Steiner hofft auf Gold in China

SID
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Peking - Die deutschen Gewichtheber lassen Olympia gemächlich angehen.

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Bis Matthias Steiner, Deutschlands Gold-Kandidat im Superschwergewicht, am 19. August die Heberbühne in der Sporthalle der Beihang-Universität betritt, werden ihn die anderen vier deutschen Starter mit guten Resultaten bei Laune halten müssen.

Als erste gibt die einzige Frau im deutschen Team ihre Visitenkarte ab. Julia Rohde eröffnet am 10. August in der Klasse bis 53 Kilogramm den Tanz mit dem Eisen.

Mit ihren 19 Jahren ist sie das Nesthäkchen der Mannschaft. Für die 1,55 Meter große Athletin ist der Auftritt in Peking der Höhepunkt ihrer bisherigen sportlichen Laufbahn schlechthin. "Es ist alles wie ein Traum", gesteht die Görlitzerin.

Erfahrungen sammeln

Rohde wie auch Artyom Shaloyan Klasse bis 69 kg), Jürgen Spieß (bis 94 kg) und Almir Velagic (über 105 kg) gehen jedoch nicht als Medaillenanwärter in den Kampf mit den Eisenhanteln.

"Sie sollen jeweils unter die ersten Zehn kommen und Steigerungen nachweisen", lautet die Vorgabe von Sportdirektor Frank Mantek. "Insbesondere Julia soll in Peking Erfahrungen sammeln und in vier Jahren in London richtig durchstarten."

Wie es sich anfühlt, auf dem Podest zu stehen, durfte die einstige Turniertänzerin bereits bei den diesjährigen Europameisterschaften in Lignano auskosten, wo sie Dritte im Zweikampf mit dem deutschen Rekord von 188 Kilogramm wurde. In Peking hat sie sich 194 Kilo vorgenommen.

Damit wäre sie in Athen vor vier Jahren Vierte geworden.

Steiner ist Topfavorit

Zum großen Schlag soll am letzten Tag der Hantelwettbewerbe Matthias Steiner ausholen. Der Superschwergewichtler vom Chemnitzer AC geht in der Königsklasse nicht nur als Medaillenkandidat an den Start, sondern als Gold-Anwärter.

"Ich führe nicht von ungefähr die Weltjahresbestenliste an", meinte der gebürtige Österreicher, der seit Januar dieses Jahres den deutschen Pass besitzt.

451 Kilogramm hat der 144-Kilo-Recke im letzten Wettkampf vor vier Wochen in Heidelberg bereits bewältigt. Mantek kündigte eine weitere Steigerung an: "Im Training hat er Bestleistungen gemacht. Wenn alles gut läuft, kann er für das ganz große Ding sorgen."

Zahlreiche Dopingfälle erwartet

Steiners Vorteil ist, dass zwei seiner härtesten Konkurrenten in Peking fehlen. Der zweimalige Olympiasieger und Weltrekordhalter Hossein Rezazadeh aus dem Iran verzichtet wegen einer Knieverletzung, der Olympia-Dritte Welitschko Tscholakow aus Bulgarien darf nicht anreisen.

Nach elf positiven Dopingtests vor wenigen Wochen hat das NOK Bulgariens das komplette Team aus dem Rennen genommen. Weitere positive Dopingbefunde würden nicht überraschen.

Denn acht Tage vor ihren Wettkämpfen müssen sich alle Heber in Peking einer sogenannten Eingangskontrolle unterziehen, deren Ergebnisse noch vor dem Start vorliegen sollen.

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