04.05.2011 um 18:17 Uhr
Der Absturz von Timo Hildebrand
Timo Hildebrand der ehemalige Nationaltorhüter ist momnetan nur dritter Torwart bei Sporting Lissabon.
Wie konnte es so weit kommen?
VFB Stuttgart
Timo Hildebrand galt als hoffnungsvollstes Torwarttalent in Deutschland.
Mit gerade einmal 20 Jahren debütierte er am 26.11.1999 für den VFB Stuttgart. Für die U- 21 Nationalmannschaft absolvierte er 18 Länderspiele.
Hildebrand verkörperte den neuen Torhüter. Ein mitspielender und fußballerisch sehr gut ausgebildeter Torwart. Durch seine offene Art und sein freundliches Auftreten bot er einen Kontrast zu den extrovertierten Torhütern wie Kahn, Lehmann und Rost. Schnell wurde er unter Felix Magath und den jungen Wilden zum Publikumsliebling.
Im Jahre 2003 wurde er als bester deutscher Nachwuchsfußballer mit dem Bambi-Publikumspreis ausgezeichnet. Der VFB war auch Dank Timo Hildebrand sehr erfolgreich und gewann im Jahre 2002 / 2003 unter Felix Magath die Vizemeisterschaft. Selbst einen Eintrag in die Geschichtsbücher gelang ihm 2004, als er saisonübergreifend 884 Bundesliga-Minuten ohne Gegentor blieb.
Die logische Folge war das Nationalmannschaftsdebüt am 28. April 2004. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Timo mit der Meisterschaft 2007 mit dem VFB. Mit sensationellen Paraden machte er die Meisterschaft erst möglich. Gänsehaut feeling entstand als nach dem Schlusspfiff die komplette Manschaft zu Timo in den Strafraum rannte, um ihm zu danken. Die Fans hatten die langen Vertragsverhandlungen vergessen und feierten ihren Publikumsliebling.
FC Valencia
Danach wollte sich Timo Hildebrand bei dem Spitzenclub Valencia durchsetzen. Die unnötig langen Verhandlungen mit dem VFB erzeugten einen ersten Imageschaden. Genauso seltsam war für die Fans des VFB, dass Timo seinen neuen Verein erst sehr spät nannte.
Torhüter wechseln generell selten den Verein, da ein Konkurrenzkampf während einer Saison häufig nicht entsteht. Aus diesem Grund war die Entscheidung nach Valencia zu wechseln sehr mutig. Santiago Cañizares genoß bei Valencia einen ähnlichen Ruf wie Olvier Kahn bei Bayern. Er absolvierte 305 Spiele für Valencia sowie 46 für die spanische Nationalmannschaft.
Timo Hildebrand hätte sich einen Verein suchen sollen, bei dem er die klare Nummer 1 ist. Dazu erwischte er eine sehr turbulente Zeit in Valencia.
Trotz allen Rückschlägen machte er auch gute Erfahrungen, gewann als Stammspieler den spanischen Pokal und machte gegen Barcelona das vielleicht beste Spiel seiner Karriere.
Die Nichtnominierung zur EM 2008 war für Timo Hildebrand ein großer Schock. Sie war zwar nachvollziebar, da Adler in exzellenter Verfassung war, trotzdem hätte Jogi Löw die Entscheidung, wer als Ersatztorhüter mitfährt früher bekannt geben sollen.
Im Sommer 2008 hatte sich angedeutet, dass Hildebrand keine Chance mehr bei Valencia hat. Der Wechsel im Sommer 2008 nach Hoffenheim scheiterte unter anderem an Hildebrands Berater.
TSG Hoffenheim
Nach der Trennung von seinen Berater fand der Wechsel in der Winterpause 2008 / 2009 doch noch statt. Hildebrand wechselte zum Herbstmeister. In der Rückrunde lief es für Hoffenheim nicht besonders gut, was mit dem 7. Platz endete. Hildebrand kam auch nicht richtig in Form. Er war häufig verletzt, wirkte übermotiviert und hatte seine Lockerheit aus früheren Tagen verloren.
Die Saison 2009 / 2010 verlief für Hoffenheim ebenfalls nicht sonderlich gut. Hildebrands Formkurve zeigte zwar nach oben, an seine Leistungen aus der Meistersaison kam er jedoch nicht mehr ran.
Er kritisierte in vielen Interviews seine Mitspieler und wirkte sehr unzufrieden.
Aus diesen Gründen wurde er von seinem einstigen Förderer Ralf Rangnik aussortiert.
Dies geschah zu einem sehr ungünstigenZeitpunkt. Der Torwartmarkt in Deutschland war zu. Die einzige Option für Hildebrand wäre St.Pauli gewesen. Im Nachinein wäre es die beste Möglichkeit gewesen. Aber zu einem Aufsteiger zu wechseln passte wohl damals nicht in Hildebrands ehrgeizige Karriereplanung.
Sporting Lissabon
Wie er am Montag in einem Kicker Interview bestätigte hatte er anschließend nur die Wahl zwischen der Arbeitslosigkeit und Lissabon.
In Lissabon wurde er in keinem einzigen Ligaspiel eingesetzt.
Zukunft?
Timo Hildebrand hat in einem ehrlichen Interview bestätigt, dass es sein größter Fehler war Stuttgart zu verlassen.
Mittlerweile ist er 32 Jahre alt. Zudem seit einem Jahr ohne Spielpraxis. Das gute Image von einst ist verflogen. Er gilt in der Branche als schwieriger Carakter. Nach zwei gescheiterten Auslandsaufenthalten möchte er unbedingt zurück in die Bundesliga.
Das Torwart Roulette dreht sich im Sommer, aber wird ein Platz für Hildebrand frei?
Hamburg hat sich für Drobny als Nummer 1 entschieden.
Stuttgart für Ulreich.
Hertha wahrscheinlich für Kraft
Bayern für Neuer
Schalke wird unter Rangnick auf keinen Fall Hildebrand verpflichten.
Falls Schalke Wiese verpflichtet, hätte er vielleicht eine Chance bei Bremen, weil Bremen nicht viel Geld für einen neuen Torwart ausgeben möchte. (Hildebrand ist ablösefrei). Aber Bremen favorisiert einen jungen Torwart.
Frankfurt wäre eine realistische Möglichkeit ( Frage ist ob in Liga 1 oder 2).
In Berlin wird er gehandelt, falls Kraft nicht kommt.
Man kann gespannt sein, ob Hildebrand nochmals eine Chance in der ersten Liga bekommt. An finanziellen Dingen wird es nicht scheitern. Falls es nicht klappt hat er die Wahl zwischen der zweiten Liga oder einem neuen Auslandabenteuer bzw. der Arbeitslosigkeit.
In seinem letzten Interview erwähnte Hildebrand, dass er die Möglichkeit hat seine Zukunft positiv zu gestalten. Die spannende Frage ist ob er diese Chance bekommt, und wenn ja ob er sie auch nutzt.
Wie konnte es so weit kommen?
Timo Hildebrand galt als hoffnungsvollstes Torwarttalent in Deutschland.
Mit gerade einmal 20 Jahren debütierte er am 26.11.1999 für den VFB Stuttgart. Für die U- 21 Nationalmannschaft absolvierte er 18 Länderspiele.
Hildebrand verkörperte den neuen Torhüter. Ein mitspielender und fußballerisch sehr gut ausgebildeter Torwart. Durch seine offene Art und sein freundliches Auftreten bot er einen Kontrast zu den extrovertierten Torhütern wie Kahn, Lehmann und Rost. Schnell wurde er unter Felix Magath und den jungen Wilden zum Publikumsliebling.
Im Jahre 2003 wurde er als bester deutscher Nachwuchsfußballer mit dem Bambi-Publikumspreis ausgezeichnet. Der VFB war auch Dank Timo Hildebrand sehr erfolgreich und gewann im Jahre 2002 / 2003 unter Felix Magath die Vizemeisterschaft. Selbst einen Eintrag in die Geschichtsbücher gelang ihm 2004, als er saisonübergreifend 884 Bundesliga-Minuten ohne Gegentor blieb.
Die logische Folge war das Nationalmannschaftsdebüt am 28. April 2004. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Timo mit der Meisterschaft 2007 mit dem VFB. Mit sensationellen Paraden machte er die Meisterschaft erst möglich. Gänsehaut feeling entstand als nach dem Schlusspfiff die komplette Manschaft zu Timo in den Strafraum rannte, um ihm zu danken. Die Fans hatten die langen Vertragsverhandlungen vergessen und feierten ihren Publikumsliebling.
Danach wollte sich Timo Hildebrand bei dem Spitzenclub Valencia durchsetzen. Die unnötig langen Verhandlungen mit dem VFB erzeugten einen ersten Imageschaden. Genauso seltsam war für die Fans des VFB, dass Timo seinen neuen Verein erst sehr spät nannte.
Torhüter wechseln generell selten den Verein, da ein Konkurrenzkampf während einer Saison häufig nicht entsteht. Aus diesem Grund war die Entscheidung nach Valencia zu wechseln sehr mutig. Santiago Cañizares genoß bei Valencia einen ähnlichen Ruf wie Olvier Kahn bei Bayern. Er absolvierte 305 Spiele für Valencia sowie 46 für die spanische Nationalmannschaft.
Timo Hildebrand hätte sich einen Verein suchen sollen, bei dem er die klare Nummer 1 ist. Dazu erwischte er eine sehr turbulente Zeit in Valencia.
Trotz allen Rückschlägen machte er auch gute Erfahrungen, gewann als Stammspieler den spanischen Pokal und machte gegen Barcelona das vielleicht beste Spiel seiner Karriere.
Die Nichtnominierung zur EM 2008 war für Timo Hildebrand ein großer Schock. Sie war zwar nachvollziebar, da Adler in exzellenter Verfassung war, trotzdem hätte Jogi Löw die Entscheidung, wer als Ersatztorhüter mitfährt früher bekannt geben sollen.
Im Sommer 2008 hatte sich angedeutet, dass Hildebrand keine Chance mehr bei Valencia hat. Der Wechsel im Sommer 2008 nach Hoffenheim scheiterte unter anderem an Hildebrands Berater.
Nach der Trennung von seinen Berater fand der Wechsel in der Winterpause 2008 / 2009 doch noch statt. Hildebrand wechselte zum Herbstmeister. In der Rückrunde lief es für Hoffenheim nicht besonders gut, was mit dem 7. Platz endete. Hildebrand kam auch nicht richtig in Form. Er war häufig verletzt, wirkte übermotiviert und hatte seine Lockerheit aus früheren Tagen verloren.
Die Saison 2009 / 2010 verlief für Hoffenheim ebenfalls nicht sonderlich gut. Hildebrands Formkurve zeigte zwar nach oben, an seine Leistungen aus der Meistersaison kam er jedoch nicht mehr ran.
Er kritisierte in vielen Interviews seine Mitspieler und wirkte sehr unzufrieden.
Aus diesen Gründen wurde er von seinem einstigen Förderer Ralf Rangnik aussortiert.
Dies geschah zu einem sehr ungünstigenZeitpunkt. Der Torwartmarkt in Deutschland war zu. Die einzige Option für Hildebrand wäre St.Pauli gewesen. Im Nachinein wäre es die beste Möglichkeit gewesen. Aber zu einem Aufsteiger zu wechseln passte wohl damals nicht in Hildebrands ehrgeizige Karriereplanung.
Wie er am Montag in einem Kicker Interview bestätigte hatte er anschließend nur die Wahl zwischen der Arbeitslosigkeit und Lissabon.
In Lissabon wurde er in keinem einzigen Ligaspiel eingesetzt.
Timo Hildebrand hat in einem ehrlichen Interview bestätigt, dass es sein größter Fehler war Stuttgart zu verlassen.
Mittlerweile ist er 32 Jahre alt. Zudem seit einem Jahr ohne Spielpraxis. Das gute Image von einst ist verflogen. Er gilt in der Branche als schwieriger Carakter. Nach zwei gescheiterten Auslandsaufenthalten möchte er unbedingt zurück in die Bundesliga.
Das Torwart Roulette dreht sich im Sommer, aber wird ein Platz für Hildebrand frei?
Hamburg hat sich für Drobny als Nummer 1 entschieden.
Stuttgart für Ulreich.
Hertha wahrscheinlich für Kraft
Bayern für Neuer
Schalke wird unter Rangnick auf keinen Fall Hildebrand verpflichten.
Falls Schalke Wiese verpflichtet, hätte er vielleicht eine Chance bei Bremen, weil Bremen nicht viel Geld für einen neuen Torwart ausgeben möchte. (Hildebrand ist ablösefrei). Aber Bremen favorisiert einen jungen Torwart.
Frankfurt wäre eine realistische Möglichkeit ( Frage ist ob in Liga 1 oder 2).
In Berlin wird er gehandelt, falls Kraft nicht kommt.
Man kann gespannt sein, ob Hildebrand nochmals eine Chance in der ersten Liga bekommt. An finanziellen Dingen wird es nicht scheitern. Falls es nicht klappt hat er die Wahl zwischen der zweiten Liga oder einem neuen Auslandabenteuer bzw. der Arbeitslosigkeit.
In seinem letzten Interview erwähnte Hildebrand, dass er die Möglichkeit hat seine Zukunft positiv zu gestalten. Die spannende Frage ist ob er diese Chance bekommt, und wenn ja ob er sie auch nutzt.
Aufrufe: 16281 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 19 | Erstellt:04.05.2011
ø 7.2
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
05.05.2011 | 12:21 Uhr
0
siff :
konnte ich damals überhaupt nicht nachvollziehn wieso er von stuttgart zu valencia ging... gut dass er das nun auch eingesehen hat.hatte mich gefreut als er in hoffenheim zu sehn war, aber der gleiche war er da nicht mehr. vom typ her ganz anders, die leistungen ja auch nicht mehr so gut. 2. liga bei nem aufstiegskandidat wär ne möglichkeit, aber dafür ist er sich warhscheinlich immer noch zu schade.
4
05.05.2011 | 13:12 Uhr
-1
Jungy33 :
Also ich für meinen teil, trauer ihm nicht wirklich nach, für mich hat er eine gute saison gespielt und sonst normale durchschnitt saisons. In meinen Augen, völlig überschätzter Torhüter. Falls er zurück kehrt wünsch ich ihm trotzdem alles gute.
3
05.05.2011 | 13:28 Uhr
0
Voegi :
schon irgendwie tragisch.aber da zeigt sich eben, dass sportliche qualität allein nicht genügt, um eine große karriere zu machen. man muss eben auch die richtigen entscheidungen treffen.
hildebrand sollte m.e. alles daran legen, in die bundesliga zurückzukehren. ganz egal zu welchem verein er dann auch geht. vielleicht sollte er sogar den weg in die 2. liag antreten und sich darüber in die 1. liag zurückarbeiten.
3
05.05.2011 | 13:42 Uhr
-2
Werde ihn nie vergessen.
Mein erster Lieblingssportler und einer meiner Helden, er wird es auch immer bleiben.
Danke für Alles, Timo.
5
05.05.2011 | 14:05 Uhr
0
Sahniger Blog, aber für die Rechtschreibfehler 4 Punkte Abzug...
2
05.05.2011 | 14:10 Uhr
-6
6
05.05.2011 | 15:07 Uhr
-4
BoxingStar : überschätzt
Hildebrand war doch auch viele Jahre lang eher eine Schwäche beim VFB. So viele gute Saisons hatte der letztlich gar nicht.Außerdem ist er eines der größten Arschlöcher, dass ich kennengelernt habe im Fußball.
Ein total hinterfotziger Typ.
6
05.05.2011 | 15:38 Uhr
-2
Er hatte die Aussicht auf regelmäßige CL-Teilnahmen und eine stärkere Liga mit größeren Gegnern. Klar lässt er sich die Chance nicht entgehen als ambitionierter guter Torwart vor dem Höhepunkt seiner Karriere.
Das das schief geht, da kann er im Endeffekt auch nichts für. Sein größtes Problem weshalb er eben kein Toptorhüter wurde war aber die fehlende Konstanz und das kann sich ein Verein wie Valencia eben nicht leisten. Zwar zeigte er gegen Barcelona (und auch in Anderen Spielen) weltklasse Leistungen, in den Spielen dannach war er dann aber leider wieder Kreisklasse...
Hätte er konstant so gehalten wie an seinen guten Tagen wäre er jetzt wohl noch vor Neuer unumstrittene Nummer 1 in der Nationalelf und Torwart bei einem europäischen Spitzenclub...
3
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Er hat eine neue Chance verdient und ich bin mir sicher, dass er gute Leistungen bringen wird.