Ein Teil von Lothringen (deckungsgleich mit dem Moseldepartement) war, wie das Elsass, oft ein Spielball zwischen Frankreich und dem deutschen Reich. 1871 kam ein Teil von Lothringen und das Elsaß infolge des deutsch-französischen Krieges, das mit einer Niederlage Frankreichs endete, zum neugegründeten deutschen Nationalstaat. Nun war (Ost-)Lothringen sowie das Elsass Teil des deutschen Kaiserreiches. Der Reichsteil hieß "Reichsland Elsaß-Lothringen". 1918, nach der Niederlage des deutschen Kaiserreiches im Ersten Weltkrieg", kam Lothringen sowie das Elsass zurück zu Frankreich. Es dauerte nur 22 Jahre, ehe die beiden Gebiete von Truppen des NS-Reiches besetzt wurden. Beide Gebiete wurden einer CdZ (Chef der Zivilverwaltung) unterstellt, um die Gebiete zu späterem Zeitpunkt gänzlich zu annektieren. Dazu kam es nie.

Das (Ost-)Lothringen deutsch war, kann man heute noch sehen. Beispielsweise an Ortsnamen. So hieß Folschviller mal Folschweiler. Und Saint-Avold hieß früher Sankt Avold. Dagegen hört sich Sarreguemines alles andere als deutsch an. Der Ort hieß zu deutscher Zeit Saargemünd. Der deusche Begriff ist in den Medien hin und wieder präsent. Andere Ortsnamen wurden garnicht umbenannt (z.B Forbach oder Metz).

Aus (Ost-)Lothringen kamen und kommen so manch Fußballer, die auch in Deutschland präsent waren/sind. In der Bundesliga fallen mir derzeit Jonathan Jäger und Chadli Amri ein.

Jonathan Jäger wurde 1978 in Metz geboren. Mit dem Fußball begann er, laut transfermarkt.de, in der Kleinstadt Le Ban Saint-Martin. Danach kam er in die Jugend vom FC Metz. 1996 gab er in einem Erstligaspiel gegen Paris Saint-Germain auch sein Profidebüt. Paar Tage später kam er auch zu seinem ersten und bisher einzigen Europappokalspiel seiner Karriere; er wurde in einem UEFA-Pokalspiel gegen Sporting Lissabon eingewechselt. 1998 wurde er mit Metz Vizemeister. Im weiteren Verlauf hießen seine Stationen: CS Louhans-Cuiseaux, erneut Metz, AC Le Havre und schließlich 1. FC Saarbrücken. Er kam nach Saarbrücken, als diese noch Zweitklassig spielte. Trotz solider Leistungen von Jäger musste Saarbrücken den bitteren Gang in die Regionalliga antreten. Jäger blieb dem Verein treu und spielte auch in der Regionalliga. Dort wurde er Torschützenkönig. Trotzdem stieg Saarbrücken in die Oberliga ab (heute spielen sie 3. Liga). Jäger stieg trotzdem in die 2. Liga auf. Denn er wechselte zum damaligen Zweitligisten SC Freiburg, mit dem er 2009 in die Bundesliga aufstieg. In der Bundesliga kam er auf 37 Einsätze. Heute spielt er beim luxemburgischen Erstligisten F91 Düdelingen.

Unterhalb der Bundesliga spielt mit Aimen Demai ebenfalls ein Spieler aus Ost-Lothringen. Er wurde 1982 in Thionville (Diedenhofen) geboren. Mit dem Fußball begann er bei Uckange USAG, ehe er über den FC Woippy in der Jugend des FC Metz landete, in dessen Profikader er 2001 landete. 2004 wagte er den Sprung über die nahegelegene Grenze zu Deutschland und unterschrieb beim 1. FC Saabrücken. Dort wurde er auf Anhieb Stammspieler und Leistungsträger.

Im ersten Jahr konnte man die Klasse halten, im Jahr darauf hingegen stieg man in die Regionalliga ab. Daraufhin wechselte Demai zum 1. FC Kaiserslautern, der zuvor aus der Bundesliga abstieg. Dort wurde Demai ebenfalls Stammspieler. 2009 ging er zu Alemannia Aachen, wo er derzeit aktiv ist.

Demai spielte in Saarbrücken auch mit Chadli Amri, der aktuell formell dem 1. FC Kaiserslautern gehört, jedoch an Zweitligist FSV Frankfurt verliehen ist. In der zweiten Liga spielte in der Vergangenheit auch Samir Louadj aus Forbach. In der Saison 2004/05 machte er 3 Spiele in der Zweitklassigkeit für Eintracht Trier. Die drei Spiele in der zweiten Liga waren auch die bisher einzigen Spiele von Louadj im Profifußball. Er spielt heute beim luxemburgischen Erstligisten CS Grevenmacher.

In der 3. Liga spielt mit Smail Morabit auch ein gebürtiger Forbacher (französisch Forbachois). Er begann seine Karriere auch bei seinem Heimatverein US Forbach.

Forbach liegt direkt an der Grenze zu Deutschland. 2007 wechselte er über diese Grenze und unterschrieb beim Oberligisten SF Köllerbach. Dieser Wechsel sollte sich als der Schlüssel zum Profifußball erweisen. Denn ein Jahr später wurde er von Eintracht Braunschweig, der zuvor in die 3. Liga aufstieg, verpflichtet. In Braunschweig wurde der marokkanischstämmige Morabit Stammspieler und Leistungsträger. 2010 wollte er nach Sandhausen wechseln, um näher bei seiner Familie zu sein. Leider entschieden diese sich für einen anderen. So verließ Morabit vorläufig den Profifußball und ging zum luxemburgischen Erstligisten Fola Esch. Nach nur einer Woche löste er den Vertrag auf, weil die Bedinungen zu schlecht seien, und ging zurück nach Deutschland. Morabit unterschrieb wieder beim SF Köllerbach.

Nach nur einem Jahr ging er wieder in den Profifußball und unterschrieb bei Rot-Weiß Erfurt. Morabit wurde dort Stammspieler und Leistungsträger. Morabit erzielte bisher in 30 Partien sieben Tore.

Die Bilanz ist also garnicht schlecht. Jürgen Klopp und Borussia Dortmund wären gut beraten, den gebürtigen Forbacher zu holen.

Morabits Traumverein ist Borussia Dortmund.

Das war mein Blog über Fußballer aus Lothringen.