Immer dieser FC Bayern
Das Big Business
Der FC Bayern - glaubt man der aktuellen Medienlandschaft - geht gerade auf Shopping Tour. Und das vornehmlich bei seinem erklärten nationalen Erzrivalen Borussia Dortmund.
Der Aufschrei ist groß.
"Typisch FC Bayern, erkaufen sich sich ihre Vormachtstellung, indem sie die Konkurrenz schwächen" so klingt es in den meisten Kommentaren, Blogs und Foren. Der Hass der meinem Club hier entgegenschlägt ist in den letzten fünf Tagen so exponentiell gewachsen, dass ich mich nun bemüßigt fühle, meine Gedanken zu diesem Thema niederzuschreiben.
Der Götze Transfer
Mario Götze ist in meinen Augen einer der talentiertesten deutschen Spieler der letzten Jahrzehnte. Dass dieser nun zum FC Bayern wechselt hat mich sehr überrascht. Als ich diese Meldung morgens im Radio hörte, hielt ich es erst für eine Ente.
Bei mir im Haus wohnt ein Junge, Dortmund Fan, der der beste Freund meines 9 jährigen Sohns ist. Wir dissen uns gegenseitig immer ein bißchen wegen unserer Clubs. Als ich ihn zufällig im Treppenhaus traf fragte ich ihn, ob er das schon mit Götze gehört hat und habe mir gleichzeitig einen dummen Spruch überlegen wollen, es aber dann doch sein lassen, da er mir sehr empört schien. Heute habe ich sein ältere Schwester getroffen, die mir erzählt hat, dass er, als die Meldung offiziell bestätigt wurde, bitterlich geweint hat.
Dieses Gefühl, so ehrlich muss ich sein, kenne ich als Bayern Fan, zumindest seit ich denken kann, nicht. Einen jungen hoffnungsvollen Spieler, der das Potential zum Weltstar hat, abwandern zu sehen und das noch zum größten Konkurrenten und verhassten FC Bayern.
Klar, der FC Bayern ist in der Fussballwelt der Einkäufer. Ein Kroos, ein Alaba, ein Müller. Alles junge Spieler mit Potential zu Weltstars (vielleicht nicht ganz so stark wie Götze) bleiben beim FC Bayern und sämtliches Werben um diese verpufft wirkungslos.
Ich kann die Wut vieler Dortmunds Fans verstehen. Bis zu einem gewissen Punkt.
Dortmund spielt seit 3 Jahren unglaublich erfolgreichen Fußball. Kluge Transferpolitik, ein großartiger innovativer Trainer und eine sehr gute Teamchemie sorgen dafür, dass Dortmund wie der Phoenix aus der Asche aufegestiegen ist. Großartige Teams wie Real Madrid und FC Barcelona geraten bei unserem nationalen Konkurrenzkampf so dermaßen unter die Räder, dass man als Deutscher Fußball Fan eigentlich Freudentränen in den Augen haben müsste.
Und betrachtet man jetzt die neuen Gerüchte in den Medien, fällt schnell auf, dass nicht nur große Namen mit dem FC Bayern, sondern prompt auch mit Dortmund in Verbindung gebracht werden. Ein Isco soll kommen, ein Julian Draxler. Und bleibt Dortmund weiterhin so auf Erfolgskurs, dann werden sich die Fans auch bald in der gleichen Situation wie die des FC Bayern befinden.
Dann kauft Dortmund die hoffnungsvollen Talente. Denn Fussball ist und wird immer mehr einfach nur ein Big Business. Und irgendwo wird dann wahrscheinlich ein kleiner Junge mit einem Draxler Trikot weinen. Und Dortmund wirds sich trotzdem freuen.
Die Dortmunder Fans werden dann vermutlich auch in jedem Forum als Erfolgsfans bezeichnet werden.
Obwohl sie lediglich Fans einer Mannschaqft mit Erfolg sind.
Viel Spaß dabei.
Der Aufschrei ist groß.
"Typisch FC Bayern, erkaufen sich sich ihre Vormachtstellung, indem sie die Konkurrenz schwächen" so klingt es in den meisten Kommentaren, Blogs und Foren. Der Hass der meinem Club hier entgegenschlägt ist in den letzten fünf Tagen so exponentiell gewachsen, dass ich mich nun bemüßigt fühle, meine Gedanken zu diesem Thema niederzuschreiben.
Der Götze Transfer
Mario Götze ist in meinen Augen einer der talentiertesten deutschen Spieler der letzten Jahrzehnte. Dass dieser nun zum FC Bayern wechselt hat mich sehr überrascht. Als ich diese Meldung morgens im Radio hörte, hielt ich es erst für eine Ente.
Bei mir im Haus wohnt ein Junge, Dortmund Fan, der der beste Freund meines 9 jährigen Sohns ist. Wir dissen uns gegenseitig immer ein bißchen wegen unserer Clubs. Als ich ihn zufällig im Treppenhaus traf fragte ich ihn, ob er das schon mit Götze gehört hat und habe mir gleichzeitig einen dummen Spruch überlegen wollen, es aber dann doch sein lassen, da er mir sehr empört schien. Heute habe ich sein ältere Schwester getroffen, die mir erzählt hat, dass er, als die Meldung offiziell bestätigt wurde, bitterlich geweint hat.
Dieses Gefühl, so ehrlich muss ich sein, kenne ich als Bayern Fan, zumindest seit ich denken kann, nicht. Einen jungen hoffnungsvollen Spieler, der das Potential zum Weltstar hat, abwandern zu sehen und das noch zum größten Konkurrenten und verhassten FC Bayern.
Klar, der FC Bayern ist in der Fussballwelt der Einkäufer. Ein Kroos, ein Alaba, ein Müller. Alles junge Spieler mit Potential zu Weltstars (vielleicht nicht ganz so stark wie Götze) bleiben beim FC Bayern und sämtliches Werben um diese verpufft wirkungslos.
Ich kann die Wut vieler Dortmunds Fans verstehen. Bis zu einem gewissen Punkt.
Dortmund spielt seit 3 Jahren unglaublich erfolgreichen Fußball. Kluge Transferpolitik, ein großartiger innovativer Trainer und eine sehr gute Teamchemie sorgen dafür, dass Dortmund wie der Phoenix aus der Asche aufegestiegen ist. Großartige Teams wie Real Madrid und FC Barcelona geraten bei unserem nationalen Konkurrenzkampf so dermaßen unter die Räder, dass man als Deutscher Fußball Fan eigentlich Freudentränen in den Augen haben müsste.
Und betrachtet man jetzt die neuen Gerüchte in den Medien, fällt schnell auf, dass nicht nur große Namen mit dem FC Bayern, sondern prompt auch mit Dortmund in Verbindung gebracht werden. Ein Isco soll kommen, ein Julian Draxler. Und bleibt Dortmund weiterhin so auf Erfolgskurs, dann werden sich die Fans auch bald in der gleichen Situation wie die des FC Bayern befinden.
Dann kauft Dortmund die hoffnungsvollen Talente. Denn Fussball ist und wird immer mehr einfach nur ein Big Business. Und irgendwo wird dann wahrscheinlich ein kleiner Junge mit einem Draxler Trikot weinen. Und Dortmund wirds sich trotzdem freuen.
Die Dortmunder Fans werden dann vermutlich auch in jedem Forum als Erfolgsfans bezeichnet werden.
Obwohl sie lediglich Fans einer Mannschaqft mit Erfolg sind.
Viel Spaß dabei.
ø 6.5
KOMMENTARE
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28.04.2013 | 17:24 Uhr
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DerDugen :
naja, hoeneß hat es doch selbst zugegeben, dass die schwächung des konkurrenten EIN nicht unwesentlicher aspekt in der transferpolitik der vergangenheit gewesen ist - ist also nicht völlig aus der luft gegriffen
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28.04.2013 | 17:46 Uhr
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Nib :
"Ich denke, die Ausrede, dass Bayern nur wegen seines Geldes erfolgreicher sei, und ja nur einkaufe, um andere zu schwächen, ist deshalb so beliebt, weil sie bequem ist. Sie lenkt eben von Versäumnissen der eigenen Vereinsführug und des Trainerstabs ab. "Ich möchte nicht generell widersprechen - "Söldnertruppe" ist natürlich Blödsinn, das sind alles "Söldner" in der BuLi wenn man es so sehen will. Aber ich würde schon sagen, das Bayern auch auf grund des Geldes so erfolgreich ist bzw. dass die Bayern sich mittlerweile in eine Position gebracht haben, in der kein Verein der Bundesliga, so erfolgreich er auch sein mag, an die Bayern herankommen kann. So lange es die Bundesliga gibt, wird der FCB immer die dominierende Mannschaft sein. Die Teams darunter wechseln alle paar Jahre mal und dann hat man wieder ein paar Jahre lang einen "Gegner" wie jetzt den BVB oder Werder früher, aber am Ende ändert sich absolut gar nichts und Bayern bleibt ganz oben. Klar, das haben sie sich über die Jahre auch erarbeitet und verdient. Ich finde es nur schade, dass wir aus diesen schottischen /halb-spanischen Verhältnissen niemals (also mit guter Arbeit und ganz ohne Versäumnisse) rauskommen werden.
Ist als Bayernfan bestimmt prima und kein Problem, aber als Anhänger eines kleineren Clubs ist es schon ein bisschen frustrierend und wenn man sich dann noch von einigen Bayernfans anhören muss, dass doch die anderen Vereine international nie was reißen und es am Ende immer an den Bayern liegt (dieses jahr mal ausgenommen) kann man eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln.
/rant
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28.04.2013 | 18:50 Uhr
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JD1 :
ich muss sagen, dass ich das argument auch oft bringe, dass bayern sich freut die gegner kaputt zu kaufen, bzw zu viel einkauft. dieses argument habe und werde ich, in keinster weise mit dem götzetransfer bringen, denn wie schon tausend fach erwähnt, ist götze nunmal ein ausnahmetalent und mMn einer der besten europas. daher durchaus verständlich.
völlig unverständlich sind hingegen transfers wie z.B kirchhoff, (rode, falls es stimmen sollte), der transfer damals von petersen...gleiches war damals zu beobachten, als der fcb auf shoppingtour bei bremen und sonstigen "halbgroßen" vereinen gegangen ist.
ich finde es ebenfalls schade, dass ein emre can, den ich persönlich für sehr viel versprechend halte, quasi 0 chance zum einsatz hat (ja ich weiß, gestern gespielt, weil absolute b elf), weil da einfach ein schweini, ein tymo und ein gustavo stehen, und dann mal eben für 40mio. ein martinez verpflichtet wird. bayern hat eine hervorragende mannschaft und eine hervorragende bank. ich fände es aber schade, wenn so leute wie kroos nun auf der bank schmorren müssen.
just my 2 cents
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Den sportlichen Mehrwert, den Götze dem FC Bayern womöglich bringt, blenden viele Menschen bewusst aus. Wobei ich glaube, dass viele mit dem Transfer an sich weniger ein Problem haben - wenn Mario Götze eine Ausstiegsklausel hat, muss man damit rechnen, dass evtl. der FC Bayern diese zieht- als mit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe.
Generell ist aber der Vorwurf, Bayern würde sich seine Erfolge "brutal erkaufen", ungerechtfertigt und langweilig. Wenn Badstuber und Kroos nicht verletzt wären, hätten die Bayern 6 Mann, die noch in der Bayern-Jugend gespielt haben, in der Stammelf, aber auch mit 11 selbstausgebildeten Spielern wäre der FC Bayern für die entsprechende Klientel noch eine "seelenlose Söldnertruppe".
Ich meine damit keinen Verein im Speziellen. Ich denke, die Ausrede, dass Bayern nur wegen seines Geldes erfolgreicher sei, und ja nur einkaufe, um andere zu schwächen, ist deshalb so beliebt, weil sie bequem ist. Sie lenkt eben von Versäumnissen der eigenen Vereinsführug und des Trainerstabs ab.
Die Sprüche werden sich, so denn der Erfolg konstant bleibt, bald auch die Dortmunder anhören müssen.
Guter Blog.