NBA

Stern warnt NBA-Superstars

Von Björn Thar
Chris Paul, Carmelo Anthony und Dwyane Wade (v.l.) erwägen in China zu spielen
© Getty

David Stern ist kein Fan von möglichen Gastspielen der NBA-Superstars in Europa oder China im Falle eines andauernden Lockouts. Der Commissioner geht davon aus, dass es nur für Zwist unter den Spielern sorgen wird.

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Das Thema, ob und wo die NBA-Stars im Falle eines länger dauernden Lockouts spielen werden, wird weiter heiß diskutiert. Nachdem für Superstar-Point-Guard Deron Williams klar ist, dass er in der nächsten Saison bei Besiktas in der Türkei auf dem Parkett stehen wird, haben in den letzten Wochen eine ganze Reihe an Top-Stars ebenfalls ihr Interesse bekundet, nach Europa oder China zu gehen. Dazu gehören auch Dwyane Wade, Carmelo Anthony und Chris Paul.

Anthony und Paul sagten in der letzten Woche während eines Aufenthalts in Hongkong, dass sie es sich vorstellen könnten, in China zu spielen. "Als wir hierher kamen, haben wir immer gesagt, dass wir unsere Optionen offen halten", sagte Anthony. "Hoffentlich müssen wir diesen Weg aber nicht auf uns nehmen. Hoffentlich gibt es bei uns eine Saison, aber wer weiß, wir werden sehen."

Alle drei Spieler haben bereits gute Erfahrungen in China gemacht. 2008 gewannen sie in Peking mit dem US-Team die olympische Goldmedaille.

NBA-Commissioner David Stern hält es jedoch für keine kluge Idee, dass die NBA-Spieler ins Ausland wechseln wollen. Sie würden sich dadurch nur selbst benachteiligen. In Bezug auf den Fall Williams sagte Stern: "Wir wollen Dir 16 Millionen Dollar geben. Wir wollen nicht, dass Du nur 3 Millionen Dollar bekommst. Aber wenn Du lieber für 3 spielen willst als für 16, okay, dann mach das eben."

Stern: "Spielergewerkschaft wird gespalten"

Stern fühlt sich durch den möglichen Weggang der Stars auch keinesfalls bedroht. Im Gegenteil. Er glaubt, dass es eher die Spielergewerkschaft spalten könnte. "Nur die hoch bezahlten Stars, nur die Superstars, werden in der Lage sein, gut zu verdienen. Aber ihre Gehälter werden so klein sein im Vergleich dazu, was sie hier in der USA verdienen würden, dass dies nur bedeutet, dass sie einige Dollar mehr bekommen als die Nicht-Superstars. Ich denke, dass das die Spielergewerkschaft auseinander bringen wird", meint Stern.

Übrigens, während des andauernden Lockouts verzichtet der Commissioner auf sein Gehalt. Dies hatte er schon während des All-Star-Wochenendes in Los Angeles angekündigt.

Stern verdient mehr als 15 Millionen Dollar

Wie viel Stern genau verdient, ist jedoch nicht bekannt. Eine Quelle, die sich auf die Aussagen eines Teams aus der Eastern und eines aus der Western Conference stützt, ließ verlauten, dass Stern rund 500.000 US-Dollar im Jahr pro Franchise bekommt. Das würde dann auf ein Jahresgehalt zwischen 15 und 16 Millionen Dollar hinauslaufen.

Nach einem Bericht der "New York Daily News" von Februar sind es sogar im höchsten Fall rund 23 Millionen Dollar, die Stern jährlich einstreicht.

Er hat bis jetzt nicht verlauten lassen, ob er mit einer Kürzung seines Gehalts einverstanden wäre, sollten sich beide Seiten auf einen neuen Tarifvertrag einigen.

Um Sterns Gehalt in Relation zu setzen: In der NBA gibt es insgesamt 21 Profis, die mehr als 15 Millionen Dollar im Jahr verdienen. Davon verdienen wiederum vier mehr als 20 Millionen Dollar. Topverdiener ist Lakers-Superstar Kobe Bryant (25.244.000 Dollar).

NBA-Spieler genießen Luxus

Die Angst vor einer verkürzten Saison 2011/12 wächst auf jeden Fall von Tag zu Tag, ein verspäteter Beginn scheint so gut wie sicher - und auch ein Ausfall der ganzen Saison ist bei jetziger Lage zwischen Besitzern und Spielergewerkschaft nicht auszuschließen.

Es ist völlig klar, dass in dieser Zeit so einige Spieler woanders spielen werden. Aber Stern macht ihnen schon mal klar, dass sie es dort nicht so gut haben werden wie in der NBA. Auf Charter-Flüge, noble Hotels und andere Luxusgüter müssen sie dort wohl verzichten.

"Wir haben uns immer gut um unsere Spieler gekümmert, weil sie es verdienen und weil wir sie schätzen", sagte Stern. "Ich bin mir nicht sicher, ob sie das gleiche Niveau der Behandlung irgendwo anders bekommen."

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