Der FC Schalke 04 ist mit großen Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet und konnte dieses am ersten Spieltag der neuen Saison nicht gerecht werden. Man verlor mit 1:0 gegen die Frankfurter Eintracht, ein Ergebnis mit dem viele vor dem Spieltag nicht gerechnet hätten. Zuvor war noch Ruhe auf Schalke und nun scheint schon wieder alles so wie früher zu sein. Wie früher oder wie unter Breitenreiter präsentierte sich die Mannschaft des FC Schalke. Bis auf Naldo, der statt Nastasic spielte, griff Weinzierl auf altbewährte Kräfte zurück. Fährmann stand wie zu erwarten im Tor. Die Viererkette bildeten Kolasinac und Caicara auf den Außen und das Zentrum Höwedes und Naldo. Die Doppelsechs stellte sich mit Aogo und Geis auch fast selbst auf. Überraschen konnte Weinzierl nur mit Di Santo auf der rechten Außenbahn, die restlichen Offensivpositionen füllten Choupo-Moting, Meyer und Huntelaar aus.
Die Neuzugänge Baba, Embolo und Bentaleb saßen somit erstmal draußen auf der Bank, sollten aber noch ins Geschehen eingreifen. Leon Goretzka und Neuzugang Benjamin Stambouli blieben in Gelsenkirchen da beide noch Trainingsrückstand hatten.
Das Team formierte sich in einem 4-2-3-1 mit dem Ball und in einem 4-4-2 gegen den Ball. Weinzierl hatte vor der Saison angesprochen ein besseres Spiel gegen den Ball üben zu wollen. Hier steckt Schalke wohl noch immer in den Kinderschuhen. Man überließ den Frankfurtern bewusst den Ball um dann durch Pressing den Gewinn von zweiten Bällen zu ermöglichen. So die Theorie, die Praxis sah ganz anders aus. Meyer und Huntelaar befanden sich zwar meistens auf einer Höhe, übten aber nur selten Druck auf die Innenverteidiger Frankfurts aus. Weder wurde das Aufbauspiel auf eine Spielseite gedrängt noch konnte man das Spielen der Innenverteidiger untereinander verhindern. So kam es dazu, dass Frankfurt in der ersten Viertelstunde hohe Ballbesitzzahlen verbuchen konnte. Die Eintracht verwaltete ihren Ballbesitz aber nicht nur, sondern suchte immer wieder mit zielgerichteten langen Bällen auf Meier und Hrgota den Weg nach vorne. Schalke sollte dieses Mittel eigentlich leicht bekämpfen müssen, schließlich hat man mit Höwedes und Naldo eine sehr kopfballstarke Innenverteidigung. Trotzdem erspielte sich Frankfurt gute Möglichkeiten, von denen Alex Meier eine nutzen konnte. Das Schalker Problem waren nicht die einzelnen verlorenen Kopfballduelle sondern die Sicherung der zweiten Bälle. Oftmals standen Geis und Aogo zu Beginn zu weit weg um diese zu sichern. So konnte Frankfurt oftmals nachsetzen und sich Chancen ermöglichen.
Nach dem Tor waren die Schalker um Struktur bemüht. Es sind aber immernoch starke Probleme im Aufbau- und Ballbesitzspiel zu erkennen. Kolasinac und Caicara sind beim besten Willen keine Kombinationsspieler. Aogo und Geis waren ebenso überfodert und die Außenspieler hingen in der Luft. Sowohl die Innenverteidiger und Geis versuchten es mit Diagonalbällen auf die Außenspieler wo die Bälle festgemacht werden sollten um ein Nachrücken zu ermöglichen, ein Mittel das Breitenreiter schon gerne genutzt hat. Verlor man diese Bälle konnte Frankfurt meistens problemlos kontern oder das Spiel beruhigen. Auch hier kann man wieder Probleme im Schalker Gegenpressing erkennen. Geis und Aogo sind nicht die dynamischsten Spieler. Geis ist durch seine tiefere Rolle meistens nicht in der Lage ins Pressing zu gehen. Diese Schalker Elf war nicht in der Lage vernünftig zu pressen, einfach weil ihnen auch die Anlagen dazu fehlen.
Huntelaar und Meyer sind Spieler die im letzten Drittel des Feldes ihre Stärken haben aber nicht in einem Spiel das vom Mittelfeldpressing geprägt ist. So geht es auch Geis und Aogo. Es hapert zum einen an der Abstimmung der einzelnen Mannschaftsglieder als auch an der individuellen Klasse. Caicara ist ein Spieler der Räume zum durchstarten braucht um sich zu entfalten. Er ist kein Kombinationsspieler wie Rafinha es war, zu dem zeigt er auch immer wieder Schwächen in der Verteidigung, wie man beim verurschaten Elfmeter sah.
Besser wurde das Schalker Spiel erst durch die Einwechslung der Neuzugänge. Baba ist weit aus dynamischer und kombinationsstärker als Kolasinac. Embolo hat es öfter geschafft auf rechts Lücken zu reißen. Dazu kommt ein Bentaleb der in seinen 15 Minuten mehr gezeigt hat als Geis und Aogo zusammen.
Man konnte in den letzten 20 Minuten sehr wohl sehen, dass der Kader Qualität hat. Nur muss man ihm jetzt auch eine passende Spielphilosophie geben.
Das nächste Spiel gegen die Bayern kann man vielleicht noch nicht als Gradmesser sehen, aber nimmt man Goretzka, Stambouli und Nastasic hinzu kann man dem Schalker Spiel viel mehr Dynamik verleihen, vor allem im Spiel gegen den Ball.
Huntelaar
Choupo-Moting Embolo
Bentaleb Goretzka
Stambouli
Baba Nastasic Naldo Höwedes
Fährmann
So stell ich mir das Team am nächsten Spieltag gegen die Bayern vor. Weinzierl hat jetzt nochmal zwei Wochen Zeit um sich was auszudenken, wahrscheinlich bekommt er noch einen neuen Offensivmann hinzu.
In jedem Fall Glück auf!