NBA

Das Trauma kehrt zurück

SID
Tim Duncan und Dirk Nowitzki zählen zu den besten Power Forwards aller Zeiten
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Oklahoma City Thunder (2) - Memphis Grizzlies (7)

Saisonbilanz: 3-1 Thunder

Ausgangsposition: Man kennt sich. Vergangene Saison trafen sich Thunder und Grizzlies im Conference-Halbfinale. Damals siegte Memphis. Damals war Russell Westbrook (Mensikus-OP) allerdings nicht dabei. Und damals nannte OKC auch kein zu allem entschlossenes, scharf schießendes Monster namens Kevin Durant sein eigen. Gut, KD war auch vergangenes Jahr dabei - allerdings lange nicht so furchteinflößend wie in dieser Saison. Was Durant seit November abliefert, ist mit "beeindruckend" nicht einmal ansatzweise gebührend umschrieben.

Seit Michael Jordan hat die NBA wohl keinen, richtig, beeindruckenderen Scorer mehr gesehen. 41-Mal in folge gelangen Durant mehr als 25 Punkte. Häufiger als His Airness. Dazu lieferte er zum Abschluss der Regular Season bereits sein 14. 40-Punktespiel der Saison und hielt die Thunder auch während Westbrooks erneuter Abwesenheit auf Kurs. Gerüchtehalber könnten derartige Leistungen sogar genügen, um LeBron James' MVP-Abo auslaufen zu lassen.

Und dennoch dürfte nach Memphis' Sieg gegen Dallas und dem damit verbundenen Klettern auf Rang 7 rund um Oklahoma City kaum Freude aufgekommen sein. Wer setzt sich schließlich gern freiwillig mit der knüppelharten Defense der Grizzlies auseinander? Die dürfte OKC nämlich auch diesmal Probleme bereiten. Zumal Memphis wohl deutlich besser platziert wäre, hätte eine Knieverletzung Marc Gasol nicht wochenlang außer Gefecht gesetzt. Kommen die Grizzlies nicht auf die Idee, mal wieder Uptempo-Basketball und den Thunder damit in die Karten zu spielen, darf sich der geneigte Beobachter auf eines der intensivsten Erstrundenmatchups freuen.

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Key-Matchup: Serge Ibaka gegen Zach Randolph. So gern Dave Joerger seine Grizzlies auch schneller spielen sehen würde, Memphis' Stärken bleiben die Physis und das Spiel in Brettnähe. Womit man beinahe zwangsläufig bei Randolph landet. Z-Bo wandelte auch in dieser Saison beharrlich an der Schwelle zum Double-Double (17,4 Punkte, 10,1 Rebounds) strengt dank seines körperlichen Spiels das Nervenkostüm eines jeden Gegenspielers aufs Äußerste an.

Glücklicherweise - jedenfalls aus Thunder-Sicht - entwickelt sich Ibaka im Schatten Durants jedoch immer weiter und bringt ein Asset mit, das Memphis' Defense zumindest ein wenig ihrer Balance berauben könnte. Den Mid-Range Jumper. Trifft "Air Kongo" regelmäßig aus der Mitteldistanz, zieht er Randolph aus der Zone und öffnet so Räume für die Penetration eines Durant oder Westbrook.

X-Factor: Tony Allens Wurf sieht immer noch aus, als hielte er Ästhetik für ein Relikt aus Maya-Zeiten, das in der heutigen Zeit ohnehin nicht mehr zu gebrauchen ist. So überschaubar der offensive Einfluss des Flügels jedoch auch sein mag, so essentiell ist er für Memphis' Defense. Wahrscheinlich wird er sich gemeinsam mit Tayshaun Prince der Aufgabe Kevin Durant annehmen und sich damit der derzeit vielleicht größten Herausforderung für Premium-Defender stellen. Gelingt es Allen, KDs Output auch nur halbwegs einzuengen, erhöhen sich die Chancen der Grizzlies ungemein.

Prognose: Die Grizzlies haben rechtzeitig zu den Playoffs ihre Form gefunden. Sie spielen weiter hart und verteidigen intensiv. Attribute, die OKC bereits vergangenes Jahr Probleme bereiteten. Mit einem fitten Russell Westbrook und einem Kevin Durant, der sich ganz sicher ist, endlich dran zu sein, dürfte es dennoch reichen für die Thunder. Wenn auch knapp. Thunder in 6.

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