Teil 2

Qualität?

Zwischen Afrikanischen Teams gibt es so große Qualitätsunterschiede wie sonst in kaum einem großen Wettbewerb. Früher waren beinahe alle Spieler beim Afrika-Cup unbekannte Spieler, da sie hauptsächlich in Afrika ihr Geld verdienten. Das ist heute komplett anders, jeder fußballinteressierte wird die Namen der ersten Elf der Elfenbeinküste zumindest schon mal gehört haben, fast jeder verdient im Ausland sein Geld, was auch für Qualität spricht. Bei Äthiopien kommen gut 8/10 Spieler von den ruhmreichen Klubs Saint George oder Dedebit, von welchem nur die wenigsten schon etwas gehört haben. Bei solchen Nationen wird man während des Afrika-Cups oftmals mangelnde taktische Erfahrung beobachten können, insbesondere auf der Torwart Position. Klarer Vorteil hier also bei den von Europäern trainierten Nationen. Die Lust am Fußball zeigen aber auch Spieler dieser Nationen, evtl. sogar noch mehr als anderswo. Ein Grund der mit dazu führt, dass man in Afrika trotz der auf dem Papier großen Qualitätsunterschiede immer das Gefühl hat, dass jeder jeden schlagen kann. Für viele Spieler ist der Afrika-Cup auch DIE Möglichkeit sich international zu empfehlen, der Cup ist schon lange kein Nischenort mehr für Schnäppchenjagende Scouts diverser Klubs, viele Vereine haben ihre Beobachter nach Südafrika geschickt um Rohdiamanten zu finden.

Der Fan beim Afrika-Cup – Besserung in Sicht?

Ein typisch afrikanisches Problem ist die Organisation. Während man in Europa in der jüngeren Vergangenheit nur annähernd perfekt organisierte Veranstaltungen findet, gibt’s in Afrika doch immer kleinere Problemchen. Neben den weiter oben schon angesprochenen Komplikationen trifft eine vor allem die Fans. Manche werden sich nämlich wundern, warum der Typ hier etwas von Begeisterung der Afrikaner erzählt und dann mit einem Halbfinale zwischen Mali und der Elfenbeinküste kommt und bei einem 40.000 Zuschauer fassenden Stadion nur 10.000 Zuschauer präsentiert. Die Veranstalter haben sich halt einfach komplett selbst ins Bein geschossen, denn viel wird in Afrika bekanntlich generell nicht verdient, Fanreisen aus Mali zum Turnier gab es auch lange nicht so häufig wie das bei deutschen Fans zur EM z.B. war und dann Preise von 25-30 Euro pro Ticket zu verlangen ist schon abenteuerlich. Leider sind so die Stadien bei Spielen von anderen Teams als der der Gastgebernation unterbesucht gewesen, was der Euphorie der Menschen in heimischen Gefilden vor den Fernsehern aber keinen Abbruch tat.
In Südafrika, wo es das höchste Durchschnittseinkommen in ganz Afrika gibt, scheint man da doch zu Recht Hoffnung auf Besserung zu haben. Für das Eröffnungsspiel zwischen der Bafana Bafana und den Kap Verden werden im Soccer City Stadion laut http://2010sdafrika.wordpress.com/2012/10/24/afrika-cup-2013-in-sudafrika/ über 87.000 Zuschauer erwartet. Die Stadion sind noch aus der WM bekannt und verfügen daher über eine gut angebundene Infrastruktur. Auch das Fassungsvermögen der Stadien sprengt die bisher dagewesenen Rahmen. Soccer City (Kapazität 94.700 Zuschauer), das Moses-Mabhida-Stadion (62.400), das Mbombela-Stadion (41.000), das Nelson-Mandela-Bay-Stadion (42.500) und das Royal-Bafokeng-Stadion (38.700) werden die Spielstätten sein. Sollte es sich tatsächlich bewahrheiten, dass auch Spiele ohne südafrikanische Beteiligung mehr Personen in die Stadien lockt, können wir uns hier nicht nur auf technisch hochwertige und spannende -, sondern auch auf emotionale Spiele in einem angenehmen Umfeld freuen. Die WM 2010 hat es vorgemacht, wie gut (Süd)Afrika doch als Austragungsort für solch große Turniere ist.

Dies zu bestätigen muss das Ziel der Organisatoren sein, dann würde auch die europäische Fan-Sichtweise des Afrika-Cups anders ausfallen. Sollte es dann noch ein äthiopisches Top-Talent für Roberto Mancini geben, dürfte auch der Teamchef der Citizens zufrieden sein.