DOSB-Reform nimmt wichtige Hürden

SID
Hörmann will das Hauptamt beim DOSB stärken
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Die geplante Führungsreform im Deutschen Olympischen Sportbund nimmt Konturen an. Die Landessportbünde und Spitzenverbände haben DOSB-Präsident Alfons Hörmann ihre Zustimmung signalisiert.

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Auf der Präsidiumssitzung in der kommenden Woche soll bereits ein erster Entwurf der neuen Satzung formuliert werden, die auf der Mitgliederversammlung des DOSB am 6. Dezember verabschiedet werden soll.

"Bis zu 85 Prozent unserer Mitglieder tragen unseren Kurs mit", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Mittwoch in Berlin. Kernstück der Reform ist die Umwandlung des derzeit fünf Mitglieder umfassenden hauptamtlichen Direktoriums um Generaldirektor Michael Vesper in einen geschäftsführenden Vorstand, der mit mehr Kompetenz ausgestattet wird. Das von Hörmann angeführte ehrenamtliche Präsidium soll in Zukunft als eine Art Aufsichtsgremium fungieren.

"Wichtig ist eine Stärkung des Hauptamtes. Wir müssen sehen, dass unsere ehrenamtlichen Kräfte nicht im Tagesgeschäft aufgerieben werden", sagte Hörmann. Als Beispiel nannte Vesper Hörmann selbst, der als Ehrenamtler fünf von sieben Tagen pro Woche für den DOSB im Einsatz sei.

Bislang habe das Direktorium wichtige Entscheidungen wie die Nominierung der Olympiamannschaft nahezu im Alleingang getroffen, musste sich aber viele Einzelheiten vom Präsidium absegnen lassen. "Das soll in Zukunft nicht mehr so sein. Damit verliert das Präsidium auch an Haftungsrisiko", erklärte Hörmann.

Präsidium soll politische Leitlinien vorgeben

"Die Reform ist ein Gemeinschaftswerk von Präsidium und Direktorium", betonte Vesper. Wie in modern geführten Betrieben und Verbänden würde das Präsidium in Zukunft die politischen Leitlinien vorgeben, in denen wiederum das Direktorium das operative Geschäft gestalten solle, sagte Vesper.

Hörmann stellte seine neuerliche Kandidatur für das Präsidentenamt in Aussicht. "Ich habe wie andere auch meine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, wir wollen aber noch den Prozess der Satzungsänderung abwarten", sagte der Allgäuer. Vespers Vertrag als Generaldirektor läuft Ende 2016 aus.

"Es wird eine Aufgabe des neuen Präsidiums sein, auch die Frage über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Michael Vesper zu beantworten", sagte Hörmann.

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