In den letzten Tagen überschlagen sich die Meldungen und Ereignisse um und über Stefan Bradl regelrecht. Erst die Festnahme des Bosses seines Teams, dann die Nachricht, das Forward in Indianapolis definitiv nicht antreten wird - Bradl somit nicht fahren kann.

Während Bradl die Sache in die Hand nimmt und seinen Vertrag bei Forward kündigt, schießen die weiteren Spekulationen ins Kraut. WIe geht es weiter für ihn? Kann er für 2015 das einzig freie Bike im Feld bei Aprilia bekommen? Will er das überhaupt? Will es auch Aprilia? Würde das überhaupt Sinn machen? Während dessen ließt man auf der italienischen Webseite gpone.com davon, dass Forwards Teammanager Curioni diese Vertragsauflösung etwas anders beurteilt. Für ihn hat der Vertrag mit Bradl nach wie vor Gültigkeit und er sieht Bradl auch als "Assett" um neue Sponsoren für das Team zu gewinnen, um in Brünn wieder an den Start gehen zu können.

Wäre dies tatsächlich der Fall, könnte Bradl nur als "Leihfahrer" mit Zustimmung von Forward für Aprilia in Indianapolis fahren. Doch Aprilia blockt unter diesen Umständen - so zu lesen - eine mögliche Verpflichtung von Bradl ab. Verständlich, denn einen Fahrer für nur ein Rennen zu setzen würde wenig Sinn machen - auch unter den genannten Bedingungen. Wenn man den Worten dieser Seite Glauben schenken kann, wäre somit ein drohender Rechtsstreit die Folge und Bradl somit gar nicht so vertragsfrei wie überall zu lesen. Eine mündliche Zusage des Forward Teams, Bradl aus seinem Vertrag zu lassen gibt es wohl mittlerweile, in trockenen Tüchern ist die ganze Geschichte aber wohl noch nicht. (http://www.gpone.com//Bradl-gia-a-Indy-con-Aprilia-se-c-e-)

Fausto Gresini (Teammanager von Aprilia) wird jedenfalls mit den Worten zitiert "man sei sehr weit in den Verhandlungen, dass Bradl in Indianapolis bei Aprilia fahren könne, müsse aber noch die endgültige Freigabe von Forward abwarten". Eine scheinbar doch recht verzwickte Situation, bei der die Forward Manager jetzt jedoch Bereitschaft zeigen Bradl entgegen zu kommen. Aber die schriftliche Vereinbarung zur Vertragsauflösung ist demnach wohl noch nicht unterzeichnet. (http://www.gpone.com//Gresini-pronti-a-fare-correre-Bradl-)

Während also um den Platz bei Aprilia noch gerungen wird, tauchen in einem Kurzinterview bei speedweek neue Optionen für Bradl für 2016 auf. Hier wird schon davon gesprochen, ob Bradl auch bereit wäre, zu einem Team mit Potential in die Moto2 zu wechseln. Er verneint es nicht und hält sich diese Option ausdrücklich offen. Ich könnte dazu jetzt viel sagen, belasse es aber bei einigen kurzen Sätzen: Für Bradl selbst, vor allem aber für den deutschen Motorradsport im Generellen wäre dieser Klassenwechsel eine Katastrophe. Denn damit würde kein Deutscher Pilot mehr in der MotoGP fahren und dieser Sport in noch größerer Versenkung verschwinden, als er sowieso schon ist. (http://www.speedweek.com//Stefan-Bradl-Moto2-WM-Rueckkehr-)

Ähnlich beurteilt das auch Toni Mang, einer der erfolgreichsten Deutschen Piloten der Motorrad Weltmeisterschaft. Er spricht im Interview mit der Abendzeitung davon, dass ein Wechsel Bradls in die Moto2 eine Rückschritt wäre, von dem er sich vermutlich nicht mehr erholen würde. Mang gibt außerdem sehr spannende Einblicke in die Finanzierung der MotoGP und warum er von einem Journalisten als Manager eines Fahrers nichts hält. Man muss mit jeglichen Äußerungen vorsichtig sein, aber es ist mal ein anderer Blick auf die Sache, wie ich sie in den letzten Tagen jedenfalls nicht gelesen habe. (http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.motorrad-ass-ste)

Ich denke, das Thema Bradl wird uns die nächsten Tage noch ganz schön beschäftigen.