Petkovic fightet sich ins Viertelfinale

Von SPOX
Andrea Petkovic steht bei den French Open im Viertelfinale
© getty

Am zehnten Tag der French Open kämpft sich Andrea Petkovic, die letzte verbliebene deutsche Hoffnung, gegen Kiki Bertens zum Sieg. Simona Halep hat keine Probleme mit Sloan Stephens. Bei den Herren wird Rafael Nadal seiner Favoritenrolle im Duell mit Dusan Lajovic gerecht. Auch Andy Murray steht in der nächsten Runde.

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Damen - Achtelfinale (alle Matches):

Andrea Petkovic (GER/28) - Kiki Bertens (NED) 1:6, 6:2, 7:5

Als Petkovic den Court Philippe Chatrier betrat, wirkte die Deutsche fest entschlossen nicht als weiteres Opfer des Favoritinnen-Fluchs in die Geschichte der diesjährigen French Open einzugehen. Bereits das erste Aufschlagspiel änderte dieses Bild komplett.

Zwar konnte die 26-Jährige mit 1:0 in Führung gehen, fand anschließend im ersten Satz jedoch zu keiner Zeit in die Partie. Eine schläfrig wirkende Petkovic wurde auf der Suche nach dem eigenen Rhythmus zusehends unruhiger und wirkte mental extrem gehemmt. Mit neun Unforced Errors und lediglich vier Winnern war der erste Durchgang - gegen eine extrem stark aufspielende Niederländerin - nach knapp 34 Minuten mit 1:6 verloren. Ein Klassenunterschied.

Im zweiten Satz wendete sich dann allerdings das Blatt. Bertens, die wie Petkovic vor allem bei eigenem Aufschlag erhebliche Probleme hatte, verlor komplett ihren Rhythmus - ein Fehler jagte den nächsten. Die Folge: Satzausgleich nach erneut 34 Minuten. Der dritte Durchgang musste also für die endgültige Entscheidung in einem keinesfalls hochklassigen Match sorgen. Trotz lediglich zwei Winnern gelang Petkovic im elften Spiel das entscheidende Break zum 6:5. Anschließend machte die Favoritin den Sack zu und steht seit 33 Monaten zum ersten Mal wieder im Viertelfinale eines Grand Slams.

Sara Errani (ITA/10) - Jelena Jankovic (SRB/6) 7:6, 6:2

Bereits vor knapp zwei Wochen konnte sich die an zehn gesetzte Errani gegen Jankovic durchsetzen. Den Erfolg des WTA-Turniers in Rom wiederholte die 27-Jährige nun auch in Paris. Nach einem umkämpften ersten Satz, der vor allem von Breaks und Rebreaks gekennzeichnet war und über 80 Minuten andauerte, drehte die Italienerin im zweiten richtig auf.

Ihr erster Aufschlag fand zu 90 Prozent das Ziel und auch die Fehlerquote war nun verschwindend gering - lediglich zwei Unforced Errors standen nach 38 Minuten zu Buche. Jankovic kam auf das Achtfache. Für die Serbien war somit bereits im Achtelfinale Endstation.

Simona Halep (ROU/4) - Sloane Stephens (USA/15) 6:4, 6:3

Die junge Amerikanerin musste bis zum Achtelfinale nicht einen Satz abgeben, gegen die an Nummer vier gesetzte Rumänin sah die 21-Jährige Stephens allerdings kein Land. Trotz einer guten Aufschlag-Quote von 70 Prozent war die Nummer 15 der Setzliste aus dem Spiel heraus viel zu harmlos. Lediglich 44 Prozent der Punkte gewann sie nach ihrem ersten Service (35 Prozent beim Zweiten) und schlug mehr als doppelt so viele Unforced Errors wie Winner (35 zu 15).

Die routinierte Halep, die nach dem großen Favoritensterben eine der heißesten Kandidatinnen auf den Titel ist, ließ sich das Spiel so nicht nehmen. Trotz durchwachsener Statistiken im eigenen Spiel war sie mit 19 Winnern die gefährlichere Spielerin und blieb bei sechs von sechs gewonnen Breakbällen in den entscheidenden Momenten eiskalt.

Svetlana Kuznetsova (RUS/27) - Lucie Safarova (CZE/23) 6:3, 6:4

Kuznetsova hatte in Runde drei bereits die Nummer fünf der Setzliste, Petra Kvitova, niedergekämpft und steht nach einem weiteren Sieg gegen eine besser gesetzte Spielerin im Viertelfinale. Nach dem Marathon-Match gegen Kvitova (9:7 im Dritten) hatte die Russin gegen ihre Gegnerin aus Tschechien weniger Probleme.

Mit 27 Unforced Errors leistete sich Safarova zu viele einfache Fehler und kassierte insgesamt sechs Breaks. Kuznetsova trifft im Viertelfinale jetzt auf die Rumänin Simona Halep.

SPOX-Power-Ranking zu den Damen

Herren - Achtelfinale (alle Matches):

Rafael Nadal (ESP/1) - Dusan Lajovic (SRB) 6:1, 6:2, 6:1

Für die einen ist ein Grand-Slam-Achtelfinale eine echte Herausforderung. Für Rafael Nadal ähnelte sein Duell mit Dusan Lajovic eher einer lockeren Trainingseinheit. 93 Minuten brauchte der Spanier, um seinen 32. Sieg in Folge in Paris einzufahren und damit einen mehr als zwischen 2005 und 2009.

Lajovic war Nadal schlicht und ergreifend hoffnungslos unterlegen und fabrizierte insgesamt 43 Unforced Errors. Dass der große Favorit zudem unnachgiebig seine Break-Chancen nutzte (8/10), tat sein Übriges dazu. Nadal behält damit seine weiße Weste und marschiert weiterhin ohne Satzverlust durch die French Open

Ganz so leicht dürfte es der Titelverteidiger im Viertelfinale aber dann nicht haben. Es kommt zur Wiederauflage des letztjährigen Endspiels gegen David Ferrer. Die Nummer fünf der Welt hatte vor zwölf Monaten zwar keine Chance gegen Rafa. In dieser Saison konnte er den Sandplatzkönig beim Turnier in Monte Carlo allerdings schon mal bezwingen.

David Ferrer (ESP/5) - Kevin Anderson (RSA/19) 6:3, 6:3, 6:7, 6:1

Trotz eines unnötigen Umwegs über vier Sätze dürfte das Achtelfinale für David Ferrer erwartungsgemäß verlaufen sein. Gegen einen überforderten Kevin Anderson schnappte sich der Spanier schnell die Sätze eins und zwei. Als die Konzentration im dritten Durchgang nachließ, war Anderson direkt zur Stelle und wurde mit einem Satzgewinn im Tiebreak belohnt.

Danach bot sich das gewohnte Bild. Ferrer zog das Tempo wieder an und senkte seine Fehlerquote auf ein Minimum. Mit zwölf Winnern sowie einer hundertprozentigen Ausbeute bei den Breakmöglichkeiten, sicherte sich der Spanier nach nicht einmal einer halben Stunde Satz vier und damit den Einzug ins Viertelfinale.

Gael Monfils (FRA/23) - Guillermo Garcia-Lopez (ESP) 6:0, 6:2, 7:5

Der Spanier, der in Runde eins sensationell Stan Wawrinka raus schmiss, hatte gegen Lokalmatador Monfils absolut nichts zu melden. Ganze sieben Pünktchen machte Garcia-Lopez im ersten Durchgang und sah sich nach 22 Minuten einem desolaten 0:6 gegenüber. Auch Durchgang zwei lief nicht viel besser, der für seine Verhältnisse sehr konstant spielende Monfils entschied den Satz nach 32 Minuten für sich.

Erst im dritten Satz wachte Garcia-Lopez auf und konnte Monfils sogar zwei Mal breaken. Doch der Franzose war nicht zu knacken, auch wegen insgesamt 48 Unforced Errors, die dem Underdog das Genick brachen.

Andy Murray (GBR/7) - Fernando Verdasco (ESP/24) 6:4, 7:5, 7:6

Allen Verletzungssorgen, dem fehlenden Coach und der Tatsache, dass Murray keinen seiner 28 Turniersiege auf Sand feiern konnte zum Trotz steht der Wimbledon- und Olympiasieger in Paris in der Runde der letzten Acht. Gegen den Spanier Verdasco war die Partie allerdings um einiges knapper, als es der Drei-Satz-Sieg vermuten lässt.

Vor allem im letzten Durchgang drehte Verdasco auf und heizte die Atmosphäre an, als er sich nach einer kritischen Entscheidung gegen ihn lautstark mit dem Schiedsrichter anlegte. Dennoch konnte Murray das Spiel am Ende über die Bühne bringen - und das, obwohl der Schotte mickrige vier von 19 (!) Breakbälle nutzen konnte. Jetzt geht's für die Nummer sieben der Setzliste gegen den letzten verbliebenen Franzosen Gael Monfils.

SPOX-Power-Ranking zu den Herren

Junioren - 2. Runde:

Jan Choinski (GER) - Francis Tiafoe (USA/1) 3:6, 6:2, 6:3

Große Überraschung in Paris! Der 17-jährige Deutsche konnte den an Nummer eins gesetzten US-Amerikaner Tiafoe ausschalten und steht somit in der dritten Runde der Junioren. Zwar musste Choinski den ersten Satz, in dem er nur auf 48 Prozent beim ersten Aufschlag kam, nach einer durchwachsenen Leistung abgeben, doch fand er danach deutlich besser in die Partie.

Gegen die Nummer vier der Junioren-Weltrangliste trumpfte Choinski in den Durchgängen zwei und drei ein ums andere Mal groß auf und sorgte dafür, dass die Frustration beim Amerikaner bei jeden Punktverlust zunahm. Vor allem ungewohnte Schwächen bei Vorhand und Aufschlag sorgten letztlich dafür, dass für Tiafoe nach 103 Minuten die French Open 2014 beendet waren.

Alles zu den French Open 2014

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