P.A.O.K. Saloniki - Metalist Kharkiv 0:2 (0:1)
Am Ende war es eine deutliche Angelegenheit. Die Ukrainer setzten sich im Geisterspiel gegen ernüchternte Griechen durch und feierten einen wichtigen Auswärtserfolg. Die Saloniker haben es nicht verstanden nach dem Rückstand spielerisch ihre Linie durchzuziehen. Spieler des Spiels war der 29-jährige Starstürmer und Doppeltorschütze, Marko Devic.
Das Spiel began schwungvoll. Beide Teams spielten mit offenen Visier nach vorne, aber mit zunehmender Spieldauer zogen sich die Ukrainer immer weiter zurück, da P.A.O.K. die Spielkontrolle an sich riss. Die Griechen erspielten sich große Möglichkeiten um in Führung zu gehen, scheiterten aber an ihre Nerven. Neuzugang Lucas hatte die Führung auf dem Fuss, aber sein Schuss wurde von Moledo geblockt (5.). Kurze Zeit später schickte Tziolis mit einem Steilpass Georgiadis auf die Reise, der viel Platz hatte und alleine auf das Tor lief, allerdings legte er sich den Ball zu weit vor, so dass Disljenkovic reflexartig aus dem Kasten eilen konnte und die Kugel sicher unter sich begraben konnte (15.). Das Leder lief schnell und flüssig bei den Griechen und wenig später konnte der auffälligste P.A.O.K - Akteur, Alexandros Tziolis, einen vom eigenen Gehäuse aus über 4 Stationen eingeleiteten Angriff abschließen, doch sein Schuss wurde abgefälscht und landete ins Aus (20.). Die größte Chance hatte Athanasiadis, der alleinstehend eine flache Lino-Flanke nicht verwerten konnte (30.). Die fahrlässige Chancenauswertung sollte sich noch in der ersten Hälfte rächen.
Die Ukrainer waren stets bemüht und suchten ihre Tormöglichkeiten, konnten allerdings keine nennenswerte Chance kreieren. In der 43. Minute war es aber soweit. Nach einer Ecke stellte sich der portugisische Innenverteitiger, Manuel Vitor, ungeschickt an, da er alleinstehend im eigenen Strafraum mit den Händen rumtänzelte und den Ball mit dem rechten Arm berührte. Logische Konsequenz: Handelfmeter. Marko Devic traf vom Punkt, obwohl Jacobo Sanz mit einer Hand noch dran war, zur wohl unverdiente 0:1 Pausenführung. Die zweite Halbzeit sollte Metalist gehören.
Der Trainer der Griechen, Huub Stevens, bemängelte in der Pressekonferenz nach der Partie, die falsche Mentalität seiner Mannen und fragte sich wieso sie im zweiten Durchgang den Spielbetrieb eigestellt hatten.
So sah es auf dem Spielfeld auch aus. Metalist lauerte vortan auf Konter und ließ dem Gegner Raum, die indes nicht wussten was sie mit dem Spielmaterial anfangen sollen. Marko Devic wartete auf seine Chance und die bekam er auch. Marcio Azevedo spielte einen langen Steilpass zu Devic, der nicht im Abseits stand, und den herausstürmenden Jacobo Sanz gekonnt auswich, um aus spitzen Winkel außerhalb des Strafraums wunderschön zum 0:2 zu verwandeln. Dieser Treffer zog endgültig den Zahn der Hausherren. Dimitrios Salpingidis hatte nochmal die Möglichkeit, aber seinen Schuss konnte Disljenkovic parieren. Es hätte, wenn nicht müsste, höher ausfallen können, aber der eingewechselte Jonathan Cristaldo schoss, nachdem er sogar den Torhüter umkurvt hatte, nur den Pfosten an (92.).
Der Abschluss war das größte Manko der Stevens-Truppe, sowie der charakterlose und unbeholfene Auftritt in der 2. Halbzeit. Angesichts des Spielverlaufs fiel das 0:1 überraschend, dennoch kann man sich nicht so einfach aufgeben lassen. Die schwarz-weißen wirkten sichtlich beeindruckt und konnten sich nicht mehr einfangen. Dagegen machte es das Team um Miron Markevich deutlich besser. Das Tor gab der Mannschaft Selbstvertrauen und mehr Sicherheit. Somit geht das Ergebnis am Ende des Tages in Ordnung.
Beim Geisterspiel im Toumpa Stadion hatte der Holländische Unparteiische, bei rund 32° C, keinerlei Probleme das Spiel souverän zu leiten. Das Aufeinandertreffen sahen lediglich 200 berechtigt mitgereiste Fans aus Kharkiv, ansonsten waren nur Journalisten vor Ort. Die Ukrainer stehen nun einen Schritt vom Play-off Einzug entfernt und nähern sich damit den Traum zum ersten mal in der Gruppenphase der UEFA Champions League vertreten zu sein.