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Sieg gegen Wolves! Jazz wahren Playoff-Chance

Von Marc-Oliver Robbers
Jazz-Center Al Jefferson (r.) erzielte gegen sein ehemaliges Team 22 Punkte
© getty

Die Utah Jazz (43-38) haben die Playoff-Hoffnungen mit einem Sieg bei den Minnesota Timberwolves (30-51) am Leben gehalten. Beim 96:80 (BOXSCORE) war Al Jefferson mit 22 Punkten der beste Werfer der Partie. Utah muss nun das letzte Saisonspiel gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage der Los Angeles Lakers hoffen.

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Die Utah Jazz geben den Kampf um Platz 8 im Westen nicht auf. Mit dem Sieg über Minnesota rückt das Team aus Salt Lake City bis auf ein Spiel an die Lakers heran. Die Jazz spielen in der Nacht zum Donnerstag gegen die Memphis Grizzlies. Utah muss gewinnen und ist gleichzeitig auf Schützenhilfe von den Houston Rockets angewiesen, die bei den Los Angeles Lakers spielen.

Da Utah den direkten Vergleich gegen Los Angeles für sich entschieden hat, wären die Jazz bei identischer Bilanz in den Playoffs und die Lakers in der Lottery.

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Gegen Minnesota waren es vor allem die Starter, die überzeugten. Al Jefferson knüpfte an seine starke Partie (40 Punkte) vom vergangenen Freitag an, Mo Williams kam auf 15 Punkte, 7 Assists und 4 Steals. Randy Foye sorgte mit seinen beiden Dreiern für die Vorentscheidung und erzielte am Ende 14 Zähler. Auf Seiten der Timberwolves konnte Derrick Williams überzeugen. Der Forward erzielte 18 Punkte.

Reaktionen:

Al Jefferson (Jazz): "Es kommt jetzt alles auf ein Spiel an. Es ist ein großes Spiel. Wir müssen uns nur mit dem beschäftigen, was wir beeinflussen können, rausgehen und versuchen zu gewinnen. Der Rest hängt dann wohl von den Lakers ab. Ich denke, ich muss versuchen, mit Kevin McHale Kontakt aufzunehmen und ihm sagen, dass er es für mich schaffen soll."

Tyrone Corbin (Trainer Jazz): "Diese Gruppe hat Charakter. Es hat keiner aufgeben im Team. Die Jungs haben einfach weitergearbeitet und uns zurück in Position gebracht, nachdem wir zwischendurch ins Straucheln geraten waren."

Rick Adelman (Trainer Timberwolves): "Man will es natürlich besser beenden als so. Ich weiß, dass es für die Jazz noch um etwas ging, aber es war unser letztes Heimspiel. Ich dachte, wir hätten eine bessere Einstellung, aber hatten wir nicht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Jazz-Coach Tyrone Corbin schickt seine etatmäßige Starting Five aufs Feld. Es starten Williams, Foye, Gordon Hayward, Paul Millsap und Jefferson. Die Timberwolves müssen erneut auf Center Nikola Pekovic verzichten. Für ihn spielt Greg Stiemsma. Dazu laufen Ricky Rubio, Luke Ridnour, Andrei Kirilenko und Williams auf. Die Langzeitverletzten Kevin Love, Brandon Roy und Malcolm Lee fehlen weiter.

5.: Das läuft bisher perfekt für Utah. Die Jazz lassen Ball gut laufen und kommen so zu einfachen Punkten. Hayward bedient Millsap und der lässt es krachen. 14 Punkte in Serie für Utah. 14:2-Führung.

7.: Kirilenko sorgt für den Wachmacher im Target-Center. Nach schönem Alley-oop-Zuspiel stopft er den Ball durch den Ring. 8:16 aus Sicht von Minnesota.

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18.: Barea mit einem starkem Pass auf Cunningham, der in die Zone schneidet. Mit den Bankspielern kommen die Wolves wieder ran. Nur noch 30:34 für die Jazz.

21.: Barea dreht hier richtig auf. Der Point Guard nimmt den offenen Dreier aus dem Fastbreak heraus und trifft. Schon 11 Punkte für den Ex-Maverick. Der Rückstand beträgt nur noch zwei Punkte. 41:43!

28.: Big Shot von Mo Williams! Mit Ablauf der Shot CLock versenkt er den Wurf aus der Mitteldistanz. 57:43 für Utah.

31.: Wow! Ridnour schmeißt den Ball einfach mal Richtung Korb. Williams kommt angeflogen und hämmert den Ball von ganz oben durch den Ring. Pure Athletik! Minnesota lässt sich nicht abschütteln. 50:57 aus Sicht der Wolves.

42.: Schönes Ball-Movement der Jazz. Der Ball landet bei Marvin Williams und der versenkt den Jumper aus der Mitteldistanz. Das sieht sehr souverän aus. 83:68 für Utah.

47.: Hier ist der Deckel drauf! Die Reservespieler dürfen sich noch ein wenig in der Garbage Time austoben. Favors erhöht den Vorsprung auf 20 Punkte.

Minnesota Timberwolves vs. Utah Jazz: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Al Jefferson. Der Center der Jazz spielt offensichtlich gerne gegen sein altes Team. Drei Jahre schnürte er einst die Sneaker für die Wolves. Bereits am Freitag schenkte er seinem Ex-Team 40 Punkte ein. Auch heute überzeugte der angehende Free Agent mit 22 Punkten und 8 Rebounds. Gegenspieler Stiemsma hatte immer wieder Probleme mit dem facettenreichen Spiel des Centers. Insgesamt lieferte die gesamte Starting Five der Jazz eine gute Performance ab.

Der Flop des Spiels: Ricky Rubio. Spektakuläre Pässe? Fehlanzeige! Wurf von außen? Nicht vorhanden! Penetration Game? Ohne Wirkung! Es war beileibe nicht das Spiel des Spaniers. Rubio fand zu keiner Zeit in die Partie, traf nur 2 seiner 9 Würfe und verteilte nur 4 Assists. Der Point Guard hatte zudem das schlechteste Plus/Minus-Rating aller Akteure im Target Center.

Analyse: Al Jefferson brachte es unlängst auf den Punkt. "Für uns sind die Playoffs schon letzten Monat gestartet", sagte der Center der Jazz. Im Rennen um Platz 8 im Westen durfte sich Utah daher keine Niederlage erlauben und so starteten die Jazz auch in die Partie.

Utah ließ Minnesota gar nicht in die Partie kommen, bewegte den Ball gut und suchte immer wieder über Jefferson und Millsap den Abschluss. Stiemsma hatte sichtlich Mühe mit den Big Men der Jazz. Utah machte 16 Punkte in Serie und zog schnell davon, auch weil sie defensiv sehr fokussiert agierten und den Wolves keine einfachen Würfe genehmigten.

Erst als Minnesotas Coach Rick Adelman die erste Auszeit nahm, lief es besser für die Timberwolves. Anders als zuletzt war aber Point Guard Ricky Rubio gar kein Faktor im Spiel. Der Spanier verteilte in der ersten Hälfte nur einen Assist und hatte zudem Probleme mit seinem Wurf. Dafür hielt Williams Minnesota im Spiel. Der athletische Forward punktete immer wieder unter dem Korb.

Mit der Hereinnahme der Second Unit kam Minnesota zurück ins Spiel. J.J. Barea lenkte den Angriff der Wolves und penetrierte immer wieder selbst zum Korb. Dazu kamen kluge Anspiele von Alexey Shved und Punkte von Dante Cunningham. Die Gastgeber kamen bis auf 2 Punkte heran, ein Jazz-Zwischenspurt gegen Ende der ersten Hälfte ließ den Vorsprung aber wieder auf 8 Zähler zur Pause anwachsen.

Auch nach dem Wechsel ließ sich Minnesota nicht abschütteln. Zwar führten die Jazz zwischenzeitlich mit 14 Zählern, aber die Wolves kamen ins Laufen und blieben durch ihr erfolgreiches Transition Game in der Partie. Utah hatte es vor allem Williams zu verdanken, dass sie aber weiter die Oberhand behielten. Der Point Guard war im dritten Viertel an fast allen Aktionen beteiligt und setzte Jefferson immer wieder klug in Szene. Mit 11 Punkten Vorsprung gingen die Jazz ins Schlussviertel.

Utah spielte die Partie souverän runter. Foyes zwei Dreier rundeten einen 9:0-Lauf der Jazz ab und brachten letztendlich die Entscheidung. Dreier, die auf der Gegenseite nicht fallen wollten. Minnesota traf nur 2 von 17 vom Perimeter. Außer Barea traf niemand von außen. Die Trefferquote bleibt weiter die Achillesferse der Wolves. Von Downtown sind sie das schlechteste Team (30,5 Prozent) und auch bei den Treffern aus dem Feld rangieren sie im unteren Mittelfeld. Gegen Utah blieben sie mit 42,7 Prozent sogar noch unter ihrem Saisonschnitt (43,9 Prozent).

Bei den Jazz konnten die starken Starter ab Mitte des Schlussviertels verschnaufen. Utah hat die Pflichtaufgabe erfüllt und muss nun auf eine Pleite der Lakers gegen Houston hoffen. Gleichzeitig brauchen die Jazz einen Sieg gegen Memphis. Da sie den Tiebreaker gegen Los Angeles gewonnen haben, würde das für die Playoffs reichen.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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