Stammteam steht

SID
Olympia, Volleyball, Deutschland, Moculescu
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Heidelberg - Der Olympia-Zwirn ist viel zu kurz, doch der zweite Anzug von Bundestrainer Stelian Moculescu sitzt: Weitgehend sorgenfrei und voller Zuversicht startet die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV) in die finale Phase der Peking-Vorbereitung.

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Bei den beiden Siegen binnen 24 Stunden gegen den WM-Dritten Bulgarien überzeugte nicht nur das Stammteam, auch die Reservisten bewiesen ihre Olympia-Reife.

"Die Mannschaft hat den Test bestanden", urteilte Moculescu. Nur die Kleiderordnung bereitet Probleme: Für 2,12-Meter-Riese Robert Kromm und einige seiner stattlichen Teamgefährten fand sich bei der Olympia-Einkleidung in Mainz kein passendes Outfit.

Zweite Anzug überzeugt gegen Bulgarien

Zumindest bei den beiden Erfolgen gegen den Weltranglisten-Vierten Bulgarien hatten Kromm und seine Kollegen der zweiten Garde indes eine gute Figur gemacht.

Vor allem beim umkämpften 3:2 (21:25, 27:25, 25:23, 12:25, 15:9) am Sonntag in Heidelberg gewährte Moculescu seinen Ersatzleuten viel Einsatzzeit.

"Nachdem wir den vierten Satz so deutlich verloren hatten, war es vom Coach mutig, uns alle auf dem Feld zu lassen", sagte Zuspieler Simon Tischer, der Frank Dehne gut vertrat.

Das Vertrauen des Trainers wurde belohnt. Der fünfte Satz war eine klare Sache für das DVV-Team, das zum ersten Mal seit 36 Jahren für Olympische Spiele qualifiziert ist.

Mannschaft findet sich

"Diese Situation hat uns durchaus gezeigt, dass alle 12 Spieler für Peking wichtig sein werden", erklärte Tischer. "Ich habe mich auf jeden Fall empfohlen. Das gibt Selbstsicherheit", meinte Marcus Böhme, der Routinier Ralph Bergmann ersetzte.

Auch die Platzhalter sahen die Leistung ihrer Reservekräfte mit Genugtuung. "Man sieht, dass sich die Mannschaft immer besser findet", sagte Dehne.

"Stamm steht"

Moculescu trat jedoch trotz der verdienten Siege gegen den Olympia-Medaillenkandidaten Bulgarien auf die Euphoriebremse.

"Ich freue mich zu sehen, dass wir mit der Weltspitze mithalten können, aber Rückschlüsse auf Olympia kann man deswegen nicht automatisch ziehen", erklärte der 58-Jährige, der nach dem Turnier in Peking als Bundestrainer zurücktritt.

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Noch sieht der gebürtige Rumäne keine Veranlassung für einen Wechsel in seiner Startformation. "Im Grunde genommen steht der Stamm", sagte Moculescu, der mit seinem Kader am Samstag die Reise nach China antritt.

Überraschungen möglich

Neben Dehne und Bergmann sind derzeit Kapitän Björn Andrae, Jochen Schöps, Marcus Popp, Stefan Hübner und Thomas Kröger als Libero gesetzt. Doch eine Hintertür lässt sich der Meistermacher des VfB Friedrichshafen mit Blick auf das Olympia-Auftaktspiel am 10. August gegen Vize-Weltmeister Polen offen.

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