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15.01.2010 um 12:15 Uhr
Das Team 2009/2010 - Part V
Nachdem xxlhonk in den letzten Tagen schon den Trainerstab und die ersten drei Mannschaftsteile vorgestellt hat, stelle ich heute den Angriff unseres HSV vor. Wenn honk die Abwehr als Achillessehne bezeichnet, stellt der Angriff sicherlich das Kreuzband dar, denn die Hamburger waren phasenweise doch sehr unterbesetzt in der Hinrunde der aktuellen Saison.

In dieser Saison hat der HSV gemeinsam mit den Bayern den zweitbesten Angriff der Bundesliga. In nur 17 Spielen 34 Tore zu erzielen, ist herausragend. Diese Quote von durchschnittlich zwei Treffern pro Spiel allein an dem Angriff der Hamburger festzumachen, ist natürlich zu kurz gedacht. Vor allem der Verletztenmisere ist es zu „verdanken", dass es nicht nur die Stürmer waren, die Tore erzielt haben.
Mit Elia und Zé Roberto sind zwei eher offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler die torgefährlichsten Hamburger der Saison, wobei zumindest Elia zum Ende der Hinrunde häufiger im Sturm eingesetzt wurde. Paolo Guerrero machte vor seiner schweren Verletzung in den ersten 4 Spielen 4 Tore, Berg und Petric erzielten jeweils 3.
Ansonsten teilen sich die Hamburger das Toreschießen ziemlich gerecht.


Im Hamburger Spiel kommen den Stürmern außerdem noch andere Aufgabe zu, als einfach nur Tore zu schießen. Im flachen 4-4-2 fungiert mindestens einer der Stürmer als Bindeglied zwischen Mittelfeld und Sturm. Wenn Guerrero fit ist, übernimmt er sicherlich diese Rolle und lässt sich dann oft fallen, um als weitere Anspielstation im Mittelfeld zu helfen. Er geht dem Ball entgegen, schirmt ihn ab und verteilt den Ball nach außen. Danach muss Guerrero aber schleunigst wieder in die Sturmspitze rücken, um vor dem Tor präsent zu sein. Dieses laufintensive Spiel liegt Guerrero deutlich mehr als Petric oder Berg, aber auch Torun oder Elia können diesen Part übernehmen. Bei gegnerischem Ballbesitz sind es dann meistens Berg oder Petric, die versuchen, den Gegner unter Druck zu setzen und ihn zu Fehlern zu zwingen. Außerdem sind die beiden prinzipiell eher als Knipser und Strafraumstürmer zu betrachten.

José Paolo Guerrero Gonzales kam im Sommer 2006 zum HSV, weil er bei Bayern über die Jokerrolle nie hinausgekommen war. Auch in Hamburg brauchte der Peruaner einige Zeit, um Fuß zu fassen und sich in der Mannschaft zu etablieren.
Er gilt als lauf- und kampfstark, lief aber auch in Hamburg lange Gefahr, nicht über den Talentstatus hinauszukommen.
In der Vorsaison unter Jol wuchs er zum Stamm- und Führungsspieler und genießt auch unter Bruno Labbadia ein sehr hohes Ansehen. Guerrero spielt mannschaftsdienlich und ist ein Vorbild in Sachen Zweikampfbereitschaft und positiver Aggressivität. Er machte in dieser Saison erst 4 Spiele, ehe er sich schwer verletzte und nun noch mindestens bis Ende März ausfällt. Ein schwerwiegender Verlust, wenn man bedenkt, welche Rolle der Peruaner im Hamburger Spiel einnimmt.

Ähnlich veranlagt ist der junge Tunay Torun. Mit 19 Jahren wirklich noch ein Rohdiamant, den es zu schleifen gilt. Er überzeugt durch harte Arbeit auf und neben dem Feld und kann nach und nach auch spielerisch überzeugen. Eigentlich hatte er die Voraussetzungen um ein echter Brecher zu werden, jedoch fehlt ihm noch ein wenig die Durchschlagskraft. Das liegt vor allem daran, dass er sich manchmal noch nicht schlau genug anstellt. Die Cleverness, die ein Mladen Petric beispielsweise besitzt, kann ungemein helfen, um unnötigen Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen und sich Platz und Vorteile zu schaffen.

Petric ist ein ruhiger Spielertyp, der sich vielleicht ein wenig mit Roy Makaay vergleichen lässt, wobei der Kroate gegen den Holländer eigentlich noch als Laufwunder bezeichnet werden müsste. Beide nehmen aktiv nicht besonders am Spiel teil, sondern lauern häufig im Hinterhalt auf ihre Chance und schließen gerne direkt ab. Petric hat einen sehr guten linken Fuß, eine starke Technik und gutes Timing beim Kopfball. Er arbeitet prinzipiell nur nach hinten mit, wenn es notwendig ist, versucht aber immer wieder vorne für Druck zu sorgen. In den Wochen ohne Mladen hat der HSV kein Bundesligaspiel gewonnen und es machte sich bemerkbar, dass vorne ein „abgewichster" Spieler fehlt, der weiß, wann er das Tempo rausnehmen muss und wann es schnell gehen soll. Wenn er fit ist, geht kein Weg an ihm vorbei.

Als Petrics direkter Konkurrent wurde vor der Saison eigentlich Marcus Berg aus Groningen gekauft. Der 22-jährige Schwede sollte nach dem langen Sommer mit der U-21-EM langsam an die Mannschaft herangeführt werden, damit er in der Bundesliga nach und nach Fuß fassen kann. Doch aufgrund der vielen Verletzten musste Berg doch schon deutlich früher ins kalte Wasser geworfen werden und einen Teil der Verantwortung auf sich nehmen. In meinem Blog zum HSV habe ich schon darauf hingewiesen, dass nun der Druck auf dem 10-Millionen-Einkauf lastet, vor dem man beim HSV gewarnt war und der eigentlich unbedingt verhindert werden sollte. Doch der Schwede hat immer wieder sein Talent aufblitzen lassen. Vor allem in der Europa League war er immer brandgefährlich und erzielte in 6 Spielen 4 Treffer. Ohne Frage hat der 22-jährige das Potential einer der besten Stürmer der Bundesliga zu werden und international weiter von sich Reden zu machen.

Im Moment noch verletzt ist Romeo Castelen. Der Holländer wechselte im Sommer 2007 zum HSV und war seitdem eigentlich durchgehend nicht einsetzbar. In dem schnellen Flügelstürmer steck zweifellos Potential, doch seit seinem Kauf steht er eindeutig zu oft auf der Krankenliste und viel zu selten auf dem Spielberichtsbogen, so dass sich die Hamburger überlegen sollten, ob es wert ist, den Holländer noch weiter zu beschäftigen. Zumal man mit Jonathan Pitroipa einen ähnlich schnellen Spieler für die gleiche Position in den eigenen Reihen hat.

Mit Maximilian Beister wartet noch ein ganz junger Mann auf der Bank. Wenn alle Hamburger Stürmer fit sind, gibt es für den Nachwuchsmann (noch) nichts zu holen. Labbadia ist zwar bekannt dafür, dass er auch jungen, talentierten Leuten Chancen gibt, aber er zieht derzeit Tolgay Arslan und Tunay Torun dem jungen Beister vor. Er muss sich im Training präsentieren und in der 2. Mannschaft beweisen, dass er das sich von den anderen abhebt und reif für mehr Bundesligaeinsätze ist.
Der HSV hat also drei gleichwertige Stürmer und dahinter junge Talente, die sich aufdrängen wollen. Ohne die langfristigen Ausfälle von Guerrero und Castelen wäre das Konzept sehr gut aufgegangen, aber nun muss man sich die Frage stellen, ob man mit aktuell nur drei gelernten Stürmern (Berg, Petric und Torun) in der Breite gut genug aufgestellt ist, um weiter vorne mit dabei zu sein. Die Gerüchte über Vagner Love werden konkreter und meines Erachtens ist der Brasilianer auch ein guter Stürmer. Aber ist den aktuellen zum Teil verunsicherten Stürmern damit geholfen, so einen etablierten und arrivierten Spieler mit hohen Ansprüchen wie Vagner Love zu holen und ihn den jungen Berg und Torun vor die Nase zu setzen?!
Aufrufe: 920 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:15.01.2010
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SpoxPräsident
17.01.2010 | 00:23 Uhr
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SpoxPräsident : 1 Punkt...
17.01.2010 | 00:23 Uhr
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SpoxPräsident : 1 Punkt...
....weil ich Hamburg nicht mag, weil da so viele Norddeutsche wohnen.
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