NBA

"Dann muss man trotzdem hart arbeiten"

Von Philipp Dornhegge
Mike D'Antoni (l.) und Pau Gasol (r.) haben noch keinen gemeinsamen Nenner gefunden
© Getty

Am Sonntag treffen die Toronto Raptors und die L.A. Lakers aufeinander (19 Uhr im kostenlosen LIVE-STREAM bei SPOX). Die Gäste können sich in Ihrer Situation keine weitere Niederlage erlauben. SPOX vergleicht die Mannschaftsteile im Head-to-Head.

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Point Guard: Jose Calderon vs. Steve Nash

Calderon (10,8 Punkte, 7,6 Assists): Ein Spielmacher alter Schule, der gern passt und wenig wirft. Seit er durch Kyle Lowrys Verletzung in die Startformation gespült wurde, hat das Spiel der Raptors mehr Struktur, seine Kollegen lieben ihn.

Der Spanier trifft zudem wie gewohnt sicher aus der Distanz (43 Prozent Dreier) und von der Linie (90 Prozent). Sieht man die nackten Zahlen, ist Calderon auf einem Niveau mit Nash.

Nash (10,4 Punkte, 8,8 Assists): Der zweimalige MVP ist ohne Zweifel in die Jahre gekommen, zudem ist er nach seiner langen Verletzungspause noch nicht bei 100 Prozent.

Und doch ist Nash so wichtig für das Spiel der Lakers und speziell für Howard, weil er dem Center den Ball da gibt, wo er ihn am besten verwerten kann. Er hält die starken Charaktere auf dem Court bei Laune.

Fazit: Offensiv sind die beiden Point Guards geniale Generäle, Nash der etwas bessere Finisher - wenn er gut drauf ist. Dieses Plus ist derzeit aber nicht vorhanden.

In der Defense beschränken sich beide auf solide Team Defense, im Eins-gegen-Eins sind beide zu leicht zu schlagen. Gut, dass sie sich gegenseitig verteidigen. Unentschieden, weil Nash noch nicht wieder der Alte ist..

Shooting Guard: DeMar DeRozan vs. Kobe Bryant

DeRozan (17,5 Punkte, 26,2 3P%): Der Slasher spielt ein Karrierejahr. Wo andere nach einer Vertragsverlängerung zufrieden sind und sich zurücklehen, hat DeRozan noch mal eine Schippe draufgelegt und seinen Vertrag gerechtfertigt.

Große Schwäche des Swingmans bleibt der Distanzwurf: Da hat er im Vergleich zum Vorjahr überhaupt keine Fortschritt gemacht. Dafür reboundet er besser und hat seine Ballverluste zurückgeschraubt (von 2,0 auf 1,6). Der Vergleich mit Kobe Bryant ist der ultimative Test - offensiv wie defensiv.

Bryant (29,7 Punkte, 36,7 3P%): Von Bryant wird derzeit sehr, sehr viel verlangt. Er muss in der Defense stets die Nummer eins der gegnerischen Außenspieler verteidigen, in der Offense Unmenschliches leisten.

Die Partie gegen Miami hat gezeigt, dass irgendwann der Akku auch mal leer ist. Es wird spannend zu beobachten sein, wie schnell er den von Spiel zu Spiel wieder aufladen kann. Über seine grundsätzlichen Fähigkeiten dürfte kein Zweifel bestehen.

Fazit: Geht man davon aus, dass Bryant tatsächlich wieder in der Defense gefordert ist, ist DeRozan der logische Gegenspieler. Mit dem Raptor, der weder überragender Spielgestalter noch Schütze von außen ist, dürfte er weniger Probleme haben als mit Dwyane Wade.

Auf der anderen Seite des Courts wird Bryant einen Teufel tun, sich vom relativ unbeschrieben Blatt DeRozan aufhalten zu lassen. Es gibt krassere Mismatches für den Lakers-Superstar, dennoch liegt der Vorteil klar bei den Gästen.

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose