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Keine Zeit für große Gefühle

Von SPOX
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© Getty

München - "Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht der See, weihnachtlich glänzet der Wald, freue Dich, Christkind kommt bald." Genau so sieht es aus, Weihnachten steht vor der Tür. Und erst dann werden Geschenke verteilt.

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Das mussten einige NFL-Teams am 15. und drittletzten Spieltag der Saison schmerzlich erfahren. Zwar merkten auch sie, dass es schneit, doch von vorweihnachtlicher Besinnlichkeit, wie sie im weit verbreiteten Liedklassiker besungen wird, bekamen sie nichts mit. Im Gegenteil: Statt Gaben zu empfangen, zerplatzten so manche Träume.

Da es in jeder Partie für mindestens ein Team um jede Menge ging, hier ein Überblick über das Geschehen in den Sonntagsspielen von Woche 15:

AFC 

New England Patriots (14-0) - New York Jets (3-11) 20:10

Enger als erwartet ging das Duell der sich hassenden Headcoaches Bill Belichick (Patriots) und Eric Mangini (Jets) aus. In der Kälte von New England erzielten Eugene Wilson (5 Yards Interception Return) und Laurence Maroney (1 Yard Run) die Touchdowns für die  Patriots, die sich damit das Heimrecht in den gesamten Playoffs der AFC sicherten. Und darüber hinaus natürlich weiterhin alle Chancen haben, als zweites Team nach den 1972ern Miami Dolphis eine Perfect Season zu spielen. 

Oakland Raiders (4-10) - Indianapolis Colts (12-2) 14:21

Kurze Zeit sah es danach aus, als ob die Raiders eine Überraschung schaffen könnten. Doch Peyton Manning behielt die Nerven und bediente knapp fünf Minuten vor dem Ende Anthony Gonzalez zum entscheidenden Touchdown. Mit dem Sieg sicherten sich die Colts die Krone in der AFC Central und ein Freilos in Runde eins der Playoffs.

Pittsburgh Steelers (9-5) - Jacksonville Jaguars (10-4) 22:29

Die Jaguars zeigten im Heinz Field überraschenden Biss und brachten den Steelers die erste Heimniederlage der Saison bei. Schlüssel zum Sieg war das Laufspiel um Fred Taylor (147 Yards und ein Touchdown) und Maurice Jones-Drew (69 Yards). Touchdowns für Jacksonville fingen zudem Ernest Wilford, Reggie Williams und Dennis Northcutt. Durch den Sieg zogen die Jaguars in die Playoffs ein, während Pittsburgh nun wieder um den Sieg in der AFC North und den damit verbundenen Einzug in die Postseason bangen muss.

Cleveland Browns (9-5) - Buffalo Bills (7-7) 8:0

Die Browns haben das wichtige Spiel der Überraschungsmannschaften für sich entschieden und sitzen Pittsburgh direkt im Nacken. Bei extremen winterlichen Witterungsverhältnissen reichten Cleveland zwei Fieldgoals von Phil Dawson (35 und 49 Yards) und ein Safety zum Sieg. Für Buffalo dürfte der Playoff-Zug durch die Niederlage abgefahren sein.

Kansas City Chiefs (4-10) - Tennessee Titans (8:6) 17:26

Die Titans bleiben im Playoff-Rennen. Zwar lagen sie in Kansas City zur Pause mit 10:14 zurück, doch danach drehten Vince Young und Co. auf. Roydell Williams fing seinen zweiten TD-Pass des Tages und Rob Bironas kickte drei Fieldgoals (37, 40, 25 Yards) - das reichte zum achten Saisonsieg.

Miami Dolphins (1-13) - Baltimore Ravens (4-10) 22:16 n.V.

Ein Sieg! Was viele Experten schon nicht mehr für möglich hielten, gelang den Dolphins dann doch gegen Baltimore. Das aber auch nur, weil Ravens-Kicker Matt Stover erstmals in seiner Karriere in der Overtime ein Fieldgoal daneben semmelte. Miami nutzte dies in Form von Greg Camarillo, der einen Pass von Cleo Lemon über 64 Yards zum Touchdown in die Endzone der Gäste trug. Die Ravens verloren neben der Begegnung auch noch Star-Linebacker Ray Lewis, der sich einen Finger auskugelte.

NFC

New York Giants (9-5) - Washington Redskins (7-7) 10:22

Die Giants mussten nicht nur einen Rückschlag im Kampf um die Playoffs hinnehmen, sondern verloren auch noch Pro Bowler Jeremy Shockey für den Rest der Saison. Shockey zog sich zu Beginn des zweiten Viertels beim 10:22 einen Bruch des Wadenbeins zu, als Teamkollege Amani Toomer unglücklich auf sein linkes Bein fiel. "Es wird verdammt hart, seinen Ausfall wegzustecken", sagte Quarterback Eli Manning. "Er ist einer unserer Führungsspieler. Jetzt muss jemand für ihn in die Bresche springen."

St. Louis Rams (3-11) - Green Bay Packers (12-2) 14:36

Die Packers haben ein Freilos für die erste Playoff-Runde in der Tasche und bleiben weiter im Rennen um die beste Bilanz in der NFC. Bei den Rams zogen sie in der 2. Halbzeit das Tempo an und schnellten von 17:14 auf 30:14 davon. Brett Favre brach dabei einen weiteren NFL-Rekord: Mit 61.405 Yards ist er nun der Quarterback mit den meist erzielten Pass-Yards. Den alten Rekord hielt Dan Marino (61.361 Yards). Ryan Grant, Donald Lee und Cullen Jenkins erzielten TDs für Green Bay.

Dallas Cowboys (12-2) - Philadelphia Eagles (6-8) 6:10

Jessica Simpson ist nicht der Weihnachtsmann. Soviel ist klar. Und Jessica Simpson ist auch kein Glücksbringer für Tony Romo, dem eine Affäre mit der Pop-Sängerin nachgesagt wird. Denn vor den Augen der blonden Schönheit lieferte Dallas' Quarterback eine katastrophale Leistung ab (13/36 vollständige Pässe, 3 Interceptions, 2 Fumbles) und leitete so die zweite Saisonniederlage der Cowboys ein. Die Texaner ereilte auch noch das Verletzungspech - mit Andre Gurode, Chris Canty, Pat Watkins und Anthony Fasano fielen gleich vier Spieler aus -, so dass das Rennen um Platz 1 der NFC wieder völlig offen ist. 

Tampa Bay Buccaneers (9-5) - Atlanta Falcons (3-11) 37:3

Im vergangenen Jahr Letzter, 2007 Erster - das ist die beeindruckende Bilanz, die die Bucs nach Woche 15 ziehen können. Mit dem Kantersieg gegen Atlanta machten sie den Gewinn der NFC South und den Playoff-Einzug perfekt. Micheal Spurlock gelang dabei der erste Kickoff-Return-Touchdown in Tampa Bays 32-jähriger Teamgeschichte. Die Falcons mussten neben der Pleite auch noch die Absage von Star-Coach Bill Cowher verdauen, der Atlanta 2008 definitiv nicht trainieren will.

Carolina Panthers (6-8) - Seattle Seahawks (9-5) 13:10

Überraschende und vermeidbare Niederlage für die Seahawks, durch die die Dallas Cowboys ein Freilos für die erste Playoff-Runde erhielten. Seattle muss sich nun mit Tampa Bay um Platz drei der Playoff-Setzliste streiten. Alle Punkte in Carolina fielen im letzten Quarter, der Touchdown für die Seahawks durch Deion Branch sogar erst eine Sekunde vor Schluss.

New Orleans Saints (7-7) - Arizona Cardinals (6-8) 31:24

Im wahrscheinlich entscheidenden Spiel um den letzten Playoff-Rang in der NFC hatten die Saints das bessere Ende für sich. Quarterback Drew Brees hatte den Löwenanteil daran, er warf Pässe für 315 Yards und zwei Touchdowns. Running Back Aaron Stecker erlief zudem zwei TDs für New Orleans. Auf der Gegenseite waren Kurt Warners eine Interception und ein weiterer Fumble zu viel für die Cardinals, um das Spiel erfolgreich gestalten zu können. 

Inter Conference

San Diego Chargers (9-5) - Detroit Lions (6-8) 51:14

Das war's wohl mit der Playoff-Träumen der Lions. In San Diego kam das 6-2 gestartete Team aus der Autostadt richtig unter die Räder. LaDainian Tomlinson erlief zwei Touchdowns für die Kalifornier, die zuvor bereits als Sieger der AFC West feststanden. Bei Detroit versagte vor allem Quarterback Jon Kitna mit fünf Interceptions.

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