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Von: Funghi
14.03.2014 | 2255 Aufrufe | 2 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Rund um den FCB
3 Thesen, 3 Fragezeichen
Triple-Verteidigung - Sammer vs. Klopp - Hoeneß' Prozess

Rund um den Fußball ist derzeit jede Menge los - sportlich und "politisch". Der FC Bayern München wandert von Rekord zu Rekord und das obwohl es neben dem Platz so richtig zur Sache geht. Uli Hoeneß wurde fürs Erste verurteilt, Matthias Sammer und Oliver Kahn "kämpfen" gegen den Rest der Liga und Guardiola steht das erste Mal in dieser Saison vor den Luxusentscheidungen.

Die vergangene Spielzeit schien eine Saison für die Ewigkeit zu sein. Jupp Heynckes formte ein Gerüst, das sowohl in Deutschland als auch in Europa für Furore sorgte und die Gegner nach Belieben beherrschte. Seit dem Amtsantritt von Pep Guardiola geht die Münchner Formkurve, auch wenn es kaum für möglich gehalten wurde, weiter steil bergauf.

These 1: Der FC Bayern wird das Triple verteidigen?

Wie schon angesprochen, ist der Rekordmeister so richtig heiß gelaufen und spielt sich von Sieg zu Sieg. Gegen den VFL Wolfsburg wurde mit dem 16. Bundesligasieg in Folge ein weiterer Rekord geknackt und das auf beeindruckende Art und Weise. Zum wiederholten Male demonstrierten die Bayern ihre Flexibilität und ihre Kaltschnäuzigkeit. 60 Minuten agierten die Niedersachsen ordentlich und schafften es die Verteidigung des Öfteren vor ein paar Problemchen zu stellen, aber eben auch nur 60 Minuten und wie jeder weiß, dauert ein Spiel mindestens 90 Minuten und die individuelle Klasse des Deutschen Meisters kann jederzeit zuschlagen - ganz speziell seit der Partie gegen den VFB Stuttgart. Pep hat aufgrund dieses unfassbaren Kaders für jeden Gegner die passende Antwort. Zeigt sich die klassische Variante mit Mandzukic, als einen echten Stürmer, weniger erfolgreich, wechselt er mit einer falschen Neun eine andere Taktik, einen technisch Stärkeren und den Sieg ein - gleiches gilt natürlich im umgekehrten Fall. Dortmund bekam diese Tatsache in der Hinrunde, als erste Mannschaft zu spüren - Stuttgart und Wolfsburg sind nur zwei weitere Beispiele. In London war es ähnlich, als Müller eingewechselt wurde und für das wichtige 2:0 sorgte. Ausgerechnet Müller ist eine der schwierigsten Personalien für Guardiola - einerseits unverzichtbar, andererseits bleibt für den unkonventionellsten Protagonisten der Münchner bei den Highlights kein Platz (siehe auch "Müller und die Rotation": https://www.spox.com/myspox/blogdetail/Mueller-und-die-Rotation,201232.html). Ein Härtefall, aber dennoch ganz nach dem Geschmack des Katalanen und ganz zum Schrecken der Liga. Es gibt scheinbar kein Mittel gegen diese Super-Bayern. Wenn der Kader, die Moral und die Motivation im letzten Jahr schon Europas Spitze bedeuteten, was heißt es also für die Saison 2013/2014? Es ist fast schon zum Fürchten, mit welcher Selbstverständlichkeit die Münchner ihre Spiele gewinnen. Gegen die Gunners - ausgeschlossen die ersten zehn Minuten im Hinspiel - kam zu keiner Zeit das Gefühl auf, dass das Weiterkommen in Gefahr wäre. Wer also sollte den Champions League Sieger in dieser Saison stoppen? Die Schale bleibt, wie Thomas Müller schon verlauten ließ, auch dieses Jahr an der Isar. Der Einzug ins DFB-Pokal-Finale ist reine Formsache und gegen einen Zweitligisten - bei allem Respekt - eigentlich nicht der Rede Wert. In einem Endspiel ist zwar immer alles möglich, doch in dieser Verfassung würde der Titelverteidiger auch gegen Dortmund als klarer Favorit in die Partie gehen.

Und dann ist da ja noch dieser Mythos. Der FC Barcelona galt unter Guardiola ebenfalls als übermächtig und wurde trotzdem von Defensivbollwerken zur Verzweiflung gebracht. Hatten die Spanier zu dieser Zeit jedoch auch solch variable Reservisten? Eher nicht. Diese Bayern, es wirkt zumindest so, können sich jeden Kontrahenten anpassen und haben auf alles und jeden eine Antwort - das wird sich auch international nicht ändern. Hinsichtlich dieser Gegebenheit ist die Chance so groß wie nie zuvor, um den Triumph in der Champions League zu wiederholen und den seit 1993 bestehenden Mythos zu besiegen.

Genau diese bajuwarische Überlegenheit rief vor nicht allzu langer Zeit die Sammer-Klopp-Debatte hervor, welche hier zu These zwei führt.

These 2: Matthias Sammer im Recht?

Der Startschuss für die Aussage von Sammer fiel schon vor ein paar Wochen. Die Verantwortlichen des Rekordmeisters wurden im Laufe dieser Saison häufig darauf angesprochen, ob ihre Politik nicht zu spanischen Verhältnissen bzw. zu einem Spannungsabfall in der Bundesliga führen würde. Klar führen die Bayern die Liga mit einem überdimensionalen Vorsprung an und klar gab es schon aufregendere Meisterschaftsentscheidungen, ABER: Es können nicht alle Erwartungen von Fußballdeutschland zugleich erfüllt werden. Einerseits soll es einen engen Fight um die Schale geben und andererseits soll ein deutscher Club auch international Jahr für Jahr um den Titel kämpfen, um im UEFA-Ranking für Deutschland zu punkten - das lässt sich schwer verbinden. In München mussten sie sich schon vermehrt gegen die Dominanzvorwürfe wehren (u.a. Paul Breitner), doch mit einem Blick auf die Tabelle lässt sich feststellen, dass nicht nur das Team von Guardiola an der enormen Führung verantwortlich ist, sondern eben auch die Konkurrenz. Sowohl der BVB als auch Leverkusen und Schalke haben in dieser Saison schon des Öfteren kräftig mitgeholfen, indem sie Punkte leichtfertig haben liegen lassen. Ist dahingehend Sammers Ansicht wirklich so verwerflich, wie sie der Rest der Bundesliga auffasste?

Oliver Kahn äußerte sich per Blog ebenfalls zu diesem Thema und stärkte dem Sportvorstand den Rücken. Mit seiner Bemerkung, dass Klopps Kontor "respektlos" sei, hat er völlig Recht. Sammer griff niemanden persönlich an, kritisierte keine Mannschaft, sondern stellte lediglich fest, dass der Erfolg den Münchner nicht zugeflogen kommt und dass an der Säbener Straße hart und mit Perfektion gearbeitet wird. Die Super-Bayern überlassen nichts dem Zufall, das wollte Sammer klarstellen und vielleicht auch an den einen oder anderen Club vermitteln.

Dem Triple-Sieger kann es jedenfalls egal sein, und genau das strahlt er auch aus, denn die Bayern lassen sich derzeit von Nichts und Niemandem aus der Ruhe bringen. Keine Giftpfeile von der Konkurrenz, nicht einmal der Steuerprozess des Präsidenten lässt die Münchner sportlich von deren Fokus abweichen.

These 3: Zuerst Beckenbauer, in Zukunft Oliver Kahn???

Medial entpuppte sich das Rückspiel im Champions League Viertelfinale schon fast als eine Nebensächlichkeit, während sich Uli Hoeneß vor Gericht verantworten musste. Das Urteil lautete am Donnerstag 3 Jahre und 6 Monate. Die Verteidigung teilte nach der Verkündigung mit, dass sie in Revision gehen werden. Auch wenn er auf der Jahreshauptversammlung noch die Vertrauensfrage versprach, wird diese vielleicht schon gar nicht mehr stattfinden, da der Aufsichtsrat jetzt reagieren MUSS. Alles Andere als ein Rücktritt bzw. das Niederlegen der beiden Ämter - Präsident und Aufsichtsrat-Vorsitzender - wäre eine große Überraschung und fast schon nicht mehr zu verantworten. SO schien die Welt am Donnerstag, doch am Freitag morgen kam dann der große Knall - keine Revision und Rücktritt von allen Ämtern! Hoeneß erkennt die Strafe an und will für seine Fehler gerade stehen. Damit haben nur wenige gerechnet, aber Hoeneß will Gerechtigkeit. Als Schock kann es hinsichtlich der Fakten nicht bezeichnet werden, trotzdem ist es ein Paukenschlag. Für den EX-Präsidenten logischer Weise persönlich, aber genauso für den Rekordmeister. Wer also soll das Amt übernehmen? Uli Köhler erklärte es auf Sky ganz deutlich, dass Rummenigge als Nachfolger wenig Sinn macht, weil es sich nur um das Verschieben einer Lücke handeln würde. Als Vorstands-Vorsitzender zieht er alle Fäden im geschäftlichen Bereich und das wahrscheinlich besser als jeder Andere. Weitere Kandidaten wären angeblich ein Edmund Stoiber, der jedoch nicht annähernd einer Identifikationsfigur des FC Bayern entspricht, dann ein Paul Breitner, der als Chef-Scout nicht ohne Risiko in die Fußstapfen treten könnte und natürlich ein Franz Beckenbauer. Der Ehrenpräsident würde sich voraussichtlich am besten eigenen, falls er ein "Comeback" in Erwägung zieht. Er war vor Uli Hoeneß DAS Gesicht des Rekordmeisters, er kennt die Abläufe, die Aufgaben und ist Europaweit einer der großartigsten Repräsentanten des Fußballs - es ist der Kaiser und er kann die Lücke hinter Hoeneß definitiv schließen. Franz Beckenbauer lebt noch heute für seine Bayern, ist aber keine dauerhafte Lösung. Mit Blick in die Zukunft ist "These 3" die wohl gewagteste These, aber wer könnte nach der Generation Beckenbauer-Hoeneß-Rummenigge das Gesicht des FC Bayern München werden, wenn nicht Oliver Kahn? Von jedem einzelnen "roten Fan" bis aufs Letzte respektiert und verehrt - ein Alphatier mit eigener Meinung, mit Herzblut, mit tiefster Verbundenheit zum FCB und mit der Besessenheit des Siegens. Dass ein Oliver Kahn, mit seinem noch vergleichsweise jungem Alter, etwas Zeit, Erfahrung und das nötige "extra Know-How" braucht, das leuchtet ein, aber mit etwas Hilfe der "bayrischen Big Three" (Beckenbauer, Hoeneß, Rummenigge) könnte er der Mann der Zukunft sein. Außerdem würde auch das Zusammenspiel mit Sammer sicherlich sehr homogen ablaufen, da sich die Denkstrukturen der beiden sehr ähneln.

Es sind 3 Thesen mit 3 Fragezeichen, wobei das letzte Fragezeichen "fett und kursiv" anzusehen ist. Feststeht jedoch, dass Uli Hoeneß der "Spiritus rector", um es mit den Worten von Kalle Rummenigge auszudrücken, des FC Bayern war und ist. Ihm ist es zu verdanken, dass der Rekordmeister nicht nur national, sondern auch international zum Maßstab wurde und sich - Stand jetzt - auf dem besten Wege zur Mission Triple-Verteidigung befindet. Auf dem Platz ist es eine bemerkenswerte Darbietung der Überbayern und so wie es sich für die "Große Familie" gehört, werden sie auch neben dem Platz gemeinsam an einem Strang ziehen - ganz getreu dem Motto "MIA SAN ULI".

KOMMENTARE
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Funghi
14.03.2014 | 10:57 Uhr
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Funghi : Fall Hoeneß
14.03.2014 | 10:57 Uhr
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Funghi : Fall Hoeneß
--> update!!
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Funghi
14.03.2014 | 14:42 Uhr
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Funghi : Fall Hoeneß
14.03.2014 | 14:42 Uhr
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Funghi : Fall Hoeneß
ok, das Thema Hoeneß-Nachfolge hat sich ja fürs Erste einmal erledigt
Hopfner wird bis auf Weiteres den Posten des Präsidenten übernehmen..

Aber was denkt ihr über die Zukunfts-Personalie Oliver Kahn?
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