Leichter Aufgalopp wegen Extrem-Wetter

SID
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© Getty

Hongkong - Erleichterung über den Zustand der Pferde, Ärger bei den Reservisten: Die deutschen Olympia-Reiter haben nach ein paar Ruhetagen im Anschluss an den langen Flug nach Hongkong mit einem leichten Aufgalopp begonnen.

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"Die Pferde sind gut drauf", berichtete Heinrich Hermann Engemann, der als erster Springreiter vor Ort ist: "Wir haben mit dem Training begonnen."

Der als Ersatzmann angereiste Profi aus dem niedersächsischen Bissendorf ist allerdings verärgert, weil er keine Akkreditierung für das olympische Dorf hat und wie Dressurreiterin Monica Theodurescu in einem anderen Hotel wohnen muss: "Wir sind ein bisschen ausgesperrt."

Zumindest die Vierbeiner scheinen zufrieden zu sein. "Unsere Pferde haben sich schnell eingewöhnt, fressen gut und haben auch schon wieder ihr Kampfgewicht", sagte Carsten Rohde, der für die Vielseitigkeitspferde zuständige Mannschaftstierarzt.

Nach einem knapp zwölfstündigen Flug waren die insgesamt 14 deutschen Olympia- Pferde zuvor wohlbehalten in Hongkong angekommen. Danach gab es Zeit zum Eingewöhnen. "Wir haben es langsam angehen lassen", berichtete Vielseitigkeits-Bundestrainer Hans Melzer.

"Hätten es uns schlimmer vorgestellt"

Die klimatischen Bedingungen in der ehemaligen Kronkolonie sind (noch) nicht so extrem wie befürchtet. "Wie erwartet, nicht schlechter, aber leider auch nicht besser", berichtete Reinhard Wendt, der Chef de Mission. "Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt", sagte Engemann: "Es ist bis zu 32 Grad und sehr feucht, aber es geht." Beim Training um 18 Uhr Ortszeit war es am Donnerstag 28 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 80 Prozent.

Wegen des Extrem-Wetters, das im August in Hongkong vorherrscht, finden die Wettkämpfe fast ausschließlich am Abend statt. Sogar die Ställe sind klimatisiert. "Es ist noch nicht so schlimm wie angekündigt", sagte Engemann, ist aber auf verschärfte Bedingungen eingestellt.

Reservisten mit eingeschränkten Rechten

Wie Dressur-Kollegin Theodurescu fühlt sich Engemann aber nicht rundum wohl. Die beiden als Ersatz mitgereisten Reiter, die im Falle von Verletzungen oder Erkrankungen einspringen, haben nur eingeschränkte Rechte.

Das gleiche gelte für die Besitzer der Ersatzpferde. Ins olympische Dorf dürfe er nur mit einem Tagesausweis, sagte der Springreiter. Von der Verköstigung sei er ebenso ausgeschlossen wie vom Shuttle-Service.

Nach Ankunft hatten die Reservisten sogar zunächst Mühe, zu ihren Pferden zu kommen. "Das ist alles sehr schwerfällig und für die Beteiligten sehr belastend", kommentierte Delegationsleiter Wendt.

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