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So sehen Titelanwärter aus

Leichtes Spiel: LeBron (M.) geht locker zum Korb, die Clippers-Defense ist chancenlos
© getty

Die Cleveland Cavaliers (47-18) haben ihr Auswärtsspiel bei den Los Angeles Clippers (42-23) mit 114:90 gewonnen (BOXSCORE) und dabei eine ihrer besten Saisonleistungen gezeigt. Angeführt von Lebron James hatte das Team nur in der Anfangsphase Probleme, zeigte dann aber eine hervorragende Teamleistung.

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Vor den Augen von NBA-Commissioner Adam Silver starteten die Cas etwas lethargisch in das zur Mittagszeit angesetzte Spiel und lagen schnell mit 10 Punkten zurück. Angeführt von einer stark aufspielenden Bank legten die Gäste in der ersten Halbzeit einen 30:6-Run hin und führten zur Pause bereits komfortabel mit 58:41.

Auch nach der Pause hielt man dann Chris Paul (17 Punkte, 10 Assists) und seine Starting Five in Schach, ein Dreierregen (insgesamt 18/37 von Downtown) besorgte dann schon vor dem Schlussviertel eine Führung von über 20 Punkten und die Entscheidung.

Neben James, der mit 27 Punkten Topscorer der Gäste war, überzeugten auch Kyrie Ivring (17 Punkte, 5 Assists), sowie die Schützen J.R. Smith und Channing Frye, die jeweils fünf Dreier trafen. Bester Werfer der Clippers war J.J. Redick mit 19 Punkten.

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Die Reaktionen:

LeBron James (Cavaliers): "Wir haben länger gebraucht als gedacht, um ins Spiel zu bringen. Aber nach dem ersten Viertel war die defensive Intensität da und offensiv haben wir den Ball gut bewegt. Ich konnte das Schlussviertel zuschauen, das war gut für mich und gut für das Team."

... über die Form des Teams: "Auf diesem Road Trip wollten wir sehen, wo wir stehen und wo wir noch hinmüssen. Bisher läuft es gut, wir haben von drei Spielen keins verloren. Morgen müssen wir in Utah den Schlusspunkt setzen, aber insgesamt spielen wir gerade richtig guten Basketball."

Tyronn Lue (Coach Cavaliers): "Als Channing auf den Court kam und die Dreier gemacht hat, war das wohl ansteckend. LeBron hat früh das Tempo vorgegeben, er hat die Rebounds geholt und gepusht."

DeAndre Jordan (Clippers): "Wir sollten mehr Stolz haben. Wir haben super angefangen, aber als sie sich gewehrt haben, kam da nichts mehr."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Nach dem Abschiedsduell gegen Kobe Bryant und die Lakers sind nun die Clippers dran. Zehn der letzten elf Duelle gegen West-Teams konnten die Cavaliers gewinnen, auch gegen seinen guten Kumpel Chris Paul ist LeBron James' Team seit drei Partien unbesiegt. Zudem kehrt bei den Cavs Kevin Love nach einem Spiel Pause wieder ins Team zurück. Die Starting Five komplettieren Irving, Smith und Mozgov.

Die Clippers schicken ihre übliche Fünf aus Paul, Redick, Green, Mbah a Moute und Jordan ins Rennen. Blake Griffin fehlt weiterhin verletzt und sitzt im Anzug am Spielfeldrand.

5.: Guter Start der Clippers, die mit dem frühen Start im Staples Center wohl besser zurecht kommen. Vor allem Reddick ist gleich voll da und versenkt seine ersten vier Jumper. Die Cavs gehen noch etwas lethargisch zu Werke und riskieren wenig Würfe am Ring gegen Jordan - doch die Jumper nach den Kickouts fallen noch nicht. Auszeit! 14:4 Clippers.

12.: Und dann folgt die Aufholjagd der Gäste, die über den Rest des Viertels kaum noch Punkte zulassen. Die Clippers-Shooter sind plötzlich kalt, dafür treffen James und Frye von Downtown. Und: Tristan Thompson (schon zwei Offensiv-Boards) könnte das bessere Matchup gegen DeAndre sein. 21:19 Cavaliers.

16.: Oh weh, die Clippers-Bank! Ohne CP3 und Jordan in der Mitte fällt den Kollegen überhaupt nichts mehr ein. Die Cavs dagegen punkten mit Frye, Thompson und Co. munter weiter und stürzen sich auf jeden Rebound. Vor allem Frye ist heiß - nach seinem dritten verwandelten Dreier zuckt der sogar mit den Schultern. 33:23 Cavs!

21.: Die Starter der Clippers sind zurück und machen sich dran, den Rückstand einzustampfen. Paul im Two-Man-Game mit DJ, und dann nagelt der Point Guard auch noch ein paar Dreier rein. Tyronn Lue kontert mit Post-ups für Love, durchaus erfolgreich. Und dann hat James das Mismatch, zieht zum Korb und zieht das Foul. And-one! 48:38 Cleveland.

24.: Jetzt wird es doch deutlich hier! CP3 geht zu Boden und will den Ball zu Redick passen, aber der wird geklaut und endet letztlich in einem LeBron-Smash! Weil Doc Rivers die geforderte Auszeit nicht bekam, handelt er sich auch noch ein Technisches Foul ein. Und wenig später trifft J.R. den Dreier, völlig allein in der rechten Ecke. Halbzeit, die Cavs führen in nahezu allen Kategorien. 58.41 Cleveland!

31.: Die Last der Cavaliers verteilt sich heute auf viele Schultern. In den letzten Minuten ist es J.R. Smith, der die heiße Hand hat und drei Jumper in Folge versenkt, darunter zwei fast schon unmögliche. So hält man bisher auch die starken Starter der Clippers in Schach hält. 71:54 Cavs.

36.: Perfekter Endspurt hier von Cleveland, das mit dem Gegner jetzt schon Katz und Maus spielt! Perfektes Ball Movement führt zum Smith-Dreier, dann trifft Frye aus der Ecke, dann Dellavedova - und dann nagelt der King auch noch einen Dreier rein. Alles fällt hier! Keine Chance für L.A. in dieser Phase. 91:68 Cavs!

42.: Jeder darf mal ran! Jetzt ist es Irving, der sich ausprobieren darf und ein paar Würfe nimmt. Weil es gut läuft, nimmt er dann auch noch den extrem weiten Dreier - swish! Ein lautes Raunen geht durch die Halle, auf der Bank feiert LeBron! Er muss heute wohl nicht mehr eingreifen. Er muss heute sicher nicht mehr eingreifen. 103:77 Cavs!

48.: Und jetzt ist Schluss! Bis auf einen krachenden Dunk von Iman Shumpert gab es nicht mehr viel zu sehen. Endstand: 114:90!

Los Angeles Clippers vs. Cleveland Cavaliers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James. Nach unruhigen Wochen war das mal ein Statement: So hat sich der King die Sache vorgestellt! 27 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists, und sogar der Dreier fiel diesmal bei ihm (3/4 3FG). Im dritten Viertel gab er fast durchgängig den Point Foward und sorgte für starkes Ball Movement, zudem sorgte er für mehrere Highlights.

Der Flop des Spiels: Die Forwards der Clippers. Paul, Redick und Jordan sind eine Bank - doch komplettiert werden müssen sie durch die "Three-and-D"-Spieler. Diese Rollen müssen Luc Richard Mbah a Moute und Jeff Green einnehmen, gerade jetzt beim Ausfall Griffins. Gegen die Cavs waren die beiden Starter ein Totalausfall: Zusammen 9 Punkte bei 3/15 aus dem Feld. An der Dreierlinie wurden sie teilweise eklatant ignoriert - ohne Konsequenz (0/5 3FG).

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Das fiel auf:

  • Wer die Cavaliers als großen Favoriten im Osten anzweifeln will, der sollte sich dieses Gametape anschauen. Wenn der Kader sein Können abruft, ist er kaum zu stoppen. Smith und Frye (zusammen 32 Punkte) als Anspielstationen und sichere Shooter, Irving im Eins-gegen-eins nicht zu halten, Tristan Thompson eine Macht an den Brettern (6 Offensiv-Rebounds!). Und auch Matthew Dellavedova (7 Punkte, 4 Assists) ist ein fähiger und defensiv starker Backup.
  • Wenn es einen Ausfall bei den Gästen gab, dann war es Timofey Mozgov. Der kantige Center sollte eigentlich gegen DeAndre Jordan prädestiniert sein, war aber ob dessen Athletik überfordert und konnte auch als Anspielstation unter dem Korb nicht überzeugen. Nur 2 Punkte und 3 Rebounds, nach 14 Minuten war sein Arbeitstag beendet. Die schwache Saison des Big Man geht weiter, Thompson war der klar bessere Mann.

  • Ein Mozgov in dieser Form ist gleichzeitig ein schlechter Partner für Kevin Love (12 Punkte, 9 Rebounds). Einerseits passen sie defensiv nicht zusammen, weil sie beide recht langsam sind, andererseits ist so noch weniger Platz für Love in der Feldmitte. Der musste in der ersten Fünf weit auf den Perimeter ausweichen und war dort wirkungslos (0/4 3FG), konnte aber im Post gegen die zweite Garde der Clippers überzeugen und mehrfach punkten. Andererseits fühlt sich Channing Frye schon nach kurzer Zeit als reine Catch-and-Shoot-Option neben LeBron pudelwohl. Ein Rollentausch drängt sich deshalb immer stärker auf.
  • Es ist die alte Leier beim Team von Doc Rivers. Die beiden Ausfälle auf der Forward-Position können die drei weiteren Starter noch auffangen. Aber die Bank war, sieht man von der Garbage Time ab, ein einziger Totalausfall. Es fehlt der zweite Point Guard, der der Offensive Struktur gibt, und es fehlen die konstanten Shooter. Ob Rivers der Mannschaft einen Gefallen tut, wenn er die Starter zumeist komplett vom Feld nimmt und nicht durchmischt, kann man ebenfalls diskutieren.

Der Spielplan im Überblick

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