Raphael Leai:
Noch nie gab es ein Spieler von den Salomonen in einer Top 5 Liga. Raphael Leai könnte jedoch der erste sein. In seinem Land wird er als größtes Talent von ganz Ozeanien betitelt, und tatsachlich hat der 18-jährige sehr großes Potential. Doch wie gut ist er wirklich? In diesem Scout Report werden seine Stärken und seine Schwächen analysiert.
Henderson Eels ein Schritt zurück?
Kaum ein Spieler hat einen so spannenden Karriereweg wie Leai. Begonnen hat er als 12-jähriger mit Futsal. Dort erkannte man schon sehr früh seine Qualität. Mit 15-Jahren wurde er zu WM-Quali mitgenommen, wo er in 6 Spielen unglaubliche 35 Treffer erzielte. Nach diesen Leistungen wurde er auch auf dem Rasen eingesetzt - direkt in der höchsten Spielklasse bei Marist FC. Nach nur einem Jahr wechselt er zu A-League Verein Wellington Phoenix in die Jugend. Trotz 41 Toren in der Jugendliga, entschloss sich Rafa wieder zurück zu den Henderson Eels zu wechseln.
Salomonischer Torgarant?
Für seinen aktuellen Verein trifft Leai so oft wie kein anderer. In der Saison 2020/21 traf er in 19 Spielen 33-mal und führte sein Team zur erstmaligen Meisterschaft. Auch für die U-17 Nationalmannschaft trifft er von Spiel zu Spiel. In der U17-WM kommt er in 5 Spielen auf unglaubliche 8 Tore und 6 Vorlagen. Insgesamt: 46 Spiele und 83 Tore.
Was sind seine Stärken?
Neben seinem starken Abschluss ist Rafa, wie er im Land genannt wird, antrittsstark und pfeilschnell. Durch seine Futsal Erfahrung verfügt er über eine große technische Qualität am Ball. Ebenso ist seine Zielstrebigkeit eine große Stärke von ihm. In einem Interview kündigt er an, weiterhin an seinem Abschluss zu arbeiten, um so viele Tore wie möglich zu erzielen. Ein waschechter Stürmer eben.
Wie sieht es mit seinen Schwächen aus?
Durch seine vielen Dribblings verpasst er zu oft den Moment, den entscheidenden Pass abzugeben. Es fehlt im schlichtweg noch an Übersicht. Auch an seiner Passstärke muss er noch arbeiten. Er kommt zwar auf einige Vorlagen, dennoch sind seine Pässe oft sehr ungenau. Ein weiterer Nachteil ist seine Größe. Durch seine 1,60m ist er physisch nicht gerade auf Top-niveau. Er kann sich zwar nicht größer machen, dennoch muss er weiterhin an Muskelmasse zulegen.
Wo liegt seine Zukunft?
Raphael Leai konnte sich Probetrainings in Argentinien bei Godoy Cruz, sowie auch in Australien bei Melbourne Victory erarbeiten. Obwohl beide Vereine sehr von ihm überzeugt waren, scheiterte eine Verpflichtung zum einen an seinem damaligen Alter sowie an der aktuellen Pandemie. Auch wenn sein großes Ziel Europa ist, wäre es wichtig für ihn, Spielpraxis in einer Profiliga zu bekommen. Daher ist die australische A-League eine gute Adresse. Anschließend könnte er in einer mittelklassigen europäischen Liga Fuß fassen.
sowas erwartet man auf einer Sportseite eigentlich von der Redaktion.
Es wäre cool, wenn er sich in Australien beweisen könnte.
Der Sprung nach Europa ist dann doch sehr weit.
Danke für den kurzen Exkurs in den Ostasiatischen Nachwuchsfußball.