Kombinierer Frenzel nicht zu schlagen

SID
Eric Frenzel ist bereits in Olympia-Form
© getty

Kombinations-Weltmeister Eric Frenzel hat die Premiere des Nordic Combined Triple in Seefeld/Österreich gewonnen. Zweiter wurder der Norweger Havaard Klemetsen.

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Mit Deutschland-Fahne in der Hand und breitem Grinsen im Gesicht lief Eric Frenzel über die Ziellinie und genoss die Rolle als Kombinations-König von Seefeld: Mit fast schon selbstverständlicher Dominanz hat der Weltmeister die Premiere des Etappenrennens Nordic Combined Triple gewonnen und seine Konkurrenten drei Wochen vor Olympia abermals nach Belieben dominiert.

"Heute war's ja früh klar, dass nichts mehr passieren konnte. Daher habe ich das Rennen am Schluss lange genossen", sagte der 25-Jährige in der ARD mit schelmischem Lächeln, nachdem er sich im abschließenden 15-km-Langlauf ohne letzte Anstrengung vor den Norwegern Haavard Klemetsen (21,1 Sekunden zurück) und Magnus Moan (+29,1) durchgesetzt hatte.

Frenzel, der alle drei Etappen des neugeschaffenen Triples gewinnen konnte und sechs seiner nun 15 Weltcup-Erfolge in Seefeld gefeiert hat, kassierte für den Gesamtsieg 30.000 Euro und 200 Weltcuppunkte.

Die große Kristallkugel ist dem Dominator kaum noch zu nehmen. In Spendierlaune gab Frenzel daraufhin sogar noch das Rezept bekannt, um ihn zu schlagen: "Man muss einfach mal besser laufen als ich und davor auch besser springen."

"Müssen jetzt erneut in die Spannungsphase"

Eine Woche vor der olympischen Generalprobe in Oberstdorf stimmte auch das Teamergebnis. Johannes Rydzek als Vierter und Tino Edelmann als Sechster landeten ebenfalls unter den besten Zehn.

Bundestrainer Herrmann Weinbuch erinnerte derweil sogleich an das große Ziel Olympia. "Wir müssen jetzt erstmal das Gas rausnehmen", sagte der Einzel-Weltmeister von 1985: "Wir haben immer noch drei Wochen bis Sotschi. Deshalb müssen wir jetzt erneut in die Spannungsphase, uns wieder erholen und dann angreifen."

Mit Frenzel, Edelmann, Rydzek und Fabian Rießle stehen vier Fünftel des Olympia-Teams, über den fünften Sotschi-Starter - Youngster Tobias Haug oder Routinier Björn Kircheisen - wollte Weinbuch am Sonntagabend entscheiden.

Attackieren musste derweil Frenzel am Sonntag auf der längsten der drei Etappen nur kurz. In den beiden Sprungdurchgängen am Mittag war Frenzel hinter den norwegischen Schanzen-Spezialisten Klemetsen zurückgefallen, ging aber als deutlich besserer Läufer mit nur zehn Sekunden Rückstand als hoher Favorit in die Loipe. Die Verfolger um Edelmann (1:12), Rydzek (+1:31) und Moan (+1:47) lagen deutlich zurück.

Einsames Rennen am Ende

Bereits nach rund zwei Kilometern schloss Frenzel zu Klemetsen auf, ließ den Norweger wenig später stehen, lief fortan ein einsames Rennen und musste nicht mehr ans Limit gehen.

Trotz der guten Zuschauer-Resonanz in Tirol litt das neue Wettkampf-Format zumindest an Kinderkrankheiten. Das "Triple" soll für die Kombinierer das werden, was für die Springer seit Jahren die Vierschanzentournee ist oder für die Langläufer die Tour de Ski.

Dafür ist allerdings der Modus zu unausgegoren und nicht transparent genug: Drei unterschiedliche Formate an drei Tagen, stets verkleinerte Teilnehmerfelder. Die Kombination, die jahrelang um Vereinfachung bemüht war, verkompliziert sich wieder.

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