NBA

"Dann muss man trotzdem hart arbeiten"

Von Philipp Dornhegge
Mike D'Antoni (l.) und Pau Gasol (r.) haben noch keinen gemeinsamen Nenner gefunden
© Getty
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Small Forward: Landry Fields vs. Metta World Peace

Fields (4,2 Punkte, 5,2 Rebounds): Die Zahlen wirken nicht berauschend, aber man muss dabei bedenken, dass Fields rund anderthalb Monate verletzt passen musste. Erst Ende Dezember kam er wieder zurück, ist seitdem in seinen Leistungen sehr schwankend und nimmt kaum Würfe.

Sehr überzeugend agiert der Teamspieler am Brett, wo er im Januar 6,2 Rebounds abgreift. Der Ex-Knickerbocker ist keiner, der sich zwangsläufig in Szene setzen will, sondern das mitnimmt, was ihm von der gegnerischen Defense und den Mitspielern angeboten wird.

World Peace (13,6 Punkte, 5,7 Rebounds): Der Exzentriker ist in der besten Form seit Jahren und vor allem defensiv wieder viel stabiler als in der Vorsaison. Auch offensiv können sich die Zahlen sehen lassen.

Die Quoten liegen bei 42,2 bei den Field Goals, der Dreier fällt mit 35,8 Prozent, die Freiwürfe mit 74 Prozent. Das ist alles grundsolide und ein Grund, warum World Peace zu den Konstanten der Lakers in diesem Jahr gehört.

Fazit: Ein Duell, bei dem gekratzt und gebissen werden dürfte. Beide Spieler stehen nicht für den filigranen Basketball eines Kobe Bryant, vom Niveau ganz zu schweigen. Die Erfahrung, Toughness und das Talent sprechen aber doch klar für MWP.

Power Forward: Ed Davis vs. Earl Clark

Davis (9,2 Punkte, 6,5 Rebounds): Bargnanis Verletzung war Ed Davis' Glück. Seither steht der Youngster in der Startformation und zahlt das Vertrauen des Coaches mit Leistung zurück. Im Januar sammelt Davis im Schnitt 13,8 Punkte und 8,3 Rebounds, schwach bleibt dagegen alles, was der Power Forward aus der Mitteldistanz Richtung Korb schmeißt - inklusive der Freiwürfe (51,9 Prozent im Januar).

Clark (4,4 Punkte, 4,0 Rebounds): Die Story von Earlsanity ist nicht zu vergleichen mit Linsanity, aber für die strauchelnden Lakers dennoch ein Erlebnis und eine Feelgood-Story, die die Franchise bitter nötig hatte.

Wie Davis profitierte Clark von Verletzungen, D'Antoni war quasi gezwungen, ihm Minuten zu geben. Und siehe da: Der Distanzwurf passt super zu Howards Inside-Game, die Vielseitigkeit in der Defense ist ein echter Gewinn. Man darf davon ausgehen: Clark ist gekommen, um zu bleiben.

Fazit: Bisher war Clark keine große Nummer in der NBA, Davis galt immer schon als großes Talent. Aber der Lauf, den der Laker gerade hat, spricht eher für ihn. Er hat die nötige Größe und den Körper, um sich in der Defense und am Brett zu wehren, in der Offense ist er ohnehin besser ausgebildet als sein Gegenüber. Kleiner Vorteil Lakers.

Center: Aaron Gray vs. Dwight Howard

Gray (2,1 Punkte, 2,2 Rebounds): Nach Valanciunas' Verletzung hat gegen kleinere Teams auch Amir Johnson schon die Starterrolle übernommen, de facto ist der aber ein Power Forward. Insofern muss man davon ausgehen, dass Gray die ersten Minuten auf der Fünf bekommt.

Der Center trat letztes Jahr in 17 Minuten immerhin als ordentlicher Rebounder und Gelegenheitsscorer in Erscheinung, in diesem Jahr produziert er in 10 Minuten nur sehr dürftig. Offensiv hat er keine nennenswerte Waffe, von der Linie wirft er 47 Prozent. Bei Gray geht es nur darum, dass er seinen massigen Körper gehen Howard stellt. Er ist Torontos einziger echter Center.

Howard (17,7 Punkte, 12,7 Rebounds): D-12 kommt immer besser in Fahrt. Nach seiner Rücken-Op hat es länger gedauert als erhofft, jetzt aber läuft's. "Er denkt nicht mehr so viel. Er spielt befreit auf, kümmert sich nicht um das Gerede der Leute oder darum, wie viele Würfe er nimmt", sagte Kobe Bryant unlängst.

In punkto Athletik kann es nach wie vor kein Center mit ihm aufnehmen, in der Defense ist er im Eins-gegen-Eins und als Help Defender eine Bank.

Fazit: Krasses Ungleichgewicht zugunsten der Lakers, das auch dann nur unwesentlich besser wird, wenn Gray nach wenigen Minuten durch Johnson ersetzt wird.

Der Reservist ist tougher, reboundet besser und kann auch offensiv mal etwas bewegen, ist aber schlicht und einfach zu klein für Howard.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose