Deutsche Piloten verpassen Podest

SID
Christopher Grotheer belegt den fünften Rang
© getty

Kein Wintermärchen bei der Heim-WM: Deutschlands junge Skeleton-Piloten haben die Medaillen bei den Weltmeisterschaften in Winterberg letztlich klar verpasst. Der 22-jährige Christopher Grotheer (Oberhof) belegte als bester Deutscher den fünften Rang direkt vor Axel Jungk (24/Riesa).

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Martins Dukurs (Lettland/3:34,23 Minuten) fuhr derweil souverän zu seinem dritten WM-Titel, der Seriensieger des Gesamtweltcups holte sich den Pokal damit von Olympiasieger Alexander Tretjakow zurück. Der Russe belegte mit 0,69 Sekunden Rückstand Rang zwei, wie erwartet wurde Tomass Dukurs (+1,52) Dritter.

"Ich habe mein Bestes gegeben, mehr war nicht drin. Vielleicht muss ich nächstes Jahr beim Start und beim Material meine Hausaufgaben noch etwas besser machen", sagte Grotheer im ZDF. Bundestrainer Jens Müller bilanzierte: "Wir hatten ein bisschen die Hoffnung, noch um die Bronzemedaille mitfahren können. Heute hatten wir zu großen Rückstand, insgesamt bin ich aber mit der Leistung der Herren zufrieden".

Der Russe Nikita Tregibow, von Rang sechs in den Schlussdurchgang gestartet, schob sich mit einer fulminanten Fahrt noch an den beiden Deutschen vorbei auf Position vier.

Ziel Olympia 2018

Noch nach den ersten beiden Läufen hatten sich beide Piloten leise Hoffnungen auf Edelmetall machen dürfen - in den entscheidenden Durchgängen setzte sich die Spitze jedoch endgültig ab. Einzig Tretjakow konnte Martins Dukurs dabei annähernd folgen.

Kilian von Schleinitz wurde Neunter, Debütant Martin Rosenberger (beide Königssee) musste sich mit dem 16. Platz begnügen. Eine Medaille wäre ein großer Erfolg gewesen, der deutsche Skeletonsport befindet sich nach den schwachen Ergebnissen der vergangenen Jahre im personellen Umbruch.

"Das Ziel ist, auf Olympia 2018 hinzuarbeiten, und da haben wir mit dieser Saison einen guten Anfang gemacht", sagte Jungk, der in seinem Debütjahr gleich Dritter des Gesamtweltcups geworden war.

Lölling mit Chancen auf Bronze

Bei den Frauen kämpft indes Deutschlands jüngste WM-Teilnehmerin überraschend um Bronze. Lokalmatadorin Jacqueline Lölling (20) von der RSG Hochsauerland liegt nach den ersten beiden Läufen auf dem dritten Rang, vor der Entscheidung am Samstag ist die zeitgleiche Jane Channell (Kanada) Löllings größte Konkurrentin um Edelmetall.

Auch Tina Hermann (23) vom Königssee hat als Fünfte noch Chancen auf das Podest. In Führung liegt wie erwartet Lizzy Yarnold (Großbritannien), die Olympiasiegerin platzierte sich allerdings nur knapp vor Elisabeth Vathje (0,07) aus Kanada.

Für Anja Huber-Selbach (Berchtesgaden), frühere Weltmeisterin und Olympia-Dritte von 2010, liegt eine Medaille zum Abschluss ihrer Karriere dagegen in weiter Ferne. Die 31-Jährige belegte nur die 13. Position, nach der Entscheidung am Samstag tritt sie ab. Sophia Griebel (Suhl) fuhr noch vor Huber-Selbach auf Rang neun.

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