Skiflug-WM ohne deutsche Routiniers

SID
Severin Freund ist wie alle drei anderen deutschen Springern für die Einzelentscheidung qualifiziert
© Getty

Angeführt von Hoffnungsträger Severin Freund schafften auf der größten Schanze der Welt vier deutsche Flieger aus der neuen Generation den Sprung in die Einzelkonkurrenz am Freitag und Samstag. Favorit auf WM-Gold ist allerdings der Österreicher Martin Koch nach seinem Traumflug auf 237 Meter.

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Ex-Weltrekordler Martin Schmitt wurde gar nicht erst nominiert, der deutsche Rekordhalter Michael Neumayer flog unmittelbar vor der Qualifikation aus dem Team - die Skiflug-WM in Vikersund geht ohne die deutschen Routiniers über die Bühne.

"Alle vier sind dabei - das ist so weit in Ordnung. Aber das war keine enthusiastische Qualifikation. Der aufkommende Rückenwind hat das Fliegen schwer gemacht und ganz große Weiten von unseren Fliegern verhindert", kommentierte Bundestrainer Werner Schuster die Ausscheidung unter Flutlicht.

Severin Freund, der im ersten Trainingssprung als Dritter mit 216,5 Metern Medaillenhoffnungen geweckt hatte, schaffte so nur 184 Meter.

Freund: "Hoffe, dass mir das Glück hold ist"

"Ich bin hier einmal wirklich ins Fliegen gekommen, die Schanze ist sehr interessant", sagte Freund: "Ich hoffe, dass mir im Wettkampf das Glück hold ist." Neben dem ohnehin vorqualifizierten Vorflieger schafften auch Maximilian Mechler (10.), Richard Freitag (11.) und Andreas Wank (19.) souverän den Sprung unter die besten 40.

Den Sieg in der Ausscheidung holte sich mit 221 Metern der Österreicher Andreas Kofler - der zuvor im Training überragende Martin Koch hatte verzichtet. Er war beim Testen zuvor als Einziger in die Nähe des Weltrekords von 246,5 Metern geflogen.

Der 33 Jahre alte Neumayer, der mit 227,5 Metern immerhin den deutschen Skiflug-Rekord hält, musste bei der Qualifikation zuschauen. Chefcoach Schuster hatte Mechler nach dessen Traumflug im Training auf 213 Meter den Vorzug vor dem Oldie gegeben.

Schmitt schaut am TV zu

Neumayer hält mit 227,5 Metern den deutschen Skiflug-Rekord. Der enttäuschte Altmeister könnte nun theoretisch erst wieder im Teamspringen am Sonntag zum Einsatz kommen.

Der unter Knieproblemen leidende Martin Schmitt schaut sich die WM sogar nur im Fernsehen an. Wegen Formschwäche ist er erstmals seit 16 Jahren nicht beim Höhepunkt des Winters dabei. Zurücktreten will er deshalb nicht - und auch nicht den Schlaumeier am Telefon spielen: "Es interessiert mich schon, aber ich gebe keine Tipps. Die Jungs wissen schon, was sie zu tun haben."

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