20.07.2011 um 23:27 Uhr
Auf dem Weg zu alter Stärke?
Uruguay steht im Finale der Copa América und überraschte bei der letztjährigen Weltmeisterschaft mit dem Erreichen des Halbfinals. Hat die lange Durststrecke des fußballverrückten Landes zwischen Brasilien und Argentinien endlich ein Ende?
The trend is your friend - die Börsenweisheit, der in Zeiten der Finanzkrise auf dem Parkett nur noch bedingt über den Weg getraut wird, behält immerhin auf dem Rasen ihre Gültigkeit, zumindest bei der diesjährigen Copa América. Denn wie schon bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 zeigten sich die südamerikanischen Fußballriesen Brasilien und Argentinien formschwach und schieden im Viertelfinale aus. Dass die beiden Favoriten ausgerechnet gegen Paraguay und Uruguay scheiterten - Brasilien mit dem Kunststück, beim Elfmeterschießen ohne Torerfolg zu bleiben - könnte bezeichnender nicht sein. Denn im Schatten der Gauchos und der Seleção wuchsen die beiden fußballerischen Leichtgewichte in den letzten Jahren zur ernsthaften Konkurrenz heran und bestätigen ihre Aufwärtstendenz jetzt bei der Copa.
Lange ist es her, dass Uruguay weit mehr als bloße Konkurrenz, sondern gar das Maß aller Dinge im Fußball war. Zwar zieren vier Sterne für vier Titelgewinne das Verbandsemblem auf dem Trikot der Urus, diese verdienten sie sich jedoch bis auf den WM-Sieg 1950 ausschließlich in den Jahren von 1924 bis 1930. Bescheidenerweise veranlasste der uruguayische Fußballverband, dass auch die Siege bei den Olympischen Spielen 1924 und 1928 mit Sternen auf dem himmelblauen Trikot honoriert wurden. Seit 1970, als man Vierter wurde, gelang Uruguay bei Weltmeisterschaften nicht mehr viel. Für die Hälfte der seitdem stattgefundenen WMs konnten sich die Uruguayer nicht einmal qualifizieren. Der Riese längst vergangener Tage lag über Jahrzehnte im Dornröschenschlaf.
Dass er aus diesem erwachte, eine märchenhafte WM 2010 spielte und nun im Finale der Südamerikameisterschaft steht, hat er nicht zuletzt einer Hexe zu verdanken: "Cachavacha" wird Diego Forlán in seinem Heimatland wegen seiner Ähnlichkeit zu einer gleichnamigen Hexe im Comic-Stil genannt. Forláns Karriere steht sinnbildlich für die Entwicklung der uruguayischen Selección in den letzten Jahren: Vom belächelten ewigen Talent bei Manchester United schoss er sich zum zweifachen Torschützenkönig der Primera División (2005 und 2009) und schließlich 2010 zum Goldenen Ball als bester Spieler der WM in Südafrika.
Eine One-Man-Show ist Uruguays Fußball dennoch nicht. Auf dem Weg zum Finale der Copa América schoss Forlán nicht ein Tor. Álvaro Pereira und Luis Suárez sind die Protagonisten des Turniers in einem insgesamt ausgeglichen besetzten Kader. Dass der Großteil der Spieler seine Brötchen nicht in der uruguayischen Primera División verdient, lässt erahnen, dass das Land, welches mit 3,5 Millionen Einwohnern so bevölkerungsreich wie Berlin ist, Fußballer hervorbringt, die sich nicht mehr nur durch das Niederholzen des gegnerischen Offensivspiels auszeichnen. Statt der Kampf- rückt inzwischen die Fußballkunst in den Mittelpunkt.
Nun gilt es für die Urus, die Aufwärtstendenz der letzten Jahre mit einem Titel zu krönen. Das Finale der Copa gegen den Sieger des Halbfinals Paraguay - Venezuela bietet dafür Gelegenheit. Für den Uruguayischen Fußballverband ist es dieses Jahr bereits das zweite Finale eines großen Turniers. Diesen Sommer erreichte die U17-Nationalmannschaft bei der WM in Mexiko einen sensationellen zweiten Platz, nachdem sie im Halbfinale Brasilien mit 3:0 ausschaltete. Selbst wenn die Südamerikameisterschaft verpasst werden sollte, sieht es ganz danach aus, als wäre der Trend Uruguay auch in Zukunft wohlgesonnen.
The trend is your friend - die Börsenweisheit, der in Zeiten der Finanzkrise auf dem Parkett nur noch bedingt über den Weg getraut wird, behält immerhin auf dem Rasen ihre Gültigkeit, zumindest bei der diesjährigen Copa América. Denn wie schon bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 zeigten sich die südamerikanischen Fußballriesen Brasilien und Argentinien formschwach und schieden im Viertelfinale aus. Dass die beiden Favoriten ausgerechnet gegen Paraguay und Uruguay scheiterten - Brasilien mit dem Kunststück, beim Elfmeterschießen ohne Torerfolg zu bleiben - könnte bezeichnender nicht sein. Denn im Schatten der Gauchos und der Seleção wuchsen die beiden fußballerischen Leichtgewichte in den letzten Jahren zur ernsthaften Konkurrenz heran und bestätigen ihre Aufwärtstendenz jetzt bei der Copa.
Lange ist es her, dass Uruguay weit mehr als bloße Konkurrenz, sondern gar das Maß aller Dinge im Fußball war. Zwar zieren vier Sterne für vier Titelgewinne das Verbandsemblem auf dem Trikot der Urus, diese verdienten sie sich jedoch bis auf den WM-Sieg 1950 ausschließlich in den Jahren von 1924 bis 1930. Bescheidenerweise veranlasste der uruguayische Fußballverband, dass auch die Siege bei den Olympischen Spielen 1924 und 1928 mit Sternen auf dem himmelblauen Trikot honoriert wurden. Seit 1970, als man Vierter wurde, gelang Uruguay bei Weltmeisterschaften nicht mehr viel. Für die Hälfte der seitdem stattgefundenen WMs konnten sich die Uruguayer nicht einmal qualifizieren. Der Riese längst vergangener Tage lag über Jahrzehnte im Dornröschenschlaf.
Dass er aus diesem erwachte, eine märchenhafte WM 2010 spielte und nun im Finale der Südamerikameisterschaft steht, hat er nicht zuletzt einer Hexe zu verdanken: "Cachavacha" wird Diego Forlán in seinem Heimatland wegen seiner Ähnlichkeit zu einer gleichnamigen Hexe im Comic-Stil genannt. Forláns Karriere steht sinnbildlich für die Entwicklung der uruguayischen Selección in den letzten Jahren: Vom belächelten ewigen Talent bei Manchester United schoss er sich zum zweifachen Torschützenkönig der Primera División (2005 und 2009) und schließlich 2010 zum Goldenen Ball als bester Spieler der WM in Südafrika.
Eine One-Man-Show ist Uruguays Fußball dennoch nicht. Auf dem Weg zum Finale der Copa América schoss Forlán nicht ein Tor. Álvaro Pereira und Luis Suárez sind die Protagonisten des Turniers in einem insgesamt ausgeglichen besetzten Kader. Dass der Großteil der Spieler seine Brötchen nicht in der uruguayischen Primera División verdient, lässt erahnen, dass das Land, welches mit 3,5 Millionen Einwohnern so bevölkerungsreich wie Berlin ist, Fußballer hervorbringt, die sich nicht mehr nur durch das Niederholzen des gegnerischen Offensivspiels auszeichnen. Statt der Kampf- rückt inzwischen die Fußballkunst in den Mittelpunkt.
Nun gilt es für die Urus, die Aufwärtstendenz der letzten Jahre mit einem Titel zu krönen. Das Finale der Copa gegen den Sieger des Halbfinals Paraguay - Venezuela bietet dafür Gelegenheit. Für den Uruguayischen Fußballverband ist es dieses Jahr bereits das zweite Finale eines großen Turniers. Diesen Sommer erreichte die U17-Nationalmannschaft bei der WM in Mexiko einen sensationellen zweiten Platz, nachdem sie im Halbfinale Brasilien mit 3:0 ausschaltete. Selbst wenn die Südamerikameisterschaft verpasst werden sollte, sieht es ganz danach aus, als wäre der Trend Uruguay auch in Zukunft wohlgesonnen.
Aufrufe: 3585 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 6 | Erstellt:20.07.2011
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KOMMENTARE
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21.07.2011 | 22:46 Uhr
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22.07.2011 | 09:56 Uhr
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22.07.2011 | 11:01 Uhr
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tcvaize :
Oh Luis Suarez !he's better than Torres !
He came from Ajax to Liverpool !
he's continental he's f**cking mental !
Oh please don't take our Luis away !
Aber ich sehs ähnlich Uruguay hat einfach starke Akeure...
z.B. Ja auch Hernandez Gargano und co.
Und aus der Jugend kommt ja auch was nach.
Man siehe die U17 stand ja im WM Finale.
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