Trentin durchbricht deutsche Phalanx

SID
Matteo Trentin (M.) sicherte sich den Sieg auf der siebten Tour-Etappe
© getty

Matteo Trentin hat die deutsche Sprinter-Dominanz bei der 101. Tour de France gebrochen und seinen ersten Etappensieg gefeiert. Der italienische Radprofi vom Team Omega Pharma-QuickStep setzte sich auf dem mit 234,5 km zweitlängsten Teilstück von Epernay nach Nancy hauchdünn im Spurt vor dem Slowaken Peter Sagan (Cannondale) durch. Trentin, Teamkollege von Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Cottbus), hatte im Vorjahr bereits eine Etappe gewonnen.

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Als bester Deutscher kam Martin im sehr anspruchsvollen Finale mit zwei Bergwertungen auf den letzten 20 km auf Platz 47 ins Ziel. Mann in Gelb bleibt der Italiener Vincenzo Nibali (Astana), der zeitgleich mit Trentin die Linie überquerte und weiter zwei Sekunden Vorsprung auf seinen dänischen Teamkollegen Jakub Fuglsang hat.

"Der Sieg für uns lag förmlich in der Luft", sagte Tony Martin nach dem Sieg seines Teamkollegen: "Wir haben es jeden Tag versucht und sind heute endlich belohnt worden."

Die an den ersten Tour-Tagen so erfolgreichen Radprofis um Marcel Kittel (Arnstadt/Giant) spielten am Freitag keine Rolle. "Diese Etappe ist nichts für Marcel", hatte Sportdirektor Christian Guiberteau bereits vor Rennstart über den Sprintstar gesagt, der drei der ersten ersten vier Etappen für sich entschieden hatte.

Die 7. Etappe in der Übersicht

Greipel lässt abreißen

Kittels Team-Kollege John Degenkolb, dem das Profil des siebten Teilstücks als Klassiker-Spezialisten durchaus entgegen gekommen wäre, plagte sich weiter mit seiner am Mittwoch erlittenen Verletzung herum.

"Er fühlt sich nicht gut", sagte Guiberteau: "So schnell konnte er sich nicht erholen." Degenkolb hatte auf der fünften Etappe einen rund zwei Zentimeter langen Riss im großen Gesäßmuskel erlitten.

Auch der deutsche Meister Andre Greipel (Rostock/Lotto), der am Donnerstag in Reims zum Sieg gesprintet war, musste auf den anspruchsvollen letzten Kilometern ins Ziel abreißen lassen.

Marcus Burghardt (Zschopau) vom Team BMC quälte sich trotz einer Verletzung an der rechten Schulter ins Ziel. Der 31-Jährige war am Donnerstag gestürzt.

Abschied aus dem Flachland

So blieb die Etappe lange unspektakulär. Früh hatte sich eine vierköpfige Spitzengruppe um den Polen Bartosz Huzarski vom deutschen Team NetApp gebildet, das große Feld hielt den Rückstand auf die Ausreißer aber stets im gefahrlosen Bereich. Huzarksi und der Schweizer Meister Martin Elmiger (IAM) wurden als letzte Flüchtlinge 20 km vor dem Ziel gestellt.

Am Wochenende verabschiedet sich die Tour aus dem Flachland und geht erstmals in die (noch nicht allzu hohen) Berge. Die achte Etappe führt am Samstag über 161 km von Tomblaine nach Gerardmer La Mauselaine und endet mit einer Bergankunft.

Am Sonntag steht die bislang schwierigste Etappe der 101. Tour de France auf dem Programm. Über 170 km führt der Kurs in den Vogesen von Gerardmer nach Mühlhausen, dabei stehen gleich sechs Bergwertungen auf dem Programm.

Tour de France 2014: Die Gesamtwertung

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