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Revivals, Feierbiest & Cowboys-Drama

Von Adrian Franke
Wie können sich Eli Manning, Johnny Manziel und Robert Griffin III in der Preseason präsentieren?
© getty
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Was wird aus Trent Richardson?

Nach seinem spektakulären Wechsel von Cleveland zu den Colts kurz nach Beginn der Vorsaison enttäuschte Trent Richardson über weite Strecken. In 14 Spielen erlief er bei 157 Versuchen schwache 458 Yards - ein Schnitt von 2,9 Yards sowie insgesamt drei Touchdowns. Doch in dieser Saison soll alles anders werden, immerhin kostete er die Colts den diesjährigen Erstrunden-Draftpick.

"Wir haben unseren Erstrunden-Pick mit Trent Richardson im September erhalten", stellte Geschäftsführer Ryan Grigson bereits vor dem Draft klar und betonte, er würde den gleichen Trade wieder machen.

Doch es ist nicht nur der hohe Preis, die Colts brauchen dieses Jahr schlicht mehr von Richardson: Donald Brown, der mit spektakulären Plays 5,3 Yards pro Versuch verzeichnete und Richardson verdrängte, ging nach San Diego, während Vick Ballard die komplette Saison aufgrund eines Achillessehnenrisses verpassen wird. Damit ist Richardsons einziger echter Konkurrent wohl Ahmad Bradshaw.

Somit ist es eine goldene Gelegenheit, gleichzeitig aber auch schon fast ein Make-or-Break-Jahr für den 23-Jährigen. Er hatte jetzt genügend Zeit, sich im Playbook der Colts zurecht zu finden und profitiert von der passintensiven Offense um Quarterback Andrew Luck, die automatisch den Fokus des gegnerischen Teams auf sich zieht.

"Wenn man nicht genau weiß, wie der Plan B lautet, ist man nur auf Plan A fokussiert. Dann verliert man viel von seinem Instinkt", erklärte Richardson seine enttäuschende Vorsaison: "Ich denke nicht, dass ich meinen Instinkt generell verloren habe, aber ich war so darauf konzentriert zu lernen und dementsprechend zu spielen." Jetzt soll alles besser werden, wie Head Coach Chuck Pagano betonte: "Trent arbeitet wie ein Verrückter. Wir erwarten große Dinge von ihm, so wie von jedem anderen auch wenn wir den Super Bowl gewinnen wollen."

Funktioniert die Panthers-Offense?

Noch nie hat ein Team den Division-Titel in der NFC South verteidigt. Dass die Carolina Panthers diese Serie in der kommenden Saison erstmals durchbrechen, erscheint aktuell schwer vorstellbar.

Zwar ist die Defense um Greg Hardy, Star Lotulelei, Chase Blackburn und Luke Kuechly trotz des Abgangs von Cornerback Captain Munnerlyn nach wie vor absolute Eliteklasse und wird das Team erneut mittragen müssen, aber kein Team hat auch nur annähernd so viele Fragezeichen in der Offense wie die Panthers.

Tackle Jordan Gross, Guard Travelle Wharton und Center Jeff Byers reißen durch ihre Abgänge ein großes Loch in die O-Line. Guard Amini Silatolu kommt zudem erst von einem Kreuzbandriss zurück und Tackle Byron Bell hinterließ in der Vorsaison einen ganz schwachen Eindruck. Doch damit nicht genug: Carolina verlor gleich vier (!) Receiver, Steve Smith, Brandon LaFell, Ted Ginn und Domenik Hixon gingen in der Off-Season.

Sie wurden mit Jason Avant, Jerricho Cotchery, Tiquan Underwood und Draft-Pick Kelvin Benjamin ersetzt - kein furchteinflößendes Receiver-Corps. Cam Netwon dürfte damit aktuell einer der frustriertesten Stamm-Quarterbacks der Liga sein und hat dazu noch eigene Probleme: Newton musste sich einer Knöchel-OP unterziehen und konnte bis in den August nicht voll trainieren.

Was wird aus Eli?

Giants-Quarterback Eli Manning erlebte in der Vorsaison ein Katastrophenjahr. Seine Completion Percentage von 57,5 Prozent war bereits unterer Durchschnitt und in den Regionen von Terrelle Pryor (57,4 Prozent) und Geno Smith (55,8 Prozent). Außerdem leistete er sich 27 Interceptions - mit Abstand Ligahöchstwert.

Natürlich spielten verschiedene Faktoren mit hinein. Die Giants schafften es über die komplette Saison nicht, ein vernünftiges Running Game aufzuziehen, während der mittlerweile nach Indianapolis abgewanderte Hakeem Nicks eine durchwachsene Saison erlebte und komplett ohne Touchdown blieb. Zudem ließ die O-Line 40 Sacks zu, Manning hatte viel zu oft kaum Zeit in der Pocket.

Im Draft wurden in den ersten beiden Runden mit Receiver Odell Beckham sowie Center Weston Richburg zwar zwei wichtige Baustellen bearbeitet, dennoch aber bleibt die O-Line ein Problem: Chris Snee hat Ende Juli sein Karriereende bekannt gegeben. "Es wird hart, ihn zu ersetzen", weiß auch Guard Brandon Mosley, der Snee wohl ersetzen wird: "Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz."

Damit fehlt einer größtenteils jungen Einheit ein wichtiger Leader, der das Team in schwierigen Situationen anführen kann. In Snees Fußstapfen könnte Off-Season-Neuzugang Geoff Schwartz, eine der wichtigsten Free-Agency-Verpflichtungen für die Giants, treten. "Ich denke, man muss sich den Respekt seiner Mitspieler verdienen", stellte der Guard allerdings klar.

Außerdem brach sich Left Tackle Will Beatty kurz vor Saisonende das Bein, er kämpft sich noch zurück. Justin Pugh muss womöglich einspringen, wobei er schon als Right Tackle gelinde gesagt überfordert schien.

Aktuell fehlt noch das Vertrauen in die O-Line der Giants, sie wird eine der vielen spannenden Geschichten schon in der Preseason sein. Hält die Line, hinter der erneut ein wackliges Backfield aufgeboten wird, wieder nicht, wird auch Manning eine weitere schwarze Saison und die Giants erneut keine Playoffs erleben.

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