NFL

Bär schlägt Falke!

Beim Draft gab es wieder einmal jede Menge Drama - Laremy Tunsil stand im Mittelpunkt
© getty
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NFC North

Chicago Bears
Erster Pick: Leonard Floyd, OLB, Georgia (No.9)
Zweiter Pick: Cody Whitehair, OG, Kansas State (No.56)

Kurz zusammengefasst: Ein Risiko in der ersten Runde und jede Menge massiver Value dahinter: Floyd wird erst zeigen müssen, dass er in der NFL mehr als ein reiner Pass-Rusher sein kann. Whitehair ist in der O-Line variabel einsetzbar und eine sofortige Verstärkung, DE Jonathan Bullard (3. Runde) und ILB Nick Kwiatkoski (4. Runde) sind tolle Fits für die Bears und werden ebenfalls schnell helfen. Dazu gab's massive Sleeper am Ende: DB DeAndre Houston-Carson kann um den Starting-Spot kämpfen, Receiver Daniel Braverman (7.) ist eine absolute Slot-Maschine mit mitunter sensationellem Tape.
SPOX-Note: 1-

Detroit Lions
Erster Pick: Taylor Decker, OT, Ohio State (No.16)
Zweiter Pick: A'Shawn Robinson, DT, Alabama (No.46)

Der First-Round-Hype um Robinson war fragwürdig, Pad-Level, Probleme mit Double Teams, mangelnde Explosivität und schlechte Pass-Rush-Produktivität sprechen eine andere Sprache. Decker hat noch Probleme in Pass-Protection. Safety Miles Killebrew (4. Runde) kann ein Hard-Hitting-Safety über die Mitte werden, Guard Joe Dahl (5. Runde) ein solider Starter. Insgesamt viele Fragezeichen und wenige Spieler, die sofort ins Auge springen.
SPOX-Note: 3

Green Bay Packers
Erster Pick: Kenny Clark, DT, UCLA (No.27)
Zweiter Pick: Jason Spriggs, T, Indiana (No.48)

Die Packers gingen mit wenigen Needs in den Draft - der größte war wohl die ILB-Position, um Clay Matthews wieder nach außen zu schieben. Der einzige ILB den die Packers zogen war Stanfords Blake Martinez in der vierten Runde, zusätzlich verstärkt OLB Kyler Fackrell das Linebacker-Corps. Clark ist ein guter Run-Defender und hilft, den Abgang von B.J. Raji aufzufangen. Pass-Rush-Produktivität sollte man in der NFL aber vorerst nicht erwarten. Spriggs ist ein guter Pick, der in der O-Line für dringend benötigte Kadertiefe sorgt. Ein Player to Watch: Stanford-Tackle Kyle Murphy (6. Runde). Insgesamt ein Draft für die Zukunft, weniger für sofortige Hilfe.
SPOX-Note: 2-

Minnesota Vikings

Erster Pick: Laquon Treadwell, WR, Ole Miss (No.23)
Zweiter Pick: Mackensie Alexander, CB, Clemson (No.54)

Treadwell ist genau der Receiver, der den Vikings gefehlt hat und der große, physische Wideout wird eine wichtige, verlässliche Waffe für Teddy Bridgewater sein. Alexander in der 2. Runde ist ein Steal, in Mike Zimmers Defense dürfte einer der besten Man-Press-Corners der Klasse glänzen. Kentrell Brothers (5. Runde) verstärkt ein schon gut besetztes LB-Corps, ob Tackle Willie Beavers (4. Runde) in der NFL bestehen kann, bleibt abzuwarten. Aus deutscher Sicht die spannendste Frage: Schafft Moritz Böhringer den Sprung in den finalen Kader? Dann hätten die Vikes auf Sicht neben Treadwell einen zweiten großen Receiver für ihr Arsenal.
SPOX-Note: 1-

NFC South

Atlanta Falcons

Erster Pick: Keanu Neal, SS, Florida (No.17)
Zweiter Pick: Deion Jones, OLB, LSU (No.52)

Wenig, das hier gefällt. Neal mit 17 Overall? Mutmaßlich der größte Reach der ersten Runde, hier wäre eine D-Line-Verstärkung oder ein Downtrade wohl die bessere Option gewesen. Neal ist ein Hitter auf Strong Safety, hat aber enorme Schwierigkeiten in Coverage. Jones bringt zumindest Explosivität mit, doch der Pass-Rush, eine große Baustelle, wurde nahezu überhaupt nicht adressiert. Tight End Austin Hooper (3. Runde) ist der nächste Versuch, endlich einen verlässlichen Nachfolger für Tony Gonzalez zu finden.
SPOX-Note: 4-

Carolina Panthers
Erster Pick: Vernon Butler, DT, Louisiana Tech (No.30)
Zweiter Pick: James Bradberry, CB, Samford (No.62)

Carolina eröffnete seinen Draft mit einem Panthers-Standard-Pick: Ein Defensive Tackle. Butler ist ein toller Spieler mit jeder Menge Upside, der trotz Kawann Short und Star Lotulelei früh in die Rotation rücken dürfte. Danach gab es dann den Defensive-Back-Run, womöglich in Reaktion auf den Abgang von Josh Norman: James Bradberry, Daryl Worley und Zack Sanchez kamen nacheinander. Bradberry hat die Physis und die Press-Cover-Fähigkeiten, Worley die Geschwindigkeit. Dabei ignorierte Carolina - wieder einmal - die Offensive Line allerdings komplett.
SPOX-Note: 3

New Orleans Saints
Erster Pick: Sheldon Rankins, DT, Louisville (No.12)
Zweiter Pick: Michael Thomas, WR, Ohio State (No.47)

Pass-Rusher waren der offensichtliche Need, die Saints holten sich keinen einzigen. Rankins ist ein solider Pick für die Defensive Line, wo ebenfalls Not am Mann war, und sollte Druck über die Mitte bereiten. Safety Vonn Bell (2. Runde) könnte Jairus Byrd beerben. Im Umkehrschluss ist es auch eine Position, welche New Orleans eigentlich schon besetzt hatte. Der vielleicht beste Pick eines aus Saints-Sicht nur fünf Picks umfassenden Drafts könnte Thomas sein, ein Red-Zone-Target und guter Route Runner, der Marques Colston beerben kann. Probleme auf Guard und im Pass-Rush bleiben bestehen.
SPOX-Note: 3+

Tampa Bay Buccaneers
Erster Pick: Vernon Hargreaves, CB, Florida (No.11)
Zweiter Pick: Noah Spence, DE, Eastern Kentucky (No.39)

Hargreaves und Spence könnten sich auf ihren jeweiligen Positionen als Top-3-Spieler dieser Klasse entpuppen - und erfüllen die beiden dringendsten Needs der Bucs. Das große Fragezeichen ist Kicker Roberto Aguayo, für den Tampa auch noch in die zweite Runde zurück traden musste. Allein dieser Pick sorgt für Punktabzug und abgesehen von Hargreaves sowie Spence fehlen, Stand heute, die großen Upside-Spieler in den späten Runden.

SPOX-Note: 2-

Alle Draft-Picks im Überblick