Ballack-Jünger aufgepasst! Es geht in diesem Blog nicht darum, was der Michael Ballack alles mal geleistet hat und dies in Frage zu stellen. Viel mehr ist dies eine Einschätzung, die nicht allzu ernst genommen werden sollte. So wie immer halt!

Die Frage dieses Blogs lautet: Warum hat der Ballack nicht mehr lange? Sportlich topfit, erfolgreich in London, Kapitänsbinde. Alles tutti. Aber: Querelen innerhalb der Mannschaft, mit dem Teammanager (alles beigelegt - *gröhl*) und die nachströmende Flut an Spielern, die so langsam wissen, worin sie ihre Berufung sehen.
Vor allem die zentralen defensiven Mittelfeldspieler machen jetzt mächtig Dampf. Rolfes ist auch schon Kapitän in Leverkusen und er macht den Job verdammt gut. Er ist nicht ganz so torgefährlich wie Michael zu seinen besten Zeiten, aber wie er seine Mannschaft immer antreibt und das (mehr oder weniger) erfolgreich, ist doch schon beeindruckend. Es muss ja auch am Kapitän liegen, wenn eine Mannschaft so berauschenden Fußball spielt, wie es die Leverkusener in diesen Tagen tun.
Auch der Hammer Hitzlsperger (habt ihr das mal 200 mal hintereinander zu tippen versucht...?) hat mittlerweile seine Binde. Nein- nicht mit drei schwarzen Punkten auf gelben Grund, sondern eine Kapitänsbinde - daheim in Stuttgart. Der intensive Arbeiter mit strammem linken Schuss, hat sich die Binde in den letzten Jahren in Stuttgart wirklich erarbeitet. Zunächst war er unter Trainer Veh gaaaaanz weit weg, 2 Jahre später führt er die Mannschaft als Kapitän aufs Feld - ein Beleg dafür, dass Leistung zählt.
Und auch der Jermaine Jones darf hier nicht fehlen. Der Wühler, Kaltsteller, Umgrätscher und Kartensammler aus Gelsenkirchen zeigt, was er bereit ist zu leisten - die Drecksarbeit für seine Vorderleute. Großartig. Auch ein Comebacker erster Güte. Fast wäre er bei der EM dabei gewesen, aber letztlich hat es dann doch nicht gereicht, was ihn dann noch mehr angetrieben hat.
Und dann sind da ja noch die Etablierten, die zwar nicht auf der 6 spielen, aber diese Position bekleiden können.
"Onkel" Phil aus München, der gar nicht so lahm ist wie sein Name vermuten lässt. Als er die 6 spielen sollte, hat der 1,70m Hüne diese Aufgabe mehr als eindrucksvoll erledigt und damit die Engländer veräppelt - kann ja mal passieren.
Die wirklich Etablierten auf der 6 sind zwei Jenseits-der-Dreißiger, die zwar nicht mehr viel in der Nationalmannschaft spielen, aber "Großes" geleistet haben - und deswegen immer mitmüssen.
Da haben wir den Bremer "Lutscher" Frings - der immer noch keinem Zweikampf aus dem Weg geht, aber öfters mal kürzer treten muss, da auch sein Körper ZER-treten ist. Ist eben so - 10 Jahre Bundesliga hinterlassen Spuren. 2002 war er der Universalnotnagel in der Elf von Rudi Völler, 2004 ein mittelmäßiger Spieler bei einer unterirdischen EM, 2006 DER Spieler, der den Argentiniern den Zahn zog und anschließend durch das italienische Fernsehen im Halbfinale zuschauen musste - da hat die DFB-Elf verloren. Frings wird so langsam alt, kann mir keiner sagen, dass das nicht der Fall ist.
Und auch bei unserem "Capitano" sieht es ähnlich aus, nur will das keiner wahr haben, am wenigsten er selbst. Er, der 2002 mit Leverkusen die Champions League aufmischte, 3 Titel vergab, mit München mehrere Titel holte und mit der Nationalmannschaft einmal Silber bei der EM und einmal Silber und Bronze bei der WM holte. Unser Vorzeige-Kicker, der angeblich "beste" Fußballer der letzten zehn Jahre. Naja - ich wüsste da einen der besser war: Bernd Schneider - aber der ist ja auch alt und verletzt. Der Capitano hat bei der Quali zur EM nicht allzu viele Spiele bestritten, und auch bei der bisherigen EM-Quali hat er noch nicht eine Minute gespielt. Und jetzt soll er das gegen die Russen reißen. Also ganz ehrlich: Die Fußballergeneration anno 1976 wird so langsam zu alt für das Spiel. Nur ganz wenige können sich auf diesem Level halten. Dafür drücken die jungen Spieler viel zu sehr, als dass ein Spieler seinen Platz in einer Mannschaft ohne weiteres halten kann. Paul Scholes und Ryan Giggs bekommen ihre Plätze auch nicht nur aufgrund ihrer vergangenen Erfolge, sondern weil sie für die Mannschaft wichtig sind. Momentan überzeugt Ballack aber vielmehr neben dem Platz, indem er sich über nichtbepfockte Trikots beschwert, was natürlich Blödsinn ist, da er damit nur von seinen mittelmäßigen Leistungen dieser Saison ablenken will. Humbug!
Auch ein Michael Ballack bleibt nicht immer 26, da hat er sein bestes Turnier abgeliefert, 2004 war er genau so schwach wie seine Mitspieler, 2006 war er von der Euphorie getragen worden, und 2008 musste die Mannschaft viel für den Capitano tun, damit dieser den Hammer auspacken konnte. Vielmehr hat die Mannschaft ihn mitgerissen, als er die Mannschaft, oftmals wirkte er wie ein Fremdkörper in einer Mannschaft die mehr will, als sie bisher erreicht hat, wie ein lästiger Klotz am Bein, der einfach zu stur ist zuzugeben, dass er mehr tun muss, als "nur" der Kapitän zu sein.
Der Kapitän bestimmt das Tempo, besonders wenn er Mittelfeldspieler ist, er muss mehr rennen, arbeiten und die besten Pässe spielen - nicht immer Vorlagen oder Tore erzielen. Er muss die Mannschaft davon überzeugen, dass sie auf ihn zählen kann. Mit derber Kritik, die die Mannschaft nicht die Bohne interessiert, schafft man das nicht - sondern er muss zeigen, dass er für die Mannschaft eintritt, da sollte er es auch unterlassen, den Teammanager zu kritisieren.
Momentan macht Michael Ballack nur eines: er polarisiert - nicht nur die Medien und die Blogschreiber, sonder vor allem auch die Mannschaft. Die Jungen wollen nach vorn, das sollte auch ein Michael Ballack einsehen und entweder Platz machen, wenn er nicht mehr zu legen kann, oder eben zulegen, ansonsten ist für ihn im Kader von Joachim Löw auch kein Platz. Er muss sich unterordnen, denn mit einem Ego so groß wie Brasilien gewinnt er keine Spiele, er müsste das alleine schaffen, und das geht - das wissen wir alle - besonders bei Michael Ballack nicht, schon gar nicht gegen "große" Mannschaften.