Deutsche Reiter trumpfen am Schlusstag auf

SID
Helen Langehanenberg gewann auf Damon Hill die Dressurwertung
© Getty

Die Olympia-Lust ist zurück: 19 Tage vor London haben die deutscher Reiter zum Abschluss des CHIO in Aachen noch einmal Selbstvertrauen gesammelt. Angeführt von der zweimaligen Deutschen Meisterin Helen Langehanenberg auf Damon Hill mit 85,150 Prozentpunkten landeten die Dressur-Frauen in der Kür am Sonntag einen Dreifachsieg.

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Wenig später verpassten die Springreiter Thomas Voß auf Carinjo als Zweiter und Meredith Michaels-Beerbaum mit Bella Donna als Dritte im mit 350.000 Euro dotierten Großen Preis im Stechen hinter dem Briten Michael Whitaker nur knapp den zweiten Heimsieg des Tages. Michaels-Beerbaum verdiente sich damit sogar noch die Olympia-Nominierung als Ersatzfrau.

Nach dem Wirbel um das Olympia-Aus von "Wunderpferd" Totilas wegen seines am Pfeifferschen Drüsenfiebers erkrankten Reiters Matthias Rath sowie den Lästereien des viermaligen Springreit-Olympiasiegers Ludger Beerbaum bestimmte zum Abschluss des CHIO wieder der Sport die Schlagzeilen.

"Ich war schon die letzten Tage sehr zufrieden. Aber heute war es brillant", sagte Langehanenberg. Bundestrainer Jonny Hilberath nominierte in der 30-Jährigen sowie der Zweitplatzierten Kristina Sprehe und der Dritten Dorothee Schneider drei Olympia-Debütantinnen für die Mannschaft in London. Zu ihrem ersten Olympia-Einsatz kommt auch Anabel Balkenhol mit Dablino als Einzelreiterin.

"Wollen Spaß haben und es genießen"

Nach dreimal über 80 Punkten in der Kür, dem Sieg im Nationenpreis und den Erfolgen von Sprehe im Grand Prix und im Special darf die junge deutsche Mannschaft in London zumindest nach einer Medaille schielen. "Großbritannien, die Niederlande und auch Dänemark sind die größten Konkurrenten", erklärte Hilberath.

Die deutsche Equipe ist mit Ausnahme der Boykott-Spiele von 1980 seit 1976 in Montreal bei Olympia unbesiegt. "Aber wir gehen da ganz unvoreingenommen ran und fahren ohne Druck nach London. Wir wollen Spaß haben und es genießen, damit werden wir die besten Ergebnisse erzielen", sagte Langehanenberg.

Wie die Dressurreiter sind auch die Springreiter diesmal nicht die großen Olympiafavoriten. Die bereits vorab nominierten Janne-Friederike Meyer mit Lambrasco, Philipp Weishaupt mit Monte Bellini, Marcus Ehning mit Plot Blue und Christian Ahlmann mit Codex One durften ihre London-Pferde im Großen Preis schonen und gingen stattdessen im kleineren SAP-Preis an den Start. Meyer war mit Lambrasco als 14. noch die beste der deutschen Olympia-Reiter.

Vielseitigkeitsreiter bereits in Olympia-Form

Ahlmann landete schließlich im Großen Preis mit Taloubet Z auf Rang fünf, Marcus Ehning wurde mit Copin van de Broy Neunter und Philipp Weishaupt mit Catoki 24. Vorjahressiegerin Meyer hatte komplett auf einen Start verzichtet. Riesig freute sich Michaels-Beerbaum über ihre erste Olympia-Nominierung, wenn auch nur als Ersatz. "Als fünfter Reiter ist man ganz wichtig im Team und kann die anderen in jedem Bereich unterstützen", sagte die 48-Jährige.

Dafür sind die Vielseitigkeitsreiter bereits in Olympia-Form. Nach dem Sieg im Nationenpreis am Samstag reist die Mannschaft angeführt von Welt- und Europameister Michael Jung mit seinem Spitzenpferd Sam nach London. Die Mannschaft komplettieren Vize-Europameisterin Sandra Auffarth mit Opgun Louvo, Ingrid Klimke mit Abraxxas, Dirk Schrade mit Hop and Skip oder King Artus sowie Peter Thomsen mit Horseware's Barny.

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