1. Teil der Serie: Neues aus der Bay Area
Er ist vielleicht der Senkrechtstarter der Saison: Eine solche Leistungsexplosion hätte beim Starting Power Forward der Warriors Draymond Green kaum einer für möglich gehalten. Wir beleuchten die Situation, des etwas anderen NBA Profis.
Die Situation vor der Saison
Green gehörte im letzten Jahr zur Bank der Warriors, die oft nicht zu überzeugen wusste. Trotz eigentlich von den Namen her starker Besetzung mit Harrioson Barnes, Draymond Green, Steve Blake und Jermaine O'Neal war es meistens die erste Unit die stark aufspielte. Auf der vier war für Green kein vorbeikommen an All Star David Lee, der beinahe jeden Abend ein Double Double auflegte. Green spielte trotzdem eine ordentliche Saison, aus der vielleicht das Play Off Game gegen die Clippers herausragte, indem er Blake Griffin fast komplett abmeldete nachdem dieser im Spiel zuvor mit Lee machte was er wollte.
Dann kam die Offseason und Lee verletzt sich im letzten Test. Plötzlich war Green Starter und nutzte diese Chance. Er ist als Stetching four mit sehr guter Defense genau der Typ Spieler, den der neue Coach Steve Kerr suchte. Dabei profitiert er extrem vom neuen vermehrten Ball Movement der Dubs. Das Rezept ist dabei oft das folgende: Die erste Priorität vieler gegnerischer Teams ist den Backcourt der Warriors unter Kontrolle zu halten. Wenn Curry oder Thompson dann, wie sie es in dieser Saison vermehrt tun versuchen den Ring zu attackieren bleibt oft nur die Wahl den Offensivspieler zu doppeln. Doch dann steht meist Green völlig frei, bekommt den Pass und schließt erfolgreich ab. Das beste Beispiel ist dabei das Spiel der Warriors in Chicago in dem Green einen Dreier nach dem anderen traf und schließlich das Spiel fast allein entschied.
Seine Entwicklung
Green war nie der talentierteste Spieler, so ist er einer der immer geringer werden Spieler der NBA, die vier Jahre auf dem College spielten und einen Abschluss haben. Er tat sich dort in den ersten Jahren zunächst auch sehr schwer. Doch mit harter Arbeit in der Off Season und vieler Stunden im Kraftraum fand er schließlich seinen Platz. Dabei gelang ihm das Kunststück einer von drei Spielern zu sein, die es im NCAA Tournament schafften zwei Driple Double aufzulegen. Einer der anderen beiden war übrigens Magic Johnson.
Nach seiner College Zeit wurde er von den Warriors Anfang der zweiten Runde gedrafet. Und er tat sich in seiner Rookie Saison wieder schwer seinen Platz zu finden. Insbesondere seine Quoten waren dabei unterirdisch. So erinnert sich auch Jerry West im CSN Bay Area Interview amüsiert an den Jungen ohne Wurf. Doch Green arbeite wiederum hart daran, und profitierte nach eigenen Aussagen dabei sehr von den extrem guten Werfern Klay Thompson und Steph Curry, von denen er sich einiges abschaute. Er ist dabei ein Musterbeispiel für eine Spielerentwicklung wie sie sich jeder NBA Club wünscht. Von Zweitrunden Pick zum soliden Scorrer, einen starken Defender und zum absoluten Musterprofi.
Seine Rolle im Team
Green ist eine völlig allürenfreie Persönlichkeit, der sich zu hundert Prozent in den Dienst des Teams stellt. Dabei ist er einer der Spaßvögel der Dubs und der Team DJ. Man kann vielleicht einen Eindruck von seiner Rolle im Team bekommen wenn man sich das YouTube Video der feiernden Warriors im Flugzeug anschaut. Wer von euch nicht weiß wie Green aussieht soll dabei doch mal raten und danach sein Ergebnis mit einem Bild von Wikipedia vergleichen.
Seine Stärken
Draymond ist ein extrem starker Verteidiger mit sehr hoher Spielinteligenz. So sagte Ex-Coach Mark Jackson einst sinngemäß über ihn: Er ist der Typ Spieler den ich, falls er jetzt seine Karriere beenden würde, zum Coach machen würde. Er besitz eine gute Antizipation und schafft es oft ein Offensivfoul des Gegenerischen Team zu siehen. Desweiteren kann er wie Thompson, Barnes, Iguadola und Livingston auch mehrere Positionen verteidigen. Ein Fact, von dem die Warriors Defense dieses Jahr sehr profitiert.
Seine Schwächen
Er ist für einen Spieler, der auf der vier spielt ein bisschen zu klein, was in den Play Offs gerade in einer Abwesenheit von Bogut zum Problem werden könnte.
Seine Zukunft
Green ist nach der Saison Restricted Free Agent. Und so vermutete vor dem Spiel der Warriors in Detroit auch schon Coach Stan van Gundy, dass Green vermutlich eine fette Gehaltserhöhung auf über 10 Mio. bekommen dürfte. Vielleicht bietet Detroit diese Summe, auch da Green aus der Region stammt. Golden State hat jedoch auf Grund der gut dotierten Verträge von Lee, Thomson, Bogut und Iguadola kaum Spielraum, zusätzlich wird auch Barnes Free Agent. Möglich das GSW ein Jahr Luxury Tax zahlt, oder auch einen Spieler tradet um Raum für eine Verlängerung zu schaffen. Vieles wird vom Verlauf der Saison abhängen und vom Geld, dass Green bekommen wird.
Fazit
Dramond Green ist einer der bodenständigsten und sympatischsten Spieler der gesamten League, der seinen Weg mit harter Arbeit gegangen ist und immer an den Erfolg geglaubt hat. Dabei lieferte er eine Entwicklung von der jeder GM nur träumt. Er nutze die Chance, die er bekam und sorgt dafür das GSW auf der Vier mit Green, Lee und bei Small Ball der Bench mit Barnes, die vielleicht beste Rotation der Liga hat. Es wird sehr interessant sein, Greens weitere Entwicklung mit zu verfolgen.