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17.03.2015 | 1579 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Interview mit Paderborn-Manager Michael Born
"Trainerwechsel falsche Entscheidung"
Born bekennt sich zu Trainer Andre Breitenreiter und lobt den FC Augsburg für dessen Arbeit.

Spiel, Satz und Tor: Herr Born, zunächst einmal vielen Dank für die Zeit, die Sie sich für uns nehmen. Knapp zwei Drittel der Saison sind absolviert: Wie fällt Ihr bisheriges Fazit für das erste Jahr des SC Paderborn in der Bundesliga aus?

Michael Born (47): Wir sind sehr gut in die Saison gestartet und haben für einige Furore sorgen können. Leider muss man sagen, dass die Ergebnisse in der jüngsten Vergangenheit nicht mehr so waren, wie wir sie uns vorgestellt und erhofft hatten. Dennoch stehen wir aktuell immerhin noch auf dem Relegationsplatz und haben alle Chancen, die Klasse zu halten.

SSUT: Sie haben eben schon angesprochen, dass die Mannschaft märchenhaft in die Saison gestartet ist nach vier Spieltagen war Paderborn sogar Tabellenführer. Können Sie sich diesen Saisonstart, mit einem Abstand von jetzt knapp sechs Monaten, erklären?

M.B.: Es ist uns gelungen, den Fußball, der uns in der Zweiten Liga ausgezeichnet hat, nahtlos mit in die Bundesliga zu übertragen. Vielleicht haben die Gegner uns in den ersten Spielen auch ein bisschen unterschätzt, so dass wir sie deshalb auch überraschen konnten. Dazu kam, dass wir in den ersten Wochen mit einer Menge Selbstbewusstsein aufgetreten und auf einer wahren Euphoriewelle geschwommen sind. Auch André Breitenreiter muss man da ein Kompliment machen, der die Mannschaft super eingestellt hat, was die Jungs dann auch auf dem Platz hervorragend umsetzen konnten.

SSUT: Genauso alptraumhaft ist die Mannschaft aber dann auch ins Jahr 2015 gestartet. Erst zwei Tore und vier Punkte stehen seit Januar zu Buche. Trainer André Breitenreiter sprach nach der 0:4-Niederlage am vergangenen Samstag in Frankfurt gar schon davon, dass man gespielt habe wie ein Absteiger. Muss man sich Paderborn nach zwei Drittel der Spielzeit vielleicht langsam eingestehen, dass die Bundesliga für die Mannschaft vielleicht doch ein wenig zu früh gekommen ist?

M.B.: Nein, das müssen wir nicht. Ich glaube, dass der bisherige Saisonverlauf bewiesen hat, dass unsere Mannschaft auch in der Bundesliga konkurrenzfähig sein kann. Man darf nicht vergessen, dass wir nur einen ganz kleinen Etat haben und trotzdem noch vor Mannschaften wie dem VfB Stuttgart und dem SC Freiburg stehen, die etablierte Bundesliga-Teams sind.

Natürlich ist es aber auch so, dass uns vor Saisonbeginn bewusst gewesen ist, dass es auch schwierige Phasen in dieser Spielzeit geben wird. In einer solchen Phase befinden wir uns momentan. Wir sind aber dennoch optimistisch, dass wir uns mit Kampf und Leidenschaft aus dieser Phase wieder befreien können.

Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach 25 Spieltagen auf dem Relegationsplatz stehen und noch Kontakt zum Mittelfeld haben, hätten wir das mit Sicherheit unterschrieben. So gesehen kann man nicht davon sprechen, dass die Bundesliga für uns zu früh gekommen ist.

"Trennung von Breitenreiter nicht vorstellbar"

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SSUT: Im vergangenen Dezember ließ Trainer Breitenreiter etwas Dampf ab und kritisierte die Einstellung der Schiedsrichter zum Zitat Piss-Verein Paderborn. Auch von Ihnen sind schon Äußerungen in Bezug auf strittige Entscheidungen gegen Paderborn gefallen. Haben Sie das Gefühl, dass seit jenen Aussagen die 50/50-Entscheidungen, die Breitenreiter kritisiert hatte, ausgeglichener bewertet werden?

M.B.: Über Schiedsrichter-Leistungen wird man immer diskutieren können. Wir sind aber gut beraten, wenn wir uns auf unsere eigene sportliche Leistung konzentrieren. Natürlich kann man einzelne Entscheidungen diskutieren, aber das nicht als Alibi oder Ausrede für unsere Leistungen in den letzten Wochen und Monaten dienen. Wir müssen auf uns schauen, da haben wir genug mit zu tun.

SSUT: Paderborn ist der dritte kleinere Verein in der Bundesliga im dritten Jahr. Die SpVgg Greuther Fürth hatte vor zwei Jahren ganz große Probleme, Eintracht Braunschweig ist letztes Jahr ebenfalls abgestiegen. Während Fürth auf der Zielgerade Aufstiegstrainer Mike Büskens entlassen hatte, hielt Braunschweig an Torsten Lieberknecht fest. Ist es vorstellbar, dass Paderborn, wenn alle Stricke reißen, mit einem Trainerwechsel noch versucht, die Wende herbeizuführen?

M.B.: Nein, das ist nicht vorstellbar. André steht für die erfolgreichste Phase in unserer Vereinsgeschichte und wir wussten, dass wir viel Kraft und Durchhaltevermögen aufbringen werden müssen. Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, dass die Abstände so minimal sind, dass in beide Richtungen ich betone ausdrücklich in beide Richtungen noch so viel möglich ist, dass ein Trainerwechsel die absolut falsche Entscheidung wäre.

SSUT: Glauben Sie denn, dass Herr Breitenreiter mit in die Zweite Liga gehen würde, wenn der Klassenerhalt nicht geschafft werden sollte?

M.B.: Das sind eine Menge Konjunktive in der Frage (lacht). Fakt ist, dass André einen Vertrag bei uns hat, der auch für die Zweite Liga Gültigkeit besitzt. Aber natürlich wissen wir, spätestens seit dem Wechsel von Roger Schmidt zu Bayer Leverkusen, was inzwischen auch im Trainergeschäft alles passieren kann.

Wir tun aber gut daran, uns im Moment nicht mit dem zu beschäftigen, was im Juni oder Juli mal sein könnte. Unser Fokus liegt auf den kommenden Wochen, in denen wichtige Spiele für unsere Mannschaft anstehen.

"Bundesliga muss Augsburg ein Kompliment machen"

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SSUT: Wir haben jetzt sehr viel über einen möglichen Abstieg gesprochen, doch auch der Klassenerhalt ist ja alles andere als ausgeschlossen. Was würde ein Klassenerhalt für den Klub sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht für die kommende Saison bedeuten?

M.B.: Der Klassenerhalt wäre natürlich nicht nur sportlich eine riesen Sache. Der Verein hat sich mit Hilfe der Strukturen, die ein Bundesliga-Aufstieg mit sich bringt, hervorragend entwickelt. Das zeigt sich unter anderem daran, dass wir sehr nachhaltig arbeiten und der Verein nach dieser Saison erstmals wieder komplett schuldenfrei sein wird.

SSUT: Mit welchen Gefühlen blickt die Führung von Paderborn nach Augsburg, wo mit ähnlich bescheidenen Mitteln inzwischen die Europa League, ja sogar vielleicht die Champions League möglich erscheint. Könnte man sagen, dass Augsburg für Paderborn eine Art Vorbild darstellen könnte?

M.B.: Die Bundesliga muss den Augsburgern für ihre Entwicklung in den letzten Jahren ein großes Kompliment machen. Dennoch würde ich die Möglichkeiten der Augsburger nicht zwingend mit den unseren vergleichen. Das zeigt allein schon ein Blick auf die Stadionkapazität, über die Augsburg eine Menge mehr Einnahmen generieren kann. Nichtsdestotrotz hat Augsburg in den letzten Jahren herausragende Arbeit geleistet und muss demzufolge für jeden kleineren Verein in der Liga ein Vorbild sein. Das Beispiel zeigt, dass man es mit nachhaltiger Arbeit schaffen kann, sich in der Bundesliga zu etablieren.

SSUT: Abschließend wollen wir natürlich noch eine Prognose von Ihnen: Wo landet der SC Paderborn am Saisonende?

M.B.: Auf einem Nichtabstiegsplatz.

SSUT: Das heißt, dass sich Helene Fischer schon einmal nach einer Konzerthalle in Paderborn erkundigen sollte?!

M.B.: (lacht). Das wird man sehen. Ich glaube, dass wir auf jeden Fall mit oder ohne Helene Fischer im Falle des Klassenerhalts eine ganz gewaltige Feier in der Paderborn erleben werden.

SSUT: Für die wünschen wir Ihnen auf diesem Wege schon einmal viel Spaß. Genauso wünschen wir Ihnen viel Erfolg für die kommenden Partien. Vielen Dank!

M.B.: Ich bedanke mich auch.


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