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07.12.2012 um 10:55 Uhr
2020 - Die europäischste EM?
Eines muss man attestieren: Michel Platini hatte schon schlechtere Ideen, als die Europameisterschaft 2020 auf bis zu 13 Städte in 13 europäischen Ländern zu verteilen. Kunststück, liefen die meisten seiner Vorschläge doch eindeutig dem UEFA-Slogan „We care about Football" zuwider. Doch auch das Konzept zur EURO 2020 ist streitbar, weil das Turnier durch die Reform einen anderen Charakter erhält.

Die UEFA-Exekutive hat gestern entschieden, dass die Fußball-Europameisterschaft 2020 im wahrsten Sinne des Wortes zu einem kontinentalen Turnier wird. Damit kann man hadern, ändern kann man es jedoch nicht mehr. Betrachten wir einfach die Fakten.

Was ändert sich 2020?

Zum 60. Geburtstag der Europameisterschaft möchte die UEFA ein besonderes Turnier, gewissermaßen ein europaweites Fest, veranstalten. Deswegen werden bis zu 13 Städte in 13 Ländern die Gastgeber des 24 Nationalmannschaften umfassenden Starterfeldes sein. Im Gespräch sind u.a. Spiele in Berlin, Madrid, London, Moskau, Paris und Rom. Die Top-Nationen dürften dabei ihre Vorrundenspiele und ggf. auch ein Achtelfinale auf heimischem Boden austragen. Ab dem Viertelfinale würde dann auf neutralem Grund gespielt.

Istanbul gilt als heißer Anwärter für die Ausrichtung der Halbfinals und des Endspiels, weil sich die Türkei bereits vergeblich um die Ausrichtung in den Jahren 2008, 2012 und 2016 beworben hatte und als aussichtsreichster Anwärter für 2020 galt – bis Platini seinen Alleingang hinlegte, welcher im UEFA-Exekutivkomitee erstaunlich schnell große Zustimmung erhielt. Weitere Bewerber für 2020 waren Aserbaidschan gemeinsam mit Georgien sowie Irland gemeinsam mit Schottland und Wales. Nicht auszuschließen, dass die Idee der europaweiten EM auch aus einem Mangel an ausreichend qualifizierten Interessenten heraus geboren wurde. Ab 2024 soll dann alles wieder "normal" laufen - heißt es zumindest bislang.

Vorteile der europaweiten EM

Wirtschaftlichkeit
Die Stadien stehen schon. Auch Autobahnen, Flughäfen und Hotels von gehobenem Standard existieren in den Metropolen des Kontinents bereits heute. Falls doch noch Kosten anfallen sollten (etwa für die Renovierungen einiger Arenen), fallen diese für die einzelnen Länder nicht so ins Gewicht. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen man in Lwiw, Klagenfurt, Coimbra oder Charleroi Arenen für mehr als 30.000 Zuschauer baute, die nach dem Turnier bestenfalls halb gefüllt waren und im schlimmsten Fall zu Bauruinen verkommen sind.

Legendäre Spielorte
Das Londoner Wembley-Stadion, das Berliner Olympiastadion, das Estadio Santiago Bernabeu in Madrid oder das Stade de France in Paris – allesamt Fußballtempel, in denen jeder Kicker einmal spielen möchte. Bei der Europameisterschaft 2020 wird das zur Realität.

Viele zufriedene Gastgeber
Hinter der Vergabe der EURO 2020 steckt natürlich auch politisches Kalkül. Der nicht überall beliebte Präsident Michel Platini macht so gleich 13 Mitgliedsstaaten auf einen Schlag ein kleines Geschenk. Allesamt zufriedene Wähler für die nächste Präsidentschaftswahl.

Nachteile der europaweiten EM

Atmosphäre
Die Stimmung wird ganz klar leiden. Bislang wurden große Turniere an ein oder zwei Länder vergeben. Die Gastgeber hatten mindestens sechs Jahre lang Zeit, sich auf das Turnier vorzubereiten. Solange konnten auch die Fans im Ausrichterland auf dieses Highlight hinfiebern. Eine ganze Nation rückte in den Monaten vor dem Start und insbesondere während des Turniers in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Vor allem aber entstand dadurch, dass Fans aus aller Herren Länder auf engem Raum zusammenkamen, immer eine ganz besondere Atmosphäre. Schwer vorstellbar, dass man in Deutschland von der WM 2006 als „Sommermärchen" sprechen würde, wenn hierzulande gerade einmal vier oder fünf Spiele stattgefunden hätten.

Auf dem Papier gibt es zwar drei Pros gegenüber einem Kontra, doch der Minuspunkt wiegt schwer. Letztlich dürfte die EURO 2020 den Charakter der alten Europameisterschaften von 1960 bis 1976 erhalten, als man sich nach Ausscheidungsspielen in den Ländern der jeweiligen Kontrahenten erst zum Final Four an einem Ort traf. Von diesem Modus ist die UEFA ab 1980 nicht ohne Grund abgerückt…
Aufrufe: 2476 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 0 | Erstellt:07.12.2012
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