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Von: Whittard
20.03.2017 | 4681 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Was den AS Monaco so stark macht
CL: BVB Gegner AS Monaco
Vorschau BVB vs. AS Monaco

Mit dem AS Monaco geht der BVB den vermeintlich Großen aus dem Weg. Doch man sollte diesen Gegner sehr ernst nehmen, der sich bereits gegen Pep's City durchsetzen konnte - und das zu Recht wie ich im folgenden Beitrag erläutern möchte.

In der Ligue 1 liegt Monaco nach 30 Spieltagen auf Platz 1 vor PSG, gegen das sie in der Liga nicht verloren haben (1:1 und 3:1). Mit ihren schnellen und robusten Stürmern Mbappe und (dem wiedererstarkten) Falcao sie kommen auf eine Torquote von fast 3 Toren pro Spiel (!), auf den Außen spielen mit Lemar und Bernardo Silva zwei dribbelstarke und ballsichere Spieler insbesondere Silva spielte im Hinspiel gegen City groß auf, während Lemar mit seiner guten Übersicht und Umdrehungen im Mittelfeld im Rückspiel überraschte und überzeugte. Im defensiven Mittelfeld haben Sie mit Bakayoko und Fabinho zwei kopfballstarke, robuste und solide Spieler, die sehr gut miteinander harmonieren und sich im Angriffspressing gut bewegen. Die beiden Außenverteidiger (Mendy und Sidibe) schalten sich oft ins Angriffspiel mit schnellen Vorstößen ein, wobei insbesondere Mendy ins Auge sticht (viele Aktionen im Rückspiel gingen über seine Seite). Mit Glik und Raggi haben sie zwei Verteidiger der alten Schule nicht besonders Ballsicher, machen ihre Defensivarbeit jedoch mehr als gut und wissen was sie können (und was sie nicht können). Jemerson wird wohl gegenüber Raggi aufgrund seiner höheren Schnelligkeit und Ballsicherheit den Vorzug erhalten, währen Glik als Abwehrchef gesetzt sein sollte. Im Tor steht mit dem kroatischen Torwart Subasic ein guter, international erfahrener Torwart, auf den man sich mehr als nur verlassen kann.

Ich habe mir beide Achtelfinalspiele angeschaut, um mir über AS ein Bild machen zu können. Beide Spiele hat AS Monaco taktisch sehr diszipliniert gespielt und hat über weite Strecken der 180 Minuten City das Spielgeschehen überlassen. Ich denke, dass dies auch gegen Dortmund der Fall sein wird, daher behaupte ich, dass insbesondere das erste Spiel in Manchester von besonders wichtiger Bedeutung ist. Nichtsdestotrotz werde ich auch auf das Rückspiel eingehen, in welchem Monaco offensiver gespielt hat, das sie ein 5:3 wettmachen mussten.

Hinspiel am 21.02.17:

City spielte in einem 4-1-4-1: Caballero - Fernandinho, Otamendi, Stones, Sagna - Toure - Sane, D. Silva, De Bruyne, Sterling - Aguero

Monaco agierte in einem 4-4-2: Subasic - Mendy, Raggi, Glik, Sidibe - Lemar, Bakayoko, Fabinho, B. Silva - Mbappe, Falcao

City schickte mit Fernandinho einen gelernten Mittelfeldspieler als linker AV, das verwunderte jedoch nicht, da beide AVs beim Spielaufbau oft nach innen einrückten, um Toure zu unterstützen (Fernandinho deutlich öfter und konsequenter als Sagna). Dies war auch nötig, da bereits ab der ersten Minute an klar war, wie Monacos Matchplan aussah: Toure nicht ins Spiel kommen lassen und im richtigen Moment aggressives Pressing ausüben. Der richtige Moment war der Zeitpunkt, in dem Monaco weit genug aufrückte und Citys Abwehrkette so weit nach hinten gedrückt wurde, dass ein behutsamer Spielaufbau nicht möglich war. Dann gab einer der beiden Stürmer den Takt vor, in dem er den ballführenden Innenverteidiger anrannte und dieser lediglich den Torwart anspielen konnte. Nun ist es kein Geheimnis, dass Caballero kein spielstarker TW ist und das konnte man auch während den beiden Spielen sehen. Er verursachte oft Ballverluste, als er ungenaue, hohe Anspiele auf die Außenbahnspieler ausüben wollte (4. Minute, 32. Minute führte zum Gegentor, 36. Minute). Falls er den Ball doch zum nächsten Innenverteidiger spielte, wurde dieser vom anderen Monaco Stürmer so angerannt, dass ein Anspiel in die Mitte zu Toure (oder Silva) nicht möglich war und der Ball somit weiter nach außen gespielt werden musste. Das erleichterte natürlich Monacos Ziel den Ball durch aggressives Pressing zu erobern, da nun der Spieler an der Außenlinie unter Druck gesetzt und zum einem Fehler gezwungen werden konnte (2. Minute) Ziel erreicht.

Wie bereits erwähnt, konnte City das Spiel nicht über Toure aufbauen wenn der Ball beim Innenverteidiger landete und dieser Toure suchte: Der ballnahe Stürmer lief den IV so geschickt an, dass er den Passweg zu Toure versperrte bzw. diesem hatte sich der ballferne Stürmer bereits genähert und ihn somit aufgenommen. Falcao und Mbappe taten dies äußerst geschickt, wobei auch erwähnt werden sollte, dass Toure sich nicht besonders gut freilief und er wohlmöglich deshalb im Rückspiel keine Berücksichtigung fand. City stellte aber der 20. Minute zwar konsequenter um, in dem Fernandinho (und teilweise Sagna, aber meist nur Fernandinho) deutlich einrückten und quasi als Sechser agierten. Die beiden IVs schoben Richtung Außenlinie, um zwischen ihnen Platz für Toure zu machen. Somit spielte City eher in einem 3-2-4-1 bzw. 3-3-3-1 wenn sich Silva auch fallen ließ. Wurde die offensive 4-2 Reihe von Monaco jedoch mal überspielt, ergaben sich für die ballsicheren Spieler von City durchaus gute Möglichkeiten: So wurde Monacos Mittelfeldreihe öfter mal durch einen Pass an Aguero (der oft durch Raggi verfolgt wurde und ihn ihm Rücken hatte) überspielt, der sich dann fallen ließ und mit dem Rücken zum Tor den Ball gut verarbeiten konnte (Wandspieler für Silva). Dadurch hatte dann Silva Platz vor sich und konnte nun einen vielversprechenden Angriff einleiten (8. Minute, 12. Minute, 26. Minute, 45. Minute, 82. Minute Tor zum 5:3). Im Allgemeinen bewegte sich D. Silva recht gut zwischen den beiden 4er Ketten, das auch für das Herausspielen von Chancen wichtig war. In der 34. Minute war es dieses Mal De Bruyne, der sich gut anspielbar zwischen den beiden 4er Ketten mit Rücken zum Tor anbot, exzellent in die Mitte mit Ball aufdrehte und den in die Tiefe laufenden Aguero anspielte (der dann von Subasic im Strafraum gelegt wurde).

Was an diesem Spiel von Monaco hängen bleibt:

- Es gab keinen kontrollierten Spielaufbau von hinten, das Spiel sollte quasi durch aggressives, kollektives Pressing aufgebaut werden

- Die beiden Sechser wussten durch gutes Stellungsspiel, Nachrücken und Antizipieren von Situationen zu überzeugen (Bakayoko zweimal in der 38. Minute)

- Dem 2:1 und 3:1 gingen beide lange Bälle vor, die in der eigenen Hälfte geschlagen wurden, hier wurde die individuelle Klasse von Mbappe und Falcao deutlich (auch wenn Stones etwas zu naiv beim 3:1 zu Boden geht)

- Bernardo Silvas Bewegungen und Technik waren herausragend! Wie er in der 14. Minute 3 City Spiele austanzt (inklusive Tunnel gegen Toure), um anschließend einen Pass in die Tiefe an Falcao zu spielen das hat mich sehr beeindruckt! Er innert mich sehr an David Silva und denke, dass er im Verlauf seiner Karriere genau wie sein Namensvetter in eine zentralere Position schlüpfen wird.

Rückspiel am 15.03.17:

Im Rückspiel agierte Monaco in einem 4-3-3 mit leichter, personeller Änderung:

Subasic - Mendy, Raggi, Jemerson, Sidibe - Lemar, Bakayoko, Fabinho, - Mbappe, Germain, B. Silva

City behielt sein 4-1-4-1:

Caballero - Clichy, Kolarov, Stones, Sagna - Fernandinho - Sane, D. Silva, De Bruyne, Sterling - Aguero

Auch in diesem Spiel rückten die AVs Citys bei eigenem Spielaufbau ein, dieses mal war es Sagna, der konsequenter die defensive Mittelfeldposition besetzte. Auffällig war, dass Fernandinho deutlich öfter von den IVs gefunden wurde und das Spiel somit aufbauen konnte (ob es wohl am System Monacos lag oder an Fernandinhos besseren Bewegungen?). Jedoch war Monaco dieses mal nicht nur auf weite (Befreiungs-)Schläge bemüht, sondern versuchte, von hinten aufzubauen. Meist wurden diese Versuche von der linken Seite aus unternommen, wo Mendy sehr hoch stand, Bakayoko links hinten stehend den Ball bekam und Lemar als Anspielstation zentral weiter vorne zur Verfügung stand. Besonders Lemar war durch seine ständige Bewegungen zwischen den beiden offensiven Reihen Citys immer anspielbar, sehr wendig und ballsicher und leitete zusammen mit Mendy auf der linken Seite einige gefährliche Aktionen ein. Aber auch die beiden Sechser Monacos bewegten sich ohne Ball zwischen Aguero und dem aufrückenden Achter (meist D. Silva) sehr geschickt, so dass sie stets anspielbar waren. Des Weiteren deuteten sie erneut ihre gute Antizipation und Fähigkeiten bei der Balleroberung mehrmals an (10. Mintue D. Silva bekommt den Ball mit Rücken zum Tor, hat sofort Yakaboko im Rücken und Fabinho kommt von der Blind Side und erobert den Ball).

City spielte eine schwache 1. HZ, setzte Monaco beim Spielaufbau nie konsequent unter Druck (meist nur vereinzelt Aguero oder Silva). In der zweiten Halbzeit stellte City auf ein 4-4-2 um mit De Bruyne neben Fernandinho, wodurch der Spielaufbau viel besser klappte. Sie störten Monaco auch viel früher und setzten sie in guten Momenten unter Druck (insbesondere die Außenspieler), doch letztlich sollte es nicht reichen.

Was bleibt nach diesen beiden Spielen hängen bzw. auf was muss sich Dortmund einstellen?

Monaco wird sicherlich wie im Hinspiel in einem 4-4-2 mit Falcao (jedoch ohne Bakayoko, Gelbsperre) agieren. Es würde daher Sinn machen, nicht wie City in einem 4-1-4-1 mit Weigl als alleiniger Sechser zu agieren. Stattdessen gehe ich davon aus, dass Tuchel mit Dreierkette und Castro neben Weigl auflaufen lassen wird, also in einem 3-2-4-1 (wie schön öfter passiert, siehe gegen Lev z.B.). Auch hier ist Auba als Wandspieler gefragt, der Bälle festmachen und weiterleiten muss im Gegenzug müssen die andere Spieler (Dembele!) die frei werdenden Räume nutzen bzw. in diese eindringen, um den tiefen Ball zu fordern.

Auch kann man sich eine bessere Spieleröffnung von den IVs vorstellen, die Fähigkeiten dazu bringt zumindest Bartra mit. Auf der Gegenseite, müssen die langen Bälle auf Mbappe und Falcao gewonnen werden bzw. die daraus resultierenden zweiten Bälle. Ich denke, im 1 gegen 1 würde jeder BVB Verteidiger oft schlecht aussehen gegen die beiden, daher könnte der BVB meiner Meinung nach mit einer Dreierkette die langen Bälle auf Mbappe oder Falcao viel besser verteidigen, da immer immer ein Verteidiger als Backup aushelfen könnte.

Die Spiele gegen City haben gezeigt, dass man gegen Monaco mehr Optionen beim Spielaufbau braucht, die offensive 4-2 Reihe jedoch durch geschickte Positionierung überspielt werden kann. Der BVB sollte nach dem Überspielen direkter und schneller nach vorne spielen, die nötigen Spieler dazu haben sie in ihren Reihen (Auba, Dembele). Nicht falsch verstehen: Auch City hat mit Aguero, Sane, Sterling und de Bruyne schneller Spieler, die eigentlich dafür prädestiniert sind, mit ihrer Schnelligkeit die Monaco Defensive unter Druck zu setzen. Doch man muss erst ein Mal in diese Situationen kommen, wo man die Defensive unter Druck setzen kann, sprich die offensive 4-2 Reihe spielerisch zu überbrücken wird hier das A und O sein!

Bei Ballbesitz Monaco sollte man auf deren linke Seite besonders Acht geben, Mendy und Lemar bilden dort ein tolles Paar und bestechen durch ihre Geschwindigkeit und Ballsicherheit, hier könnte Durm im 1:1 Probleme kriegen. Dagegen scheint mir der rechte AV deutlich schwächer zu sein und hier sollte versucht werden, den Ball bei Monacos Spielaufbau dorthin zu lenken, um diesen dann aggressiv zu pressen.

Mögliche Aufstellungen für das Hinspiel:

BVB: Bürkie - Bartra, Sokratis, Piszek - Castro, Weigl - Guerreiro, Kagawa, Dembele, Durm - Aubameyang

Monaco: Subasic - Mendy, Raggi/Jemerson, Glik, Sidibe - Lemar, Coutinho, Fabinho, B. Silva - Mbappe, Falcao

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