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08.06.2012 um 13:02 Uhr
Das ist die Gruppe A!
Gruppe A: Polen, Griechenland, Russland, Tschechien
Die Gruppe des Gastgebers stellt gleichzeitig auch die Gruppe der großen Unbekannten dar. Kaum eine Gruppe scheint so ausgeglichen und so unvorhersehbar wie die polnische Gruppe, weswegen trotz vielleicht fehlender Namen im Vergleich zu den anderen Gruppen gerade hier der besondere Reiz steckt.
Die drei osteuropäischen Teams scheinen angesichts des Heimvorteils, die die erste Europameisterschaft auf osteuropäischen Boden seit der EM 1976 in Jugoslawien darstellt leicht im Vorteil. Damaliger Sieger übrigens: Die Tschechoslowakei. Ohne der Unterstützung des Nachbarn, die die Tschechen allerdings wohl gut gebrauchen könnten, tummeln sich dort doch mit Marek Hamsik oder Miroslav Stoch namhafte Spieler, könnte es fast 40 Jahre später aber schwer werden. So allerdings konzentriert man sich beim Team von Michal Bílek dagegen auf alte Bekannte. So die bereits etwas in die Jahre gekommenen Tomas Rosicky oder Milan Baros. Rosicky spielte schon 2000 bei der EM in Holland und Belgien für sein Land. Baros große Zeit war die EM 2004 in Portugal, als er nicht nur die deutsche Mannschaft aus dem Turnier kegelte sondern anschließend mit fünf Toren auch Torschützenkönig des Turniers wurde. Große Momente der tschechischen Nationalelf, die allerdings auch schon sehr lange her sind. Neuere Geschichte schreibt fast ausnahmslos ihr Torwart. Petr Cech, Torwart des FC Chelsea, auch bekannt als Elfmetertöter oder Spielverderber des bayerischen Traumes. Der groß gewachsene Keeper, neuerdings wie bekannt Champions League Sieger, ist nicht erst nach diesem Finale einer der besten Torhüter der Welt. In Tschechien liegen alle Hoffnungen auf ihm, immerhin kam hinter Rosicky und Baros nicht mehr viel nennenswertes, auf das man hoffen könnte.

Anders die Vorzeichen beim Gruppennachbarn aus Russland. Die Liga floriert angesichts der Summen, die dank Öl und Gas in die Vereine gesteckt werden. Die Folge: Die russischen Teams gelten nach und nach als ernstzunehmende Gegner, auch in der Königsklasse. Wenig überraschend also, dass der Trainer Dick Advocaat von 23 Spielern nur zwei Spieler aus dem Ausland in die Sbornaja berufen hat. Bekannten Namen fehlt es dem Team deswegen allerdings keineswegs. Die größte Fraktion an Spielern stellt der diesjährige CL-Achtelfinalist Zenit St.Petersburg. Ganze sieben Akteure des Aufgebots verdienen ihr Geld an der Newa. Darunter auch die Topstars wie Andrij Arschavin, Igor Denisov oder Rechtsverteidiger Alexandr Anyukow. Aber auch auf Alan Dzagoev wird zu achten sein. Der bissige Spielmacher von ZSKA Moskau gilt als die Geheimwaffe der Sbornaja und als heißer Anwärter für den Titel des Shootingsstar des Turniers. Mit den Russen darf man also rechnen. Können sie ihr Potential ausspielen, so sind sie auch dank ihres starken Trainers Favorit in Gruppe A.

Allerdings hat hier wohl der Europameister von 2004 noch ein Wörtchen mitzureden. Heimlich, still und leise haben sich die Griechen zur EM gespielt. Dabei mussten sie bei einem für sie typischen Torverhältnis von 14:5 nicht eine einzige Niederlage einstecken. Im Vergleich: Die Niederlande schaffte bei gleicher Anzahl von Spielen ein Torverhältnis von 37:8. Die Vorzeichen sind demnach klar: Das Team des portugiesischen Trainer Fernando Santos wird in Polen nicht den spektakulärsten und offensivsten Fußball anbieten. Vielmehr wird man wie gewohnt versuchen, ein ordentliches Defensivbollwerk um die beiden Bundesliga-Verteidiger Sokratis von Werder Bremen und dem Schalker Kyrgiakos Papadopoulos aufzubauen. Den Star des Teams herauszufiltern ist schwierig. Neben den Bundesligaspielern ist mit Sicherheit auch Vasilis Torosidis von Olympiakos Piräus interessant. Der Rechtsverteidiger ist Führungsspieler bei den Griechen und soll nicht nur hinten gut stehen, sondern soll durch seine gefürchteten Vorstöße auch das Offensivspiel beleben. Ein wegweisendes Turnier könnte es für Sotiris Ninis werden. Der einst als Supertalent bezeichnete Mittelfeldspieler kam am Ende dieser Saison nach einem Kreuzbandriss immer besser in Form. Ob er die Vorschusslorbeeren bestätigen kann, muss er allerdings bei diesem Turnier beweisen. Anfangen könnte er damit, dass er sein Land ins Viertelfinale schießt.

Polen. Der Gastgeber. Im Gegensatz zu den Nachbarn aus der Ukraine darf man sich in Warschau tatsächlich Hoffnungen machen, bei dieser Heim-EM ein Wörtchen mitzureden. Einerseits hat man es mit der Gruppenauslosung sehr glücklich erwischt(Vgl. Ukraine: u.a. England, Frankreich). Auf der anderen Seite machen polnische Spieler aktuell ganz Europa unsicher. Da wären auf der einen Seite die uns gut bekannte Dortmunder Fraktion um Robert Lewandowski, Lukasz Piszczek und Kuba Blaszczykowski. Aber auch der erst 22-jährige Torwart Wojciech Szczesny hat bereits deutlich auf sich aufmerksam gemacht. Für Arsenal tätig, verfügt er trotz seines noch jungem Alters bereits über eine beträchtliche Erfahrung in der Champions League. Auch national gilt Szczesny als einer der besten Torhüter. Um diese vier Akteure will Franciszek Smuda ein Team aufbauen, dass nicht nur die Fans mitreißt, sondern das mindestens die Gruppenphase übersteht. Mut dazu machen Länderspiele wie vor einem Jahr gegen Argentinien, als man das Team um Messi mit 2:1 heimschickte oder die Duelle gegen Deutschland und Portugal, als man dem Favoriten jeweils ein Remis abjagen konnte.
Eine Prognose ist tatsächlich sehr schwierig in dieser Gruppe. Jedes Team hat seine Chancen, die sie mit Sicherheit auch suchen werden. Selten war die Chance für die vermeintlich kleineren Teams so hoch, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren.

Highlight: 12. Juni Polen vs Russland 20.45 Uhr ARD
Aufrufe: 1082 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 0 | Erstellt:08.06.2012
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