Teil 2 von 2

AP: Sonst noch Ideen?

BH: Vor der Westkurve verkaufen wir jetzt Klopapier. Mit dem DFB Logo bedruckt.

AP: DFB Klopapier, Eintracht Fans, das könnte klappen.

BH: Scheiße ja, und wie das klappen wird. (bietet mir High 5 an)

AP: Gibt es da aber keinen Ärger mit den Nachbarn aus der Otto Fleck Schneise?

BH: Quatsch, selbst der Theo Zwanziger hat schon ein paar Rollen bestellt. Raten sie mal wie viele. (schlägt mir prustend aufs Bein)

AP: Und Markenrechtlich?

BH: Genau das war der Punkt an dem beinahe alles noch gescheitert wäre. Wir haben aber ein Agreement mit dem DFB getroffen. Wir stellen ihnen dafür ab sofort alle unsere deutschen A-Nationalspieler kostenlos zur Verfügung. Ein fairer Deal.

AP: Bei der Eintracht gibt es keine deutschen A-Nationalspieler.

BH: Doch. Jürgen Grabowski geht jetzt einmal die Woche rüber und putzt beim DFB die Fenster. Ich sag’s ja, jeder bringt hier vollen Einsatz. Das blitz jetzt wieder das Gebäude. Seitdem kann mir der Theo, wenn ich am Stadiongelände bin, auch wieder vom Büro aus winken. Das gefällt mir so gut, ich habe sogar einen Hit darüber komponiert. Ne kleine Kostprobe?

AP: Gerne.

BH:

Ich hab den Theo am Fenster gesehn,

dank dem Jürgen, dank dem Jürgen,

er lachte so süß und er winkte so schön,

dank dem Jürgen Gra - bow - ski,

schwarz, weiß wie Schnee, das ist die SGE....

...ich sage ihnen, der wird einschlagen wie ne Bombe, habe ich auch selbst eingesungen. Klingt das nicht klasse?

AP: (erwacht aus einer Schockstarre) Im Moment herrscht große Aufregung bezüglich dem Thema Sicherheit in den Stadien. Innenminister Rhein will die Vereine stärker in die Pflicht nehmen. Er denkt darüber nach, die Vereine an den Kosten, die dem Land durch Polizeieinsätze entstehen, finanziell zu beteiligen.

BH: (erregt) Gutes Thema. Ich bin dafür die Stehplätze abzuschaffen und ausschließlich Sitzplatz Tribünen einzuführen.

AP: Wie bitte?

BH: (sarkastisch) Sie denken mal wieder nicht weit genug. Haben sie früher im Park kein Frisbee gespielt? Was glaube sie wie weit diese Sitzschalen mit der richtigen Technik fliegen. Unseren Fans wird das richtig spaß machen. Am besten richten wir im Stadion noch eine Petz-Hotline ein. In England funktioniert das hervorragend. Steht dort ein Zuschauer im Stadion auf oder verhält er sich nicht den Regeln entsprechend, kann man an die Stadion Sheriffs eine SMS mit der Platznummer des Störenfrieds senden und zack ist Ruhe im Karton. Es muss traumhaft sein, auf diese Weise ein Fußball Spiel genießen zu können. Die ganzen Fähnchen, die einem immer die Sicht versperren, wären dann auch endlich alle verschwunden.

AP: Und....

BH: ...und bevor sie mich fragen, ja! Natürlich ist Pyrotechnik gefährlich und gehört verboten. Nur wird das nie 100% kontrollierbar sein und es wird immer wieder einmal passieren, dass Pyrotechnik an den Ordnern vorbei ins Stadion gelangt. Egal wie hoch die Sicherheitsvorkehrungen auch sein werden. Sollen wir etwa Nackscanner einführen? Jeder weiß, dass es in einem Fanblock auch mal ungemütlicher werden kann. Jeder den dieser Umstand stört, soll da einfach weg bleiben und sich auf die Tribünen setzten. Für die einen ist Pyrotechnik gefährlich, für andere ist das eine Lebenskultur die dazu gehört. Diese Menschen werden sich durch das Argument der Gefährlichkeit nicht davon abbringen lassen, Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln. Leider übertreiben es immer mal wieder welche. Das ist sehr schade und zieht meist eine ganze Fankultur in den Schmutz. Wenn die Dinger nicht aus dem Block auf das Feld fliegen würden, wäre die Diskussion nicht annähernd auch nur halb so groß.

AP: Kommen wir zurück zur Mannschaft. Was fehlt der Mannschaft ihrer Meinung nach noch, damit die Rückkehr in das Bundesliga Oberhaus eine erfolgreiche wird?

BH: Ganz ehrlich? Ein Typ wie Amanatidis.

AP: Der konnte im Abstiegsjahr 2011 auch nicht gerade übers Wasser laufen.

BH: Das meinen sie.

AP: Ich meine jetzt nicht seine spirituellen, optischen Fähigkeiten.

BH: Ja gut, das fußballerische kam 2011 wirklich etwas zu kurz. Der Spieler war lange und oft verletzt. Dennoch war er ein Charakterkopf. In Topform hätte Amanatidis gerade im Abstiegskampf ein wichtiger Faktor werden können.

AP: Schon eine Ahnung, mit welcher Spielidee ihre Mannschaft in der ersten Liga auftreten wird?

BH: Wir in Frankfurt waren schon immer Freunde des geradlinigen, direkten Spiels in die Spitze. Ich gehe davon aus, dass Nikolov als Ideengeber versuchen wird, den Kopf des Stürmers direkt zu treffen. So überbrücken wir konsequent unsere Schwachstellen.

AP: Wird Nikolov diese Saison also wieder Stammtorwart sein?

BH: Dieser Mann hat sich gegen alles und jeden durchgesetzt. Die Eintracht hätte über die Jahre einen Oliver Kahn, den Jens Lehmann oder Manuel Neuer verpflichten können, im Endeffekt hätte doch wieder der Oka gespielt. Nur in Mazedonien muss es einen gegeben haben, der besser war als er. Oka hat in 13 Jahren Nationalmannschaftszugehörigkeit nur magere 5 Länderspiele gemacht. Fragen sie mich aber nicht nach dessen Namen. Das muss ein behaarter, zwei Meter großer Riese mit Bratpfannen anstelle von Händen gewesen sein. Anders kann ich mir die wenigen Einsätze von Oka Nikolov nicht erklären. Hier auf Seite 1 ist übrigens Frau Nikolov mit.....

AP: ...für den Sturm haben sie den ehemaligen Offenbacher Olivier Occean geholt.

BH: Mein Königstransfer. Wir als Verein haben extra noch eine Saison gewartet um zu sehen, wie der Junge sich in Fürth schlägt. Die 1,2 Million Euro die wir jetzt mehr bezahlt haben anstelle der 300.000, die uns der Transfer noch vor einem Jahr gekostet hätte, werden sich noch auszahlen. Und da sage noch mal einer, wir hier in Frankfurt wären nicht clever. Unsere Scouts fahren halt genauso ungern nach Offenbach wie sie. Auch der Rohde Transfer damals war purer Zufall.

AP: Wie ist ihr Verhältnis zum Vorstand?

BH: (erbost) Was soll denn diese indiskrete Frage? Ich frage sie ja auch nicht nach der BH Größe ihrer Frau? Obwohl die ja mittlerweile auch kein Geheimnis mehr ist. Sehen sie mal hier auf Seite 17, Blondinen bevorzugt....

AP: Herr H..., was zum... ich bitte sie...

BH: Sie brauchen mich nicht zu bitten. Ist alles schon erledigt und ich habe das auch wirklich gerne für sie getan. Sie kleiner Schmierfink sind mir in letzter Zeit richtig ans Herz gewachsen. Sagen sie übrigens nicht ihrer Frau, dass sie diese Information von mir haben. Sie wollte sie am ersten Spieltag damit im Stadion auf dem Video Würfel überraschen....

(schnappt sich das Klopapier) ...und jetzt entschuldigen sie mich, ich habe noch eine wichtige Sitzung mit dem DFB.

Vielen Dank fürs lesen.

Euer Absolut Pro!