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Dirks Dagger hält Playoff-Traum am Leben

Von Thore Beckmann
Dirk Nowitzki traf den vorentscheidenden Wurf für die Mavericks
© getty

Der Playoff-Traum der Mavericks lebt weiter! Angeführt von Dirk Nowitzki und Harrison Barnes gelang den Dallas Mavericks ein beeindruckender Comeback-Sieg mit 112:107 gegen die Washington Wizards. Nowitzki traf dabei den entscheidenden Wurf.

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Nach zuletzt zwei Niederlagen standen die Mavs unter Druck, konnten mit dem Sieg jedoch wieder bis auf drei Siege an die Nuggets und Platz acht heranrücken. Nowitzki kam nur schwer in die Partie, wurde jedoch zum entscheidenden Faktor im vierten Viertel. Mit insgesamt 20 Punkten bei 7/15 aus dem Feld und dem vorentscheidenden Dreier 90 Sekunden vor Spielende war Dirk am Ende zweitbester Scorer der Mavericks.

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Bester Schütze war Harrison Barnes mit 22 Punkten und 9 Rebounds. Der Ex-Warrior hielt das Team von Rick Carlisle vor allem im dritten Viertel mit 13 Punkten am Leben und sorgte unter anderem dafür, dass Markieff Morris einen rabenschwarzen Tag erlebte.

Die zuletzt ungemein starken Wizards wurden einmal mehr von ihrem exzellenten Guard-Duo aus Bradley Beal und John Wall angeführt. Beal scorte 24 Punkte, jedoch lediglich 7 in der zweiten Halbzeit und konnte vor allem im Schlussabschnitt nicht mit den Shootern der Mavs mithalten. Wall drehte hingegen zum Ende noch einmal auf und sorgte mit einem späten Dreier für Spannung in den Schlusssekunden. Der Point Guard beendete die Partie als Topscorer mit 26 Punkten und 11 Assists.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die erwartete Starting Five bei den Wizards: Wall und Beal bildeten den Backcourt. Im Frontcourt liefen Porter, Gortat und Markieff Morris auf. Rick Carlisle musste auf Wes Matthews (Wade) verzichten. Für ihn startete Dorian Finney-Smith, der mit Seth Curry, Ferrell, Nowitzki und Barnes die Starting Five bildete.

1. Viertel: Trotz erheblichen Problemen am defensiven Glas konnten die Mavericks zunächst einigermaßen mithalten. Ferrell wurde nach zwei schnellen Fouls früh durch J.J. Barea ersetzt, der jedoch einen guten Eindruck machte. Mitte des Viertels feierte Nerlens Noel sein Comeback, musste jedoch direkt vier Punkte von Gortat schlucken - 21:13 Wizards. Die Mavs blieben dran! Die Bench-Unit kam und lief heiß: Die ersten sechs Würfe von Devin Harris, Barea, Noel und Nicolas Brussino saßen alle. Auf einen sehenswerten Crossover mit Layup von Wall antwortete Dirk mit einem Dreier aus der Ecke zum Ende des ersten Viertels. 39:32.

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2. Viertel: Beal und Wall saßen, also übernahm Bojan Bogdanovic das Scoring. Mit einem ganz tiefen Dreier erzielte er seine Punkte 10 bis 12 ohne Fehlwurf und stellte auf 46:38. Die Mavs verteilten die Last auf viele Schultern und warfen kontinuierlich über 50 Prozent im zweiten Viertel. Auf der anderen Seite legte Wall sehenswert für Morris zum Alley Oop auf! Dann aber die Schrecksekunde: Wall kam nach Layup im Fastbreak unglücklich auf und blieb lange liegen - vollkommene Stille in der US Airways Arena. 57:53.

3. Viertel: Aufatmen in Washington: John Wall startete auch in der zweiten Halbzeit für die Wizards. Barnes kam nach kaltem Start immer besser in Fahrt und attackierte Porter ein ums andere Mal. Auf der anderen Seite hatte Porter jedoch kein Problem selber im Matchup gegen einen der kleinen Guards zu scoren. Nach Defensivrebound zeigten sich die Wizards jetzt deutlich aggressiver in Transition - Porter und Jennings netzten schnell hintereinander aus der Ecke. Barnes antwortete mit eigenem Dreier aus der Ecke zum 80:73 nach drei Vierteln.

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4. Viertel: Dallas on fire zu Beginn des vierten Viertels! Curry und Nowitzki netzten von Downtown zum schnellen 82:81. Die Mavs blieben heiß und konnten jetzt deutlich häufiger das Mismatch für Dirk freispielen. Der Diggler und Curry sorgten beim 87:89 für die erste Führung im zweiten Durchgang. Nicolas Brussino wurde zum unerwarteten Faktor und swishte zwei tiefe Dreier und brachte die Mavericks mit 10 Punkten in Front. Bei den Wizards lief jetzt gar nichts mehr. Wall wollte es noch einmal wissen und attackierte energischer den Korb. Nowitzki antwortete mit 90 verbleibenden Sekunden per Dreier zum 104:95 - Dagger! Oder doch nicht? Die Wizards konnten durch schlechte Freiwürfe der Mavs und einen Dreier von Wall nochmal auf 107:109 rankommen. Curry wurde gefoult, verwarf jedoch den Ersten. Mit 5.7 Sekunden auf der Uhr foulte Ferrell anschließend, doch durch Walls Fehlwurf an der Linie war das Spiel entschieden. 107:112.

Wizards vs Mavericks im BOXSCORE

Der Star des Spiels: Harrison Barnes. Im vierten Viertel waren es zwar vor allem Brussino und Nowitzki, die das Spiel für Dallas entschieden, Barnes brachte die Mavs aber überhaupt erst in Schlagdistanz. Seine 13 Punkte im dritten Viertel hielten die Mavericks im Spiel. Er hatte weder mit Morris noch mit Porter wirkliche Probleme und scorte effiziente 22 Punkte bei 10/16 FG. Griff sich zudem noch 9 Defensivrebounds.

Der Flop des Spiels: Markieff Morris. Traf in 31 Minuten lediglich 2 seiner 6 Würfe für 5 Punkte. Hatte gegen Barnes und Brussino erhebliche Probleme, leistete sich noch zwei Turnover und foulte in der Schlussminute aus.

Das fiel auf:

  • Mit Finney-Smith wurde das Feld deutlich kleiner für das gesamte Dallas-Team. Die 41 Prozent von der Dreierlinie von Wesley Matthews fehlten den Mavs im Spacing. Carlisle setzte im Schlussabschnitt deswegen auf Brussino für Finney-Smith, behob damit das anfängliche Problem und wechselte den Spieler ein, der mit seinen insgesamt 11 Punkten entscheidenden Anteil am Run im vierten Viertel hatte.
  • Die Wizards gingen sowohl gegen Barea als auch gegen Ferrell kontinuierlich unter dem Pick in der Defensive und wollten so lange Dreier aus dem Dribbling erzwingen. Barea ging daraufhin immer in ein zweites folgendes Pick-and-Roll und schaffte so dennoch den Weg in die Zone. Ferrell blieb lange blass und wurde erst zum Faktor, als er zwei Dreier netzen konnte und dadurch auch seine Motivation in der Defense steigerte.
  • Die Mavs hatten mit den Größenvorteilen der Wizards auf den Guard-Positionen durchaus Probleme. Beal und Wall wurden gegen die unterdurchschnittlich großen Barea, Ferrell und Curry in der ersten Halbzeit deutlich zu selten in Bedrängnis gebracht. Wall zwang man durch die passive Defensive jedoch zum Jumper, wo der bis zur verrückten Schlussphase durchaus Probleme hatte.
  • Die Chemie zwischen J.J. Barea und Nerlens Noel scheint direkt zu stimmen. Der Puerto Ricaner hatte kein Problem die Umstellung zwischen dem Pick-and-Pop mit Nowitzki und dem Pick-and-Roll mit Noel zu bewältigen. Nach 9 Minuten konnte Barea bereits 8 Assists verzeichnen und letztendlich standen 13 zu Buche.
  • Carlisle ließ im Schlussabschnitt häufig einen Doppelscreen aus Barnes und Nowitzki für einen der Guards laufen. Das brachte die Defensive der Wizards erstmals wirklich in Bedrängnis. Nowitzki fand sich daraufhin häufiger im Mismatch gegen kleinere Gegenspieler und kam im vierten Viertel ins Rollen. Aus diesem Set wurden auch viele wichtige Treffer Brussinos durch gutes Ballmovement eingeleitet. Stark vom Coach!

Der Spielplan im Überblick

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