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Was ist das für 1 alter Mann?

DeMarcus Cousins (r.) hört in seiner Freizeit eher selten die Beatles
© spox
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Richtigstellung der Woche: A propos alter Mann - die Präsidentschaftswahl in den USA beschäftigt natürlich auch weiterhin die NBA-Welt. Stichwort "locker room talk": LeBron etwa stellte klar, dass "locker room talk" für ihn "nicht das ist, was dieser Typ sagt." Diese Meinung können wir ebenso wie alle anderen Menschen mit einem funktionierenden Hirn nur unterstützen.

A propos Unterstützung: Neu-Mav Andrew Bogut ist bekanntlich Australier und damit in den USA nicht wahlberechtigt, das hielt ihn jedoch nicht davon ab, in dieser Woche seinen Unmut über beide Kandidaten kundzutun. "Beide geben keinen Dreck auf den gewöhnlichen Bürger. Beide sind voll mit Scheiße. Ich beneide euch nicht, weil ich nicht wählen darf."

Ein Reporter der Dallas Morning News postete seine Story über Boguts Aussagen vor wenigen Tagen mit dem Teaser, Bogut habe Trump und Clinton als "shit-ass" bezeichnet. Das wollte der Boomer aber nicht auf sich sitzen lassen, nur weil jemand seinen australischen Akzent nicht richtig versteht. "Nein, habe ich nicht. Ich habe Scheißhaus gesagt", antwortete Bogut per Twitter - hätten wir das wenigstens auch geklärt.

Gregg Popovich der Woche: Warum liebt alle Welt Coach Pop? Es gibt nicht nur einen Grund, aber bei seinen Sprüchen liegt man sicher nicht falsch. Popovich ist - wenn er will - witzig, furztrocken und dann auch noch überragend ehrlich. Wie zum Beispiel bei seinen Gesprächen mit Boban Marjanovic.

Bei den Spurs konnte Big Boban in seiner ersten NBA-Saison als Bankspieler so sehr überzeugen, dass Detroits Stan Van Gundy ihn im Sommer mit 21 Millionen Dollar lockte. Marjanovic wollte aber eigentlich bei dem Team bleiben, das ihm überhaupt erst eine Chance in der NBA verschafft hatte. Die Spurs konnten finanziell jedoch nicht mithalten.

Also setzte sich Pop mit dem gigantischen Serben hin: "Ich musste ernsthaft Arbeit dafür investieren, damit er verstand, dass zwischen 21 Millionen und 3 Millionen ein Unterschied besteht", blickte Popovich unlängst zurück, bevor San Antonio in der Preseason gegen Detroit ranmusste. "Ich sagte ihm: 'Setz' deinen Arsch in Bewegung! Hau ab. Das Angebot kannst du nicht ausschlagen.' Ihm ist das wirklich schwer gefallen."

Marjanovic kann man wirklich nur beneiden. Wir hätten auch gerne mal eine Mathe-Lektion mit Coach Pop. Zur Not auch für nur 3 Millionen.

Gregg Popovich der Woche, Teil 2: Warum liebt alle Welt Coach Pop? Okay, den Humor-Part haben wir abgefrühstückt. Aber die beste Pop-Story in dieser Woche war eine, die nichts mit Humor zu tun hatte, sondern mit Toleranz - und Menschlichkeit. Zu finden war sie in der sehr lesenswerten ESPN-Story von Kevin Arnovitz über Bill Kennedy, den ersten offen homosexuellen Schiedsrichter in der NBA.

Einige werden sich erinnern: Im vergangenen Dezember wurde Rajon Rondo suspendiert, nachdem er Kennedy während eines Spiels aufs Übelste für dessen sexuelle Orientierung beleidigt hatte. In NBA-Kreisen galt seine Homosexualität als offenes Geheimnis, durch diese hässliche Aktion sah er sich jedoch gezwungen, sie nach zwei Jahrzehnten in der Liga offiziell zu machen.

In der Arnovitz-Geschichte wird beschrieben, wie Kennedy sein erstes Spiel nach diesem erzwungenen Coming-Out erlebte. Die Spurs empfingen die Jazz - und erstmals in seiner Laufbahn hatte Kennedy Angst, den Court zu betreten. Sein Statement war erst rund acht Stunden alt und er wusste nicht, wie Spieler und Fans reagieren würden.

Als das Licht für die Begrüßung der Spieler verdunkelt wurde, näherte sich auf einmal Popovich dem nervösen Schiedsrichter. Er mache dies in der Dunkelheit, damit keiner eine Szene draus machen könne, erklärte Pop und sagte dann: "Du hast mehr Mut, mehr Eier als jeder, den ich kenne. Du hast mehr Courage als jeder, den ich kenne. Jetzt geh' da raus und tritt ihnen in den Hintern."

Danach habe Pop das ganze Spiel über kein Wort mehr zu ihm gesagt, so Kennedy. Wir sagen: Pop for President. Damit könnte sich vielleicht sogar Andrew Bogut anfreunden.

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