NBA

Irrer Overtime-Krimi in Memphis!

Von SPOX
Manu Ginobili (M.) trifft den entscheidenden Wurf gegen die Grizzlies
© getty

Die Spurs sehen gegen die Grizzlies schon wie der sichere Sieger aus, aber dann brechen alle Dämme. Zum Glück gibt es da noch Manu Ginobili. Melo und LeBron führen ihre Teams zum Sieg, unfassbare Auftritte von Kevin Durant und Damian Lillard reichen dagegen nicht. C.J. Miles stellt einen Rekord auf, die Golden State Warriors sind kurz davor.

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Charlotte Bobcats (15-21) - Washington Wizards (15-17) 83:97 (BOXSCORE)

Auf dem Weg zur ausgeglichen Bilanz ernährt sich das Eichhörnchen mühsam, das wissen die Washington Wizards. Dementsprechend wertvoll sind Auswärtssiege in der eigenen Conference: Bei den Charlotte Bobcats mussten die Gäste 24 Minuten lang kämpfen, doch dann brachte sie ein 17:0-Run endgültig auf die Siegerstraße. Dabei sorgte eine ausgeglichene Mannschaftsleistung für den Erfolg: Fünf Spieler punkteten zweifach, Marcin Gortat gelang ein Double-Double (18 Punkte, 13 Rebounds).

Der Pole gewann dabei das Duell gegen Al Jefferson (6 Punkte) deutlich. "Es ist immer schön, gegen Al zu spielen, und es ist eine große Herausforderung für mich", sagte er danach. "Als er für Utah und ich für Phoenix spielte, hatten wir immer große Kämpfe, mindestens viermal im Jahr. Ich habe gelernt, wie ich gegen ihn spielen muss." Charlotte-Coach Steve Clifford hatte dagegen keinen Spaß am ersten Heimspiel nach einem 5-Spiele-Trip: "Das erste Spiel zuhause ist immer am schwersten. Da kommt es auf den Willen und auf mentale Härte an."

Das hatte sein Team an diesem Abend nicht zu bieten. Gerald Henderson (27 Punkte) bemängelte zudem die Einstellung in der Defensive: "Wir hatten heute weder offensiv noch defensiv die richtige Intensität. Wir hätten gegen Beal und ihre anderen Spieler draußen viel besser verteidigen können." Highlight der Partie war ein Alley-Oop von Trevor Booker auf Point Guard John Wall. "Manchmal hält er sich für einen Point Guard", feixte Wall. "Ich habe ihm gesagt, dass er mich oben anspielen soll, und der Pass kam genau richtig."

Cleveland Cavaliers (12-23) - Philadelphia 76ers (12-23) 111:93 (BOXSCORE)

Wäre die Partie etwas enger gewesen, wer weiß: Vielleicht hätte C.J. Miles einen neuen NBA-Rekord aufgestellt. So musste sich der 26-Jährige mit einem Franchise Record begnügen: Unglaubliche 10 Dreier versenkte der Shooting Guard der Cavs gegen die 76ers, in gerade mal 31 Minuten auf dem Parkett. Bereits zur Halbzeit hatte er 8 von 10 Versuchen verwandelt - da führte sein Team mit 23 Punkten.

"Ich hatte ein paar freie Würfe", sagte der Held des Tages, der insgesamt 34 Punkte machte, nach der Partie. "Ich bin immer noch sauer, weil da ein paar dabei waren, die ich hätte reinmachen können. Aber meine Mitspieler haben mich gesucht und gute Screens gesetzt, da musste ich mich nur noch gerade hinstellen. Das war eigentlich wie im Training." "Er ist uns einfach entglitten", konstatierte ein enttäuschter Sixers-Coach Brett Brown. "Man muss ihn loben, aber wir haben defensiv keinen guten Job gegen ihn gemacht."

Wie schon gegen Minnesota am Montag war es eine jämmerliche Performance von Philly in der Defense. Aber bis auf Rookie Michael Carter-Willams (33 Punkte) lief auch offensiv nicht viel: Thaddeus Young und Evan Turner machten zusammen kümmerliche 4 Punkte (2/20 FG). Schon im dritten Viertel war ihr Arbeitstag beendet. "Man schlägt kein totes Pferd", so Browns Begründung. "Da kam nichts mehr. Man konnte es in ihren Augen sehen und an der Körpersprache ablesen."

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Indiana Pacers (28-6) - Toronto Raptors (16-17) 86:79 (BOXSCORE)

Noch ist ihre Bilanz negativ, aber leichte Siege gegen die Toronto Raptors gibt es immer seltener - wenn überhaupt. Nach einer Pleite in Toronto vor wenigen Tagen mussten sich die Pacers ganz schön strecken, um ihre Bilanz auf 28-6 auszubauen. "Unsere Jungs haben sich reingehängt und eine großartige Performance in der Defense hingelegt", lobte Coach Frank Vogel. Es war tatsächlich kein schöner Auftritt für Toronto, das nur 37 Prozent aus dem Feld warf und mit 79 Punkten einen Negativrekord für diese Spielzeit aufstellte.

Paul George kam für Indy wegen Foul Trouble nur auf 11 Punkte, also musste die Old-School-Alternative her: Defense und Rebounding. Auch unter dem Korb dominierten die Pacers (53:36), da fiel ein rabenschwarzer Tag von jenseits der Dreierlinie (1/11) nicht groß ins Gewicht. "Wir mussten unseren Home Court beschützen", stellte David West (12 Rebounds) fest.

Bester Mann bei den Hausherren war Center Roy Hibbert mit 22 Punkten und 8 Boards, Lance Stephenson glänzte gleich mehrfach mit fantastischen Pässen und schrammte nur knapp an seinem vierten Triple-Double der Saison vorbei (13 Punkte, 10 Rebounds, 8 Assists). Im Raptors-Jersey waren DeMar DeRozan (28 Punkte) und Patrick Patterson (20) die auffälligsten Werfer.

Dabei hatten beide Teams mit dem Schneesturm zu kämpfen, der den Nordwesten der USA derzeit im Griff hat: Torontos Aufenthalt in Miami etwa verlängerte sich ungeplant um zwei Tage, der Flieger landete erst fünf Stunden vor Anpfiff. "Man kann Entschuldigungen haben ohne Ende, aber in einem solchen Spiel muss man seinen Mann stehen und es bringen", ließ Coach Dwayne Casey aber keine Ausreden gelten.

Miami Heat (27-8) - New Orleans Pelicans (15-18) 107:88 (BOXSCORE)

Auch ohne Ryan Anderson (Bandscheibe) machten es die New Orleans Pelicans gegen den amtierenden Champion 24 Minuten lang spannend - aber am Ende waren LeBron James und Dwyane Wade einfach zu viel des Guten: 54 Punkte erzielten die beiden Superstars zusammen und verwandelten einen 6-Punkte-Rückstand zur Halbzeit doch noch in einen komfortablen Heimsieg.

"Wir sind ein altes Team", erklärte Wade, der 8 Assists sammelte, darunter mehrere spektakuläre Alley-Oops auf James. "Wir brauchen manchmal ein bisschen, bis wir in Schwung kommen. Die jungen Teams kommen hier locker-flockig rein, unsere Körper brauchen dagegen schon ein bisschen."

Supertalent Anthony Davis legte für die Pelicans 22 Punkte und 12 Rebounds auf, hatte aber einfach zu wenig Hilfe. Nur drei Dreier versenkte sein Team in der gesamten Partie, so konnte sich die Defense der Heat darauf konzentrieren, ihm das Leben schwer zu machen. "Sie haben angefangen zu treffen und unser Momentum war weg", so sein ernüchtertes Fazit. "Und dann waren sie auf und davon." 64:39 lautete die Bilanz in den zweiten 24 Minuten für Miami, das 24 Assists bei nur 12 Turnovern verbuchte.

New York Knicks (12-22) - Detroit Pistons (14-21) 89:85 (BOXSCORE)

Geht es langsam aufwärts für die Knickerbockers? Der Heimerfolg gegen Detroit war immerhin der dritte Sieg in den letzten vier Spielen. Ohne die verletzten Metta World Peace und Pablo Prigioni war es Superstar Carmelo Anthony, der mit 34 Punkten die Kohlen aus dem Feuer holte. "Wir bauen hier etwas auf. Wir bekommen langsam unser Selbstbewusstsein zurück, und das hat uns bisher in der Saison gefehlt", so Anthony.

Angeführt von Josh Smith (21 Punkte, 12 Rebounds) hatten die Pistons dabei einen 15-Punkte-Rückstand zu Beginn des letzten Viertels auf einen Punkt kurz vor Schluss zusammenschmelzen lassen. Aber Smith verwarf 10 Sekunden vor dem Ende einen Jumper. "Ich hätte aggressiver sein sollen. Das ärgert mich immer noch", sagte er danach zerknirscht.

Neben Anthony, der 6 von 7 Triples verwandelte, holte Andrea Bargnani ein Double-Double (13 und 11), Raymond Felton kam auf 12 Punkte und 6 Assists. Sein Fazit: "Hauptsache wir haben gewonnen." Für die Pistons dominierte Andre Drummond an den Brettern (17 Rebounds).

Chicago Bulls (15-18) - Phoenix Suns (20-13) 92:87 (BOXSCORE)

Es war kein besonders hübsches Spiel für die Zuschauer, dafür gab es zu viele Probleme auf beiden Seiten: Phoenix kam wegen der Wetterkapriolen erst spät in der Windy City an und musste zudem auf Eric Bledsoe verzichten, bei den Bulls fehlte Carlos Boozer - und der getradete Luol Deng. Aber vielleicht sorgte gerade der für den Heimerfolg der Bulls. Denn sie spielten mit ordentlich Wut im Bauch.

"Wir haben gestern einen wirklich tollen Teamkameraden verloren", klagte Jimmy Butler über den zu Cavaliers getradeten Deng. "Aber ich bin froh, dass wir gewonnen haben." Bester Mann bei den Bulls, die nur acht Spieler einsetzten, waren Taj Gibson (19 Punkte, 10 Boards) und Joakim Noah (14 Punkte, 16 Rebounds) mit jeweils einem Double-Double. Zudem legte das Team von Tom Thibodeau defensiv die Daumenschrauben an: Phoenix traf nur 40 Prozent aus dem Feld und verbuchte gerade mal 12 Assists.

"Es spielt keine Rolle, ob sie fünf Spieler haben oder zwölf", schimpfte Channing Frye (11 Punkte). "Sie kommen auf den Court und spielen so hart wie sie können." Bis auf Goran Dragic (21 Punkte) wusste im Team von Jeff Hornacek dagegen niemand so wirklich zu überzeugen.

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