11.02.2012 um 20:33 Uhr
Das 4-2-3-1: Segen für Viele
Ohne Frage, mit der richtigen Durchführung gibt es wohl keine schlechten Systeme im Fußball. Richtig gespielt, kann jedes System ein gutes sein. Und doch setzte sich in den letzten Jahren national und international eines durch, das nun in aller Munde ist: das 4-2-3-1.
I
n seinen Anfängen wurde es aufgrund der langen Bezeichnung im Gegensatz zum klassischen 4-4-2 oder 3-5-2 oft belächelt oder als defensives 4-5-1 bezeichnet. Doch das 4-2-3-1 scheint ein Segen für fast alle Beteiligten zu sein und alles andere als defensiv. Die Viererkette hat sich im modernen Fußball absolut etabliert und bildet den Grundstein fürs 4-2-3-1, wie bei nahezu jeder anderen Formation. Auch wenn aktuell die Dreierkette wieder an Popularität gewinnt, wie Chile bei der WM 2010, Neapel oder auch Barcelona zeigen. Dabei soll im Optimalfall in Ballbesitz hinten nur eine Dreierkette aus Innenverteidigern und einem Sechser absichern, während die Außenverteidiger mit vorrücken und ein 3-4-3 entsteht.
Beim 4-2-3-1 agieren zwei Spieler im defensiven Mittelfeld, meist ein mehr offensiv orientierter und ein Absicherer. So war es zum Beispiel beim FC Bayern, der in der Saison 2009/2010 unter van Gaal das System in Perfektion beherrschte und Bastian Schweinsteiger neben Mark van Bommel zum Weltklasse-Sechser avancierte und bis ins Champions League-Finale führte. Auch in Dortmunds furioser Meistersaison agierte Sven Bender an der Seite von Lenker Nuri Sahin als defensiver Abräumer. Es ist auffallend, wie vielen Spielern, wie Schweinsteiger dieses System die Chance bot, sich auf neuen Positionen in den Vordergrund zu spielen. Jahrelang dümpelte Schweini auf den Halbpositionen oder den Außen herum, ohne sein Potential vollends abzurufen. Die offensive Dreierkette vor den beiden Sechsern ist ein Segen für jeden kreativen Mittelfeldspieler oder unechten Stürmer. Noch vor der EM 2008 betrachtete man Lukas Podolski als reinen Stürmer. Als Jogi Löw während der Euro auf 4-2-3-1 umstellte und ihn auf die linke Außenbahn beorderte staunten Viele Bauglötze. Podolski im Mittelfeld? Mittlerweile ist das Normalität und beim FC Köln hat er hinter Milivoje Novakovic auch schon auf der Zehn gespielt. Viele Spieler können sich in dieser Dreierkette austoben, für die in einem anderen System möglicherweise weniger Platz wäre. Um nur einige zu nennen, können beispielsweise Mesut Özil, David Silva, Mario Götze, Thomas Müller oder Samir Nasri jede Position dieser Dreierreihe problemlos bekleiden. Auch Stürmer können, wie Podolski, nach hinten gezogen werden. Niklas Bendtner spielte als gelernter Mittelstürmer bei seiner Zeit beim FC Arsenal eine Zeit lang keine schlechte Rolle auf der Außenbahn. Für Trainer also eine Formation, die ihnen einige Möglichkeiten bietet, ihr Spielermaterial unterzubringen.
Die einzige Position, die möglicherweise unter der Einführung dieses Systems leidet, ist die des zweiten echten Stürmers. Dieser scheint aber in vielen Fällen Geschichte zu sein. Mittelstürmer wie Mario Gomez oder Miroslav Klose strahlen eine solche Dominanz aus, dass keine zweite Spitze von Nöten ist. Hinzu kommen Positionswechsel der offensiven Mittelfeldspieler, die durch abwechselndes Aufrücken in die Spitze für Verwirrung in der Abwehr sorgen können.
Auch für die Arbeit gegen den Ball scheint das 4-2-3-1 ein probates System zu sein, wie Borussia Dortmund in der vergangenen wie in der laufenden Saison eindrucksvoll unter Beweis stellt. Das aktuelle Sechserduo aus Bender und Sebastian Kehl bilden zwar ohne den abgewanderten Sahin zwei defensiv orientiere Mittelfeldspieler, aber dennoch funktioniert das System einwandfrei. Mit enormem Laufaufwand, massivem Pressing und blitzschnellem Umschalten gelingt es Dortmund innerhalb dieses Systems aus einem sehr kompakten Gebilde heraus in die Offensive auszuschwärmen.
Man kann durch dieses System also schnell für die oft spielentscheidende Überzahl im Mittelfeld sorgen – sowohl in der Vorwärts- als auch der Rückwärtsbewegung. Gleichzeitig verfügt man neben einem zentralen Spielmacher auch über zwei Außenstürmer im Spiel nach Vorne, ähnlich wie beim holländischen 4-3-3. Sicherlich sind Laufbereitschaft und Spielermaterial mit entscheiden bei diesem System. Ballsichere Mittelffeldspieler und Innenverteidiger, die der Spieleröffnung mächtig sind, sind wie in jedem anderen System selbstverständlich von Vorteil.
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n seinen Anfängen wurde es aufgrund der langen Bezeichnung im Gegensatz zum klassischen 4-4-2 oder 3-5-2 oft belächelt oder als defensives 4-5-1 bezeichnet. Doch das 4-2-3-1 scheint ein Segen für fast alle Beteiligten zu sein und alles andere als defensiv. Die Viererkette hat sich im modernen Fußball absolut etabliert und bildet den Grundstein fürs 4-2-3-1, wie bei nahezu jeder anderen Formation. Auch wenn aktuell die Dreierkette wieder an Popularität gewinnt, wie Chile bei der WM 2010, Neapel oder auch Barcelona zeigen. Dabei soll im Optimalfall in Ballbesitz hinten nur eine Dreierkette aus Innenverteidigern und einem Sechser absichern, während die Außenverteidiger mit vorrücken und ein 3-4-3 entsteht.
Beim 4-2-3-1 agieren zwei Spieler im defensiven Mittelfeld, meist ein mehr offensiv orientierter und ein Absicherer. So war es zum Beispiel beim FC Bayern, der in der Saison 2009/2010 unter van Gaal das System in Perfektion beherrschte und Bastian Schweinsteiger neben Mark van Bommel zum Weltklasse-Sechser avancierte und bis ins Champions League-Finale führte. Auch in Dortmunds furioser Meistersaison agierte Sven Bender an der Seite von Lenker Nuri Sahin als defensiver Abräumer. Es ist auffallend, wie vielen Spielern, wie Schweinsteiger dieses System die Chance bot, sich auf neuen Positionen in den Vordergrund zu spielen. Jahrelang dümpelte Schweini auf den Halbpositionen oder den Außen herum, ohne sein Potential vollends abzurufen. Die offensive Dreierkette vor den beiden Sechsern ist ein Segen für jeden kreativen Mittelfeldspieler oder unechten Stürmer. Noch vor der EM 2008 betrachtete man Lukas Podolski als reinen Stürmer. Als Jogi Löw während der Euro auf 4-2-3-1 umstellte und ihn auf die linke Außenbahn beorderte staunten Viele Bauglötze. Podolski im Mittelfeld? Mittlerweile ist das Normalität und beim FC Köln hat er hinter Milivoje Novakovic auch schon auf der Zehn gespielt. Viele Spieler können sich in dieser Dreierkette austoben, für die in einem anderen System möglicherweise weniger Platz wäre. Um nur einige zu nennen, können beispielsweise Mesut Özil, David Silva, Mario Götze, Thomas Müller oder Samir Nasri jede Position dieser Dreierreihe problemlos bekleiden. Auch Stürmer können, wie Podolski, nach hinten gezogen werden. Niklas Bendtner spielte als gelernter Mittelstürmer bei seiner Zeit beim FC Arsenal eine Zeit lang keine schlechte Rolle auf der Außenbahn. Für Trainer also eine Formation, die ihnen einige Möglichkeiten bietet, ihr Spielermaterial unterzubringen.
Die einzige Position, die möglicherweise unter der Einführung dieses Systems leidet, ist die des zweiten echten Stürmers. Dieser scheint aber in vielen Fällen Geschichte zu sein. Mittelstürmer wie Mario Gomez oder Miroslav Klose strahlen eine solche Dominanz aus, dass keine zweite Spitze von Nöten ist. Hinzu kommen Positionswechsel der offensiven Mittelfeldspieler, die durch abwechselndes Aufrücken in die Spitze für Verwirrung in der Abwehr sorgen können.
Auch für die Arbeit gegen den Ball scheint das 4-2-3-1 ein probates System zu sein, wie Borussia Dortmund in der vergangenen wie in der laufenden Saison eindrucksvoll unter Beweis stellt. Das aktuelle Sechserduo aus Bender und Sebastian Kehl bilden zwar ohne den abgewanderten Sahin zwei defensiv orientiere Mittelfeldspieler, aber dennoch funktioniert das System einwandfrei. Mit enormem Laufaufwand, massivem Pressing und blitzschnellem Umschalten gelingt es Dortmund innerhalb dieses Systems aus einem sehr kompakten Gebilde heraus in die Offensive auszuschwärmen.
Man kann durch dieses System also schnell für die oft spielentscheidende Überzahl im Mittelfeld sorgen – sowohl in der Vorwärts- als auch der Rückwärtsbewegung. Gleichzeitig verfügt man neben einem zentralen Spielmacher auch über zwei Außenstürmer im Spiel nach Vorne, ähnlich wie beim holländischen 4-3-3. Sicherlich sind Laufbereitschaft und Spielermaterial mit entscheiden bei diesem System. Ballsichere Mittelffeldspieler und Innenverteidiger, die der Spieleröffnung mächtig sind, sind wie in jedem anderen System selbstverständlich von Vorteil.
Aufrufe: 5900 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 3 | Erstellt:11.02.2012
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KOMMENTARE
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15.02.2012 | 19:54 Uhr
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BS31 :
Finde den Blog ganz gut, nur fehlt mir zum Abschluss ein richtiges Fazit.
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17.02.2012 | 01:13 Uhr
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17.02.2012 | 10:00 Uhr
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gebse :
ja, zu meiner verteidigung muss ich sagen, dass ich den in kurzer zeit hingeschmotzt habe. ist eig. nur die rohfassung hier :)
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17.02.2012 | 10:08 Uhr
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17.02.2012 | 13:02 Uhr
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Außerdem ist ein System eher zweitrangig. Wichtig ist allein die Ausrichtung. Also ob eine Mannschaft eher tief verteidigt und dem Gegner den Ball überlässt, oder ob man selbst den Ballbesitz sucht. Verteidigt man lieber tief in der eigenen Hälfte, bildet sich ein 4-4-1-1. Verteidigt man eher mit hohem Pressing wie der BVB, entstehen zahlreiche zueinander diagonale Linien. Dann kann man das schon gar nicht mehr in explizite Formationen wiedergeben.
Es gibt bereits ausführliche Blogs über das 4-2-3-1 , zum Agieren einer Viererkette , sowie dem Stellungsspiel .
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