Schümann wünscht Seglern drei Medaillen

SID
Jochen Schümann
© DPA

Qingdao - Segel-Ikone Jochen Schümann erhofft sich drei Medaillen für die deutsche Equipe in Qingdao. "Ich wünsche unseren sechs Crews in China klares Wasser, ausreichend Wind und außerdem, dass sich mindestens drei Medaillenträume erfüllen", sagte der 54-Jährige.

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Der dreimalige Olympiasieger war vor vier Jahren als Last-Minute-Teamchef mit den Seglern in Athen medaillenlos geblieben war. Ulrike Schümann und ihre Yngling-Mannschaft müssen am 9. August als Erste ran.

Obwohl sie den gleichen Namen wie Jochen Schümanns Tochter Ulrike trägt, sind der zweiterfolgreichste Olympia-Segler der Geschichte und die dreimalige Vize-Weltmeisterin nicht verwandt. "Es nervt mich aber gar nicht, dass ich oft für Schümis Tochter gehalten werde", sagte die 35-Jährige vom Verein Seglerhaus am Wannsee.

"Es macht mich eher etwas stolz. Ich will mir ja auch mal eine Goldene abholen." Die Steuerfrau mit den schwarzen Locken startet erstmals bei Olympischen Spielen.

Hoffen auf Blitzstart

"Ein guter Auftakt durch Ulli könnte die Mannschaft so mitreißen wie es vor acht Jahren Amelie Lux in Sydney gelang", hofft Teamchef Hans Sendes auf einen Blitzstart für Schümann und ihre beiden Mitseglerinnen Julia Bleck und Ute Höpfner aus Berlin. Auch die Teamkameraden drücken dem Damen-Trio die Daumen.

Tornado-Steuermann Johannes Polgar, vor acht Jahren als Freund und Fan der überraschenden Surf-Silbermedaillengewinnerin Lux in Sydney dabei, sagte: "Amelie hat damals richtig Gas gegeben. Es wäre toll, wenn Ulli auch so gut ins Rennen kommt. Wir alle hier trauen ihr das zu - sie kann das."

Zimmer ohne Meerblick

Am 10. August fällt dann der Startschuss zur Olympia-Premiere der 49er-Segler Jan-Peter und Hannes Peckolt. Die beiden 25 und 27 Jahre alten Brüder aus Hamburg und Kiel haben sich in den vergangenen beiden Tagen im Olympischen Dorf zurückgezogen und fernab aller Ablenkung auf ihre ersten drei Wettfahrten konzentriert.

Als einzige der zwölfköpfigen deutschen Segelmannschaft haben sich die Studenten freiwillig ein Zimmer ohne Aussicht auf das Meer erbeten, um vor und nach den Rennen abschalten zu können.

Mit "Mut, Konzentration und Gelassenheit im Koffer" sind die Peckolts in Qingdao angereist. Eine konkrete Zielsetzung für ihren ersten Olympia-Einsatz wollen sie nicht formulieren: "Am Ende soll ein möglichst erfolgreicher sportlicher Auftritt stehen."

"The Old Lady" genießt das Vertrauen

Ihr Leistungsvermögen nach dem letzten Training schätzen beide vorsichtig ein. Vorschoter Hannes Peckolt sagte: "Wir fliegen noch nicht über den Kurs, aber Sorgen machen wir uns auch nicht."

Das Duo wird mit seinem gut zwei Jahre alten 49er antreten, den sie intern "The Old Lady" nennen. "Diesem Boot gehört unser Vertrauen, weil wir mit unserem neueren Boot nicht genug Zeit verbracht haben."

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