht mehr die Tiefe gibst, die er braucht, und somit das gestaltende Element mit Götze als False9 minimierst.

Das Problem mit özil auf Außen hatte ich ja schonmal angesprochen, aber ich wäre auch was die offensive 3er-Reihe angeht flexibel im Spiel.
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Txomin
07.09.2011 | 23:18 Uhr
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Txomin : 
07.09.2011 | 23:18 Uhr
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Txomin : 
netter Ansatz und bevor Träsch nochmal spielt, kann ruhig Reus rein, auch wenns hinten nix wird, nach vorne geht was ...(zudem Benni 4 Boateng)

Jogi! act! now!
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Nasiniho
07.09.2011 | 23:24 Uhr
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Nasiniho : 
07.09.2011 | 23:24 Uhr
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Nasiniho : 
@ikaros:

Nein, ich bin nur der Meinung das durch die Dominanz die man im Mittelfeld hat, braucht man keinen so krassen Zerstörer mehr, da reichen auch die Defensivqualitäten eines Schweinsteigers. Davor Kroos und özil. Die "Doppelsechs" würd ja nur im Defensivverhalten entstehen, wobei özil noch mit unterstützte, es beteiligen sich also alle drei im Defensivverbund, sowie in der Offensive, wobei özil eher auf das Offensive gedacht ist und Schweinsteiger für das Defensive, Kroos unterstützt eher die gerade benötigte Konstellation.
So legt sich das 4-3-3 im Offensiven eher auf ein 4-1-2-2-1 aus und im Defensivverhalt auf ein 4-2-2-2 (bzw. 4-2-1-1-2) um es streng zu sehen. Dann ja, die Doppelsechs, aber nur im Defensivverhalten. Wie du siehst spiele ich gerne mit den Formationen da man meiner Meinung nicht mehr streng an einer halten darf.

@Txomin: Auf die Defensive wollte ich hier noch gar nicht eingehen, da es sonst zu lang werden würde, eventuell schreibe ich dafür noch einen zweiten Teil.
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riesery
07.09.2011 | 23:33 Uhr
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riesery : 
07.09.2011 | 23:33 Uhr
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riesery : 
Bietet auf jeden Fall ein gewisses Diskussionspotential aber doch ziemlich absurd das ganze.

Reus RV?Hat er das jemals gespielt?Ist Reus bekannt zweikampfstark zu sein?Würde man den Jungen nicht sämtliche Offensivstärke dadurch rauben?Kann man ja jeden x-beliebigen MF Spieler zum AV umfunktionieren.

Götze zentral Spitze.Stell mir das grad vor.Maßflanke von Schweinsteiger und wer steht da im Zentrum im Zweikampf gegen Pique.Der 1.69 Götze Na klasse

Das überragende Spielermaterial lässt viel Variationen zu bei Aufstellungen und Formationen diese Aufstellung ist mMn einfach nur absurd.
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ikaros
07.09.2011 | 23:34 Uhr
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ikaros : 
07.09.2011 | 23:34 Uhr
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ikaros : 
Kompakt heißt bei mir und wahrscheinlich auch bei vielen Anderen mind. zwei 4er-Ketten. Deine weiteren Ausführungen zur Defensive sind daher für mich nicht direkt verständlich. Klar wird das durch forchecking und pressing nich immer ersichtlich, aber die Grundausrichtung sollte schon da sein

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Nasiniho
08.09.2011 | 08:14 Uhr
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Nasiniho : 
08.09.2011 | 08:14 Uhr
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Nasiniho : 
@riesery: Wie gesagt das mit Reus, ich habe die Aufstellung von ikaros kopiert und habe ab dem Mittelfeld angefangen zu beschreiben. Zur Abwehr habe ich noch gar nichts geschrieben

Bei Flanken könnnen sich auf Leute wie Müller und/oder Schürrle in die Mitte schummeln, davon mal ab ist Flanken nicht alles, schau dir Barcelona mit Leuten wie Messi vorne an.

@ikaros:

Jein... kompakt heißt, dem Gegner wenig Räume bieten, sprich, Überzahl schaffen, Doppeln, Laufwege zustellen. Das ist bei meiner Taktik ja auch gewährleistet. Schweinsteiger und Kroos fungieren in der Rückwärtsbewegung als "Doppelsechs", wobei Özil leicht davor steht und einen der beiden unterstützt um zu Doppeln, das nimmt, wie du schon sagtest den Druck von den Außen.

--Kroos----Schweini--
--<-------Özil--------->-

So, sehe das dann aus. Wenn Götze noch zurück kommt und sich auf die andere Seite konzentriert erhält man folgendes:

--------Kroos--Schweini------
--Götze------------------Özil---

Wie du siehst entsteht hier auf eine Art 4er-Kette. Auf den Außen hat man also permanent drei Leute besetzt man die AVs mitzhält und Zentral sind es mind. 4 wenn man die IVs mitzählt, wobei Özil und Götze ja auch nicht festgebunden sind. Man hat also, was aber mit viel Laufbereitschaft verbunden hat, ein Systemwechsel vom 4-3-3 auf ein 4-4-2 (4-2-2-2).
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