Deutsche Dressur-Equipe mit Spaß nach London

SID
Helen Langehanenberg bewies beim CHIO in Aachen ihre Kür-Klasse und gewann
© Getty

Mit einem Dreifach-Sieg und strahlenden Gesichtern haben sich die deutschen Dressurreiterinnen 19 Tage vor den Olympischen Spielen vom CHIO in Aachen verabschiedet.

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Die zweifache Deutsche Meisterin Helen Langehanenberg bewies ihre Kür-Klasse und setzte sich am Sonntag auf Damon Hill mit 85,150 Prozentpunkten knapp vor Aufsteigerin Kristina Sprehe (84,700) mit Desperados durch.

Dorothee Schneider (Framersheim/81,000) mit Diva Royal machte das deutsche Treppchen komplett. Wie erwartet nominierte Bundestrainer Jonny Hilberath das Trio im Anschluss an die Kür auch für die Mannschaft bei den Sommerspielen.

"Ich war schon die letzten Tage sehr zufrieden. Aber heute war es brillant", sagte Langehanenberg. Wie Sprehe und Schneider wird sie in London ihr Olympia-Debüt geben.

Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Totilas-Reiter Matthias Rath kommt auch Anabel Balkenhol mit Dablino als Einzelreiterin zu ihrem ersten Olympia-Einsatz. Erste Ersatzreiterin ist Monica Theodorescu mit Whisper.

Werth verzichtet auf Olympia

"Isabell Werth hat zugunsten ihres jungen Pferdes Don Johnson und auch zum Wohle der Mannschaft von sich aus auf diese Rolle verzichtet", sagte Hilberath.

Nach dreimal über 80 Punkten in der Kür dürfen die Deutschen in London zumindest nach einer Medaille schielen. "Großbritannien, die Niederlande und auch Dänemark sind die größten Konkurrenten", erklärte Hilberath.

Die deutsche Equipe ist mit Ausnahme der Boykott-Spiele von 1980 seit 1976 in Montreal bei Olympia unbesiegt. "Aber wir gehen da ganz unvoreingenommen ran und fahren ohne Druck nach London. Wir wollen Spaß haben und es genießen, damit werden wir die besten Ergebnisse erzielen", sagte Langehanenberg.

Mit dem Erfolg im Nationenpreis sowie Sprehes Siegen in Grand Prix und Special gewannen die Deutschen beim Weltfest des Pferdesports alle großen Dressurprüfungen.

Keine Favoritenrolle für Springreiter

Wie die Dressurreiter sind auch die Springreiter diesmal nicht die großen Olympiafavoriten. Janne-Friederike Meyer mit Lambrasco, Philipp Weishaupt mit Monte Bellini, Marcus Ehning mit Plot Blue haben ihr Olympia-Ticket bereits sicher.

Das gilt auch für Christian Ahlmann, der mit Taloubet Z als einziger mit einem London-Aspiranten am Sonntag noch im Großen Preis an den Start ging. Die anderen Pferde wurden vorsichtshalber geschont und gingen nur den wesentlich leichteren SAP-Preis. Beste waren beim Sieg des Briten Guy Williams mit Bijou noch Meyer und Lambrasco als 14.

Ahlmann landete schließlich im Großen Preis mit Taloubet Z auf Rang fünf, Marcus Ehning wurde mit Copin van de Broy Neunter und Philipp Weishaupt mit Catoki 24. Vorjahressiegerin Meyer hatte komplett auf einen Start verzichtet. Voß und Michaels-Beerbaum dürfen nun noch darauf hoffen, als Ersatzreiter nach London zu reisen. Die Entscheidung sollte noch am Sonntag fallen.

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