23.11.2010 um 03:17 Uhr
DTB-Pokal 2010 II
Die zweite Hälfte begann mit dem Pauschenpferd. Der deutsche Vertreter an diesem Gerät war der Lokalmatador Sebastian Krimmer. Er trainiert seit seinem 11. Lebensjahr im Kunst-Turn-Forum, eines der modernsten Turnleistungszentren, das nur 5 Minuten von der Halle entfernt liegt. Er ist seit dem letzten Jahr fester Bestandteil der Nationalmannschaft und war auch Teil des Team, das im Frühjahr Europameister und im Herbst Weltmeister-Dritter wurde. Mit einer guten Übung wurde er an diesem Tag in Stuttgart Fünfter.
Sebastian Krimmer
Gewinner war ein echter Pauschenpferd-Spezialist: Krisztian Berki. Er ist amtierender Weltmeister an dem Gerät, war zuvor schon zwei Mal Vizeweltmeister und vier Mal Europameister. In seiner Übung in Stuttgart bekam er gute 15,425 Punkte.
Abwechselnd zu den Pauschenpferd-Übungen fand das Stufenbarren-Finale statt. Wie kaum anders zu erwarten gewann Lauren Mitchell (Australien) ihr drittes Einzelfinale (bei drei Starts). Sehr gute Zweite wurde Anja Brinker vor Anna Dementyeva (Russland).
Die Zuschauer konnten auch dank der beiden sehr guten Co-Kommentatoren den Wettkampf sehr gut verfolgen und bekamen sehr viele Hintergrundinformationen. Bei den Herren wurde der Hallensprecher unterstützt durch Thomas Andergassen, ehemaliger Nationalmannschaftsturner und Teilnehmer an verschiedenen WMs und Olympischen Spielen. Als Krönung gewann er 2007 als lokaler Star gemeinsam mit der Mannschaft Bronze. Inzwischen macht er die Trainerausbildung. Die weibliche Co-Kommentatorin war Kim Bui. Sie war ebenfalls Teilnehmerin an WMs und mehrfache deutsche Meisterin. Aktuell ist sie nach einem Kreuzbandriss in der Reha. Normalerweise trainiert sie im Kunst-Turn-Forum in Stuttgart.
Die nächsten beiden Geräte waren der Sprung der Frauen und der Barren der Herren. Bei den Frauen gewann Imogen Carnes (Großbritannien). Am Barren siegte Mitja Petkovsek (Slowenien), der schon zwei Mal an dem Gerät Weltmeister wurde. Zweiter wurde Guanyin Wang (China) vor Philipp Boy und Sebastian Krimmer.
Sebastian Krimmer am Barren
Philipp Boy bei der Verkündigung seiner Wertung
Das letzte Gerät des Tages war der Boden der Herren. Als erstes ging Enrique Tomas Gonzalez Sepulveda (Chile) auf die Matte. Er bekam 14,850 Punkte und wurde damit Dritter, punktgleich mit Elftherios Kosmidis (Griechenland). Fünfter Starter war Thomas Taranu, der auch im Kunst-Turn-Forum trainiert. Er kam auf dem sechsten Platz.
Thomas Taranau am Boden
Der Israeli Alexander Shatilov als vorletzter Starter sollte mit 15,125 Punkt den Wettkampf gewinnen. Als letzter Turner des Tages turnte Daniel Purvis (Großbritannien). Als die Übung des WM-Dritten zu Ende war, wurde anlässlich seines 20. Geburtstags "Happy Birthday" gespielt und die ganze Halle sang mit. Außerdem bekam er noch eine Torte überreicht.
Die Siegerehrung des Bodenfinals mit dem Zweiten Daniel Purvis (rechts)
Sonntag, Champions Trophy
Und der dritte und letzte Tag Turnen. Heute: die Champions Trophy, Beginn: 10 Uhr. Dieser Wettbewerb gehört nicht mehr zum Weltcup der FIG. Diese Form des Wettkampes gibt es in zum dritten Mal. Dort treten acht der weltbesten Mehrkämpfer verschiedener Nationen gegeneinander an. Dieses Jahr waren vier der besten fünf Mehrkämpfer der Weltmeisterschaft dabei. Der Modus der Champions Trophy ist, dass alle Turner nacheinander ein Gerät turnen, angefangen am Boden, und dann gemeinsam an die nächsten Geräte wandern.
Die acht Turner wurden alle nacheinander vorgestellt und auf die Bodenfläche gerufen. Dabei zeigten sie schon das erste Mal ihr Können und machten ein paar spektakuläre Sachen. Als letzter wurde der Publikumsliebling Philipp Boy aufgerufen, er holte auch Anlauf wie die anderen Turner, machte sich aber dann den Spaß nur eine einfach Rolle zu machen, wie es wohl viele in der Halle hinbekommen würden.
Nun turnten die acht Turner also nacheinander am Boden. In Führung ging gleich der Brite Daniel Purvis, der am Tag zuvor Zweiter an dem Gerät wurde.
Philipp Boy lag auf Platz zwei
Es ging weiter zum Pauschenpferd, das Zittergerät, bei dem oft viele Turner absteigen müssen. Auch heute hatten einige ihre Probleme, auch Philipp Boy. Problemlos kam dagegen der andere deutsche Starter Eugen Spiridonov durch. Er gehört ebenfalls schon länger zum deutschen Team und gewann 2007 und 2010 im Team die Bronze-Medaille.
An den Ringen zeigte der russische Titelverteidiger Maxim Devyatovskiy die beste Übung und konnte auf die anderen wieder etwas aufholen.
Nach einer kurzen Pause mit der Möglichkeiten zum Einturnen für den zweiten Teil, ging es zum Sprung. Mit der Tageshöchstnote von 15,950 konnte Daniel Purvis seine Führung ausbauen. Eugen Spiridonov hielt mit 15,350 Punkten den fünften Platz.
Der Franzose Cyril Tommasone und Eugen Spiridonov am Sprung
Am nächsten Gerät dem Barren zeigte Philipp Boy abermals eine super Übung und konnte viel Punkte auf die anderen Turner gut machen und lag vorm abschließenden Gerät 0,2 Punkte hinter Daniel Purvis.
Nun das Reck: man spürte die Spannung in der ganzen Halle. Würde bei der dritten Ausgabe endlich ein Deutscher gewinnen? Es wurde in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Als Vorletzter ging Philipp Boy ans Gerät. Wenn ihm eine normale Übung wie so oft in den vergangen Wochen turnt, würde er Daniel Purvis überholen und die Champions Trophy gewinnen. Er starte gewohnt sicher, doch dann beim ersten Flugelement, einem Kolmansalto, konnte er die Stange nicht mehr packen und landete auf der Matte.
Er ging wieder ans Gerät und turnte die Übung weiter. Doch nun passierte schon das nächste Unglück. Er stürzte wieder ab. Nun ging er abermals an die Stange und turnte die Übung noch zu Ende. Er hatte am letzten Gerät den Sieg aus der Hand gegeben. Doch trotzdem bejubelten ihn die Zuschauer nach dem Abgang und er schien trotz des Unglücks die Unterstützung zu genießen. Später bedankte er sich auch noch bei den Zuschauern für die unglaubliche Stimmung am ganzen Wochenende in Stuttgart.
Als letztes ging dann noch Daniel Purvis ans Gerät. Er turnte seine Übung sauber zu Ende, wurde Sieger der Champions Trophy 2010 und erhielt dafür 11.139 Euro. Eugen Spiridonov wurde Vierte, Philipp Boy leider nur Fünfter.
Alle acht Turner des Tages
Nach der Siegerehrung gab es noch eine Ehrenrunde der Turner. Ein gelungener Abschluss eines sehr schönen Turn-Wochenendes.
Hier gibt es noch bewegte Bilder
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Sebastian Krimmer
Gewinner war ein echter Pauschenpferd-Spezialist: Krisztian Berki. Er ist amtierender Weltmeister an dem Gerät, war zuvor schon zwei Mal Vizeweltmeister und vier Mal Europameister. In seiner Übung in Stuttgart bekam er gute 15,425 Punkte.
Abwechselnd zu den Pauschenpferd-Übungen fand das Stufenbarren-Finale statt. Wie kaum anders zu erwarten gewann Lauren Mitchell (Australien) ihr drittes Einzelfinale (bei drei Starts). Sehr gute Zweite wurde Anja Brinker vor Anna Dementyeva (Russland).
Die Zuschauer konnten auch dank der beiden sehr guten Co-Kommentatoren den Wettkampf sehr gut verfolgen und bekamen sehr viele Hintergrundinformationen. Bei den Herren wurde der Hallensprecher unterstützt durch Thomas Andergassen, ehemaliger Nationalmannschaftsturner und Teilnehmer an verschiedenen WMs und Olympischen Spielen. Als Krönung gewann er 2007 als lokaler Star gemeinsam mit der Mannschaft Bronze. Inzwischen macht er die Trainerausbildung. Die weibliche Co-Kommentatorin war Kim Bui. Sie war ebenfalls Teilnehmerin an WMs und mehrfache deutsche Meisterin. Aktuell ist sie nach einem Kreuzbandriss in der Reha. Normalerweise trainiert sie im Kunst-Turn-Forum in Stuttgart.
Die nächsten beiden Geräte waren der Sprung der Frauen und der Barren der Herren. Bei den Frauen gewann Imogen Carnes (Großbritannien). Am Barren siegte Mitja Petkovsek (Slowenien), der schon zwei Mal an dem Gerät Weltmeister wurde. Zweiter wurde Guanyin Wang (China) vor Philipp Boy und Sebastian Krimmer.
Sebastian Krimmer am Barren
Philipp Boy bei der Verkündigung seiner Wertung
Das letzte Gerät des Tages war der Boden der Herren. Als erstes ging Enrique Tomas Gonzalez Sepulveda (Chile) auf die Matte. Er bekam 14,850 Punkte und wurde damit Dritter, punktgleich mit Elftherios Kosmidis (Griechenland). Fünfter Starter war Thomas Taranu, der auch im Kunst-Turn-Forum trainiert. Er kam auf dem sechsten Platz.
Thomas Taranau am Boden
Der Israeli Alexander Shatilov als vorletzter Starter sollte mit 15,125 Punkt den Wettkampf gewinnen. Als letzter Turner des Tages turnte Daniel Purvis (Großbritannien). Als die Übung des WM-Dritten zu Ende war, wurde anlässlich seines 20. Geburtstags "Happy Birthday" gespielt und die ganze Halle sang mit. Außerdem bekam er noch eine Torte überreicht.
Die Siegerehrung des Bodenfinals mit dem Zweiten Daniel Purvis (rechts)
Sonntag, Champions Trophy
Und der dritte und letzte Tag Turnen. Heute: die Champions Trophy, Beginn: 10 Uhr. Dieser Wettbewerb gehört nicht mehr zum Weltcup der FIG. Diese Form des Wettkampes gibt es in zum dritten Mal. Dort treten acht der weltbesten Mehrkämpfer verschiedener Nationen gegeneinander an. Dieses Jahr waren vier der besten fünf Mehrkämpfer der Weltmeisterschaft dabei. Der Modus der Champions Trophy ist, dass alle Turner nacheinander ein Gerät turnen, angefangen am Boden, und dann gemeinsam an die nächsten Geräte wandern.
Die acht Turner wurden alle nacheinander vorgestellt und auf die Bodenfläche gerufen. Dabei zeigten sie schon das erste Mal ihr Können und machten ein paar spektakuläre Sachen. Als letzter wurde der Publikumsliebling Philipp Boy aufgerufen, er holte auch Anlauf wie die anderen Turner, machte sich aber dann den Spaß nur eine einfach Rolle zu machen, wie es wohl viele in der Halle hinbekommen würden.
Nun turnten die acht Turner also nacheinander am Boden. In Führung ging gleich der Brite Daniel Purvis, der am Tag zuvor Zweiter an dem Gerät wurde.
Philipp Boy lag auf Platz zwei
Es ging weiter zum Pauschenpferd, das Zittergerät, bei dem oft viele Turner absteigen müssen. Auch heute hatten einige ihre Probleme, auch Philipp Boy. Problemlos kam dagegen der andere deutsche Starter Eugen Spiridonov durch. Er gehört ebenfalls schon länger zum deutschen Team und gewann 2007 und 2010 im Team die Bronze-Medaille.
An den Ringen zeigte der russische Titelverteidiger Maxim Devyatovskiy die beste Übung und konnte auf die anderen wieder etwas aufholen.
Nach einer kurzen Pause mit der Möglichkeiten zum Einturnen für den zweiten Teil, ging es zum Sprung. Mit der Tageshöchstnote von 15,950 konnte Daniel Purvis seine Führung ausbauen. Eugen Spiridonov hielt mit 15,350 Punkten den fünften Platz.
Der Franzose Cyril Tommasone und Eugen Spiridonov am Sprung
Am nächsten Gerät dem Barren zeigte Philipp Boy abermals eine super Übung und konnte viel Punkte auf die anderen Turner gut machen und lag vorm abschließenden Gerät 0,2 Punkte hinter Daniel Purvis.
Nun das Reck: man spürte die Spannung in der ganzen Halle. Würde bei der dritten Ausgabe endlich ein Deutscher gewinnen? Es wurde in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Als Vorletzter ging Philipp Boy ans Gerät. Wenn ihm eine normale Übung wie so oft in den vergangen Wochen turnt, würde er Daniel Purvis überholen und die Champions Trophy gewinnen. Er starte gewohnt sicher, doch dann beim ersten Flugelement, einem Kolmansalto, konnte er die Stange nicht mehr packen und landete auf der Matte.
Er ging wieder ans Gerät und turnte die Übung weiter. Doch nun passierte schon das nächste Unglück. Er stürzte wieder ab. Nun ging er abermals an die Stange und turnte die Übung noch zu Ende. Er hatte am letzten Gerät den Sieg aus der Hand gegeben. Doch trotzdem bejubelten ihn die Zuschauer nach dem Abgang und er schien trotz des Unglücks die Unterstützung zu genießen. Später bedankte er sich auch noch bei den Zuschauern für die unglaubliche Stimmung am ganzen Wochenende in Stuttgart.
Als letztes ging dann noch Daniel Purvis ans Gerät. Er turnte seine Übung sauber zu Ende, wurde Sieger der Champions Trophy 2010 und erhielt dafür 11.139 Euro. Eugen Spiridonov wurde Vierte, Philipp Boy leider nur Fünfter.
Alle acht Turner des Tages
Nach der Siegerehrung gab es noch eine Ehrenrunde der Turner. Ein gelungener Abschluss eines sehr schönen Turn-Wochenendes.
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Aufrufe: 5324 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 10 | Erstellt:23.11.2010
ø 9.8
KOMMENTARE
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23.11.2010 | 10:31 Uhr
0
Bailey :
Also ich find die Wortkombination "Pauschenpferd-Spezialist" noch einen Tick besserSchöner Blog! Liefert eine schöne Einsicht in eine Sportart, die man in Deutschland eigetnlich kaum mehr im TV sieht. Außer freilich bei Großereignissen wie Olympia. Aber die sind auch nicht andauernd.
Auf jeden Fall eine klasse Beschreibung des Events. Auch die Fotos sind super geworden.
Freut mich, dass der ganze Stress der letzten Wochen was gebracht hat
Auch 20 Punkte!
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23.11.2010 | 17:09 Uhr
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Bailey :
Aber eins noch...ich finds ja klasse, dass du immer wieder in der Halle für Stimmung gesorgt hast, aber ist dir der Hasenkopf nicht irgendwann zu schwer geworden?
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23.11.2010 | 17:41 Uhr
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UliFan :
Ach das war jasi? Mir hat sie ja versprochen als Flitzer durch die Halle zu laufen und mich mit einem Banner zu grüßen. Hab nur deswegen die Glotze angemacht. Und dann kam nichts
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23.11.2010 | 18:30 Uhr
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jasi2106 :
Danke für eure Kommentare ich hätte nie damit gerechnet, dass ihr über die Wörter stolpert. Sind für mich ganz normal:
@Uli
jetzt übertreibst du aber
@Bailey
Ja, der Stress hatte sich gelohnt
Ach: Und ich war nicht Turni
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23.11.2010 | 22:26 Uhr
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bunsen :
schick und in meiner lieblingskategorie "mehrsport", daumen hoch damit kann ich mehr anfangen als mit skispringen ^^
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24.11.2010 | 10:51 Uhr
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fcbm007 :
Klasse Blog jasi, aber nennt man das Pauschenpferd nicht nur Pferd ?Damals, in jungen Jahren, lang, lang ist`s her, turnte ich auch und mMn sagte man nur Pferd dazu, oder?
Schade das unser Turnfloh Hambüchen auf Grund seiner Verletzung nicht dabei war...
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24.11.2010 | 12:30 Uhr
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Bailey :
@fcbm007Ach, deshalb konntest du dich nach geschätzten 12 Bier noch so gut halten
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24.11.2010 | 12:33 Uhr
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fcbm007 :
das kann gut sein Bailey, hast also auch schon geturnt, da Du nicht weniger intus hattest und auch noch sehr gut das Gleichgewicht halten konntest
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24.11.2010 | 13:59 Uhr
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Dr_D :
Pauschenpferd, früher auch Seitpferd genannt, kennt man doch
Sehr schöner Blog und interessant, auch für Leute wie mich die sich im Kunstturnen nicht so auskennen.
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Schönes Teil jasi, auch für Nicht-Turnfreaks wie mich interessant zu lesen.
Ein bisschen fehlen mir deine Erlebnisse von hinter den Kulissen, immerhin warst du die wichtigste Person dort
20 P