Monster, Alleskönner, Wunderkind

Von Nick Degner
Luka Doncic, Marvin Bagley und Michael Porter
© getty

Der Draft 2017 ist gerade einmal ein paar Monate her - doch der Fokus richtet sich schon auf die Zukunft und den Draft 2018. SPOX stellt die drei spannendsten Talente des Jahrgangs vor: Michael Porter Jr., Marvin Bagley und Luka Doncic.

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Michael Porter Jr.: Der "Alleskönner"

Nachdem Porter in der vergangenen Saison an der Nathan Hale High School (Seattle, Washington) bei einer 29-0-Bilanz beeindruckende 34,8 Punkte und 13,8 Rebounds im Schnitt auflegte, rissen sich verständlicherweise diverse Colleges um ihn. Der 2,08 Meter große Flügelspieler gab allerdings der University of Missouri den Zuschlag, bei der sein älterer Bruder Jontay spielt und sein Vater Michael Porter Sr. als Assistant Coach fungiert.

Das zeichnet Michael Porter Jr. aus

Einen Forward dieser Größe, kombiniert mit immenser Athletik und Schnelligkeit, sieht auch die NBA nicht alle Tage. Der Gatorade National Player of the Year ist ein vielseitiger, konstanter und sehr effizienter Scorer.

Er hat eine gute Wurfform und kann sowohl von weit außen als auch unter Bedrängnis hervorragend werfen (47 Prozent Dreierquote in seinem Senior Year), was auch Mitspieler C.J. Roberts beeindruckt: "Er trifft oft schwierige Würfe, sowas habe ich bei einem High-Schooler noch nicht gesehen."

Sein Drive zum Korb ist für die Verteidigung oft nur mit einem Foul zu stoppen (86% FT-Quote), wobei er auch immer versucht, einen besser positionierten Mitspieler in Aktion zu bringen.

Dank der enormen Spannweite (2,13m) von Porter, der beim McDonalds All-American Game 2017 MVP wurde, zeichnet dieser sich zudem als aggressiver Rebounder und solider Shot-Blocker aus. Unterm Korb weiß er, wo man für Tip-Ins oder Putbacks zu stehen hat, und springt selbst den eigenen Fehlversuchen immer wieder erfolgreich nach.

Auch im Pick'N'Roll verfügt Porter schon jetzt über ein sehr gutes Timing und er kann auch aus der Bewegung hochprozentig abschließen, wobei ihm seine hervorragende Körperkontrolle hilft. Aufgrund dieser enormen Vielseitigkeit ist es gar nicht so leicht, ihn überhaupt einer Schublade zuzuordnen, denkbar sind für ihn mindestens drei Positionen. "Ich würde ihn auf keine bestimmte Position zuordnen", sagte daher auch ein NBA-Scout anonym gegenüber Sports Illustrated.

Daran muss Michael Porter Jr. noch arbeiten

Auch wenn Porter schon relativ viele Fouls zieht, muss er versuchen, noch etwas mehr Balance in sein Spiel zu bekommen und den Zug zum Korb mehr zu forcieren. Bislang scheint es so, als würde der 19-Jährige sich teilweise zu oft auf seinen Wurf verlassen.

Zwar kann er auch unter Bedrängnis sehr gut werfen, jedoch fehlt ihm noch eine Variante für einfache Punkte, wenn der Wurf mal nicht fällt. Zum Teil beschränkt er sich zu sehr aufs Catch-and-Shoot oder gibt den Ball bereits nach wenigen Dribblings wieder ab, was auch daran liegt, dass er seinem ausbaufähigen Ballhandling noch nicht komplett vertraut, gerade mit der linken Hand.

Da er mit seiner Größe auch unter dem Korb gefährlich werden könnte, sollte er zudem an seinem Post-Game arbeiten, um vielleicht auf diese Art und Weise eine gute Alternative zum Distanzwurf zu erhalten.

Vergleichbare NBA-Spieler

Aufgrund seiner Physis wird Porter immer wieder mit Kevin Durant in Verbindung gebracht, wie auch Missouri-Coach Cuonzo Martin findet: "Er ist wie eine Mischung aus Kevin Durant und Kevin Garnett. Beides sind große Spieler, die nicht nur von außen werfen können und athletisch sind, sondern auch in Bedrängnis sichere Scorer sind und immer wieder versuchen, sich eigene Würfe zu kreieren."

Prognose: 2. Pick

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