Pechstein will erste EM-Medaille nach Sperre

SID
Claudia Pechstein will in Budapest die erste EM-Medaille nach Ablauf ihrer Sperre gewinnen
© Getty

Bei der Eisschnelllauf-EM in Budapest will Claudia Pechstein die erste EM-Medaille nach Ablauf ihrer zweijährigen Sperre gewinnen. Derweil befürchten die Läufer auf der Freiluft-Bahn Lotteriebedingungen.

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Der Weltverband hofft mit dem Event mitten in der ungarischen Metropole auf einen Werbeeffekt für die Sportart. Offiziell heißt es von der ISU zudem, man wolle mit Freiluft-Events kleine Eislauf-Nationen fördern, die sich keine Halle leisten könnten. Die Freiluft-EM 2011 auf der Traditionsbahn von Klobenstein (Südtirol) lockte jedoch erschreckend wenige Zuschauer an und entfachte die Diskussion über den Wert der Veranstaltung von Neuem.

Wind hin oder her: Pechstein kämpft in Budapest um ihre erste EM-Medaille nach Ablauf ihrer zweijährigen Sperre wegen erhöhter Blutwerte. "Ich will wieder die beste Deutsche werden und würde mich über eine Medaille freuen."

Dreikampf mit Sablikova und Wüst

Auf Mallorca hat die 39-Jährige Ende des Jahres andere Luft geschnuppert. "Neben dem Radtraining wollte ich regenerieren. Die ersten Weltcup-Wochen waren anstrengend, aber ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen bislang."

2009 hat Pechstein ihren letzten EM-Titel gewonnen - damals ließ sie ihre heute noch ärgsten Konkurrentinnen Martina Sablikova (Tschechien) und Ireen Wüst (Niederlande) hinter sich. "Die beiden werden diesmal schwer zu schlagen sein", glaubt die fünfmalige Olympiasiegerin, die in dieser Saison bisher bei jedem Weltcup auf dem Podest landete.

Bessere Technik soll bei Tauwetter helfen

In Budapest hat die Arbeit früh begonnen: Im Oktober bereits wurde das Wasser aus der Teichlandschaft abgelassen und die Eismaschinen angeworfen. Allerdings machten den Organisatoren beim letzten Großereignis vor elf Jahren Wärmeinbrüche zu schaffen, die WM-Wettkämpfe mussten in die Abendstunden verlegt werden. Damit sich die Probleme nicht wiederholen, hat man die Eisbahn zwei Jahre geschlossen, um bessere Technik einzubauen.

Pechstein kam mit den Bedingungen damals dennoch gut zurecht, holte hinter Landsfrau Anni Friesinger Silber. Nur Gunda Niemann-Stirnemann hat schlechte Erinnerungen an 2001. Der dreimaligen Olympiasiegerin passierte das größte Missgeschick ihrer Karriere: Sie vergaß einen Bahnwechsel und wurde disqualifiziert.

Neben Pechstein gehen ab Freitag die Berlinerinnen Bente Kraus und Isabell Ost in den Vierkampf (500, 1.500, 3.000 und 5.000 Meter). Bei den Männern ruhen die Hoffnungen auf dem zuletzt starken Inzeller Moritz Geisreiter und dem Erfurter Patrick Beckert. Seine Schwester Stephanie lässt die EM wegen Rückenproblemen aus.

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