NBA

Nowitzki-Team bereitet Trade vor

Von Haruka Gruber
Dirk Nowitzki enttäuschte in Sacramento mit 15 Punkten (6 von 18)
© Getty

Die Dallas Mavericks verlieren bei den Sacramento Kings mit 95:102 - doch die Blamage war nur nebensächlich. Denn Dirk Nowitzkis Team arbeitet auf Teufel komm raus an einem Trade.

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Eine Anleitung zum investigativen Journalismus. Woran erkennt man, dass ein Tradegerücht mehr ist als bloßes Gerede?

1.: Die betreffende Mannschaft gibt seinem Wechselkandidaten keine Spielzeit, um den Deal nicht zu gefährden. 2.: Die betreffende Mannschaft zeigt sich vom bevorstehenden Trade derart abgelenkt, dass sie sogar bei den sonst so desolaten Sacramento Kings mit 95:102 verliert.

Die Anzeichen sprechen demnach dafür, dass die Dallas Mavericks in der Tat  "mit jedem interessierten Team sprechen", wie "ESPN.com" einen anonymen NBA-Executive zitiert.

Dallas mittendrin im Drei-Team-Trade

So berichtete das Sportportal vor dem Kings-Spiel, dass Dallas, die Charlotte Bobcats und die Oklahoma Thunder vor einem Drei-Team-Trade gestanden hätten, die Gespräche aber vorerst wieder "eingeschlafen" seien.

Der Deal hätte so ausgesehen: Die Mavs bekommen von den Bobcats den talentierten Raymond Felton sowie die Big Men Nazr Mohammed und Sean May.

Dafür schickt Dallas Center DeSagana Diop, der in Sacramento vorsorglich nicht eingesetzt wurde, in Richtung Charlotte, das zudem Earl Watson von den Thunder erhält.

Für Oklahoma City wiederum war der auslaufende Vertrag von Mavs-Veteran Jerry Stackhouse und ein Zweitrunden-Draftpick vorgesehen.

Howard-Weggang nicht ausgeschlossen

Der Trade könnte jedoch unter anderem deswegen - zumindest vorerst - geplatzt sein, weil Charlottes Spielmacher D.J. Augustin noch rund eine Woche verletzt ausfällt und die Bobcats Felton als Augustins Vertreter benötigen.

Doch wie immer sich diese Episode entwickelt, eines ist offensichtlich: Dallas arbeitet fieberhaft daran, die Mannschaft neu auszurichten.

Laut "ESPN.com" bieten die Mavs seit Wochen Stackhouse, Diop sowie Youngster Brandon Bass zum Trade an, auch ein Weggang von Josh Howard sei nicht ausgeschlossen.

Auch Nowitzki unkonzentriert

Und nach den Eindrücken der letzten Spiele hat Dallas Verstärkung auch bitter nötig. Nach etlichen Zittersiegen gegen vermeintlich schwächere Gegner gingen die Mavericks vor zwei Tagen in Phoenix unter - nun folgte die Blamage bei den Kings, die zuvor elf von zwölf Partien verloren hatten.

Das Spiel über wirkte Dallas - womöglich wegen den Tradegerüchten - unkonzentriert und fahrig, selbst Dirk Nowitzki ließ sich davon anstecken. Nach 48 Minuten wurden 15 Punkte und 8 Rebounds bei einer schwachen Wurfquote (6 von 18) notiert.

Außer Nowitzki und dem starken Jason Terry, für den verletzten Howard in die Anfangsformation rotiert und mit 33 Punkten bester Maverick, erzielte kein weiterer Spieler mehr als 9 Punkte.

Im Gegensatz zu den Kings. Jedem Spieler in der Starting Five gelang mindestens 12 Zähler, zudem lieferte Francisco Garcia von der Bank 17 Punkte. Der beste Scorer war Kevin Martin (21).

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Dallas: Wo ist der dritte Scorer?

Dabei war Dallas' zweite Niederlage in Serie seit fast zwei Monaten höchst unnötig. Noch Anfang des dritten Viertels führten die Texaner mit 13 Punkten (64:51) - nur um nach einem 17:43-Run gegen sich mit 82:94 ins Hintertreffen zu geraten.

In dieser Phase offensichtlich: Den Mavericks fehlt neben Nowitzki und Terry ein dritter konstanter Scorer, wenn Howard entweder in der Endphase abtaucht oder verletzt ausfällt, so wie in Sacramento.

"Wir kennen die Situation, ohne Josh spielen zu müssen", sagte Jason Kidd vor dem Spiel. "Uns bleibt nichts anderes übrig, als damit zurechtzukommen und darauf zu hoffen, dass er sich schnell erholt."

Oder eben darauf zu hoffen, dass es Dallas doch noch gelingt, eine Verstärkung zu verpflichten.

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